Familienkost

 Veronika Klinkenberg Frage an Veronika Klinkenberg Ernährungsberaterin

Frage: Familienkost

Hallo mein Sohn (10,5 mon.) bekommt morgens gegen halb 8 ca. 240ml FolgeMilch2 vormittags gegen 10 Uhr Obstbrei (danach schläft er ca. 2-2,5 Std.) Mittags 13:30 Gemüse/Kart.(2-3x/Woche mit Fleisch) am Nachmittag gegen 17 Uhr ein Glas Getreideobstbrei und Abends Milchbrei. Wasser, Tee, Saft verweigert er gänzlich :( Er hat schon 7 Zähne, lehnt aber bis auf Zwieback und trockenes Brot alles ab, was stückiger ist. Gläschen ab 8. Monat spuckt er aus.. Nun wird er im Februar in die Krippe kommen und ich überlege, ob ich ihn "essenstechnisch" schon ein wenig darauf vorbereiten könnte. Wie könnte es denn nun weiter gehen? Soll ich die Morgenmilch mit dem 10 Uhr- Frühstück zusammenfassen? Oder ist es noch zu früh, dass eine Mahlzeit wegfällt? Und was gebe ich ihm dann? Weiterhin die Folgemilch und dazu Brot? Und welche Aufstriche sind in Ordnung? Wir essen oft vegetarische Aufstriche, sind diese zu stark gewürzt? Und dürfte er schon so etwas wie Frischkäse mit Kräutern? Achja..und ich höre immer von Kindermüsli..wie kann ich diesen selber machen? Und mit Folgemilch? Und fehlt dann nicht das Obst? Reicht das Getreide-Obst am Nachmittag? Fragen über Fragen. In 3 Monaten lache ich wieder darüber :) Vielen lieben Dank, Anna

von annaarthur am 04.12.2012, 10:14



Antwort auf: Familienkost

Liebe Anna, die Ernährung Ihres Söhnchens gefällt mir gut. Einen dringenden Bedarf hier rasch etwas zu ändern sehe ich nicht. Kinder regeln das eigentlich ganz von selber. Sie senden entsprechende Zeichen aus und zeigen, dass Sie sowohl „geistig“ als auch „motorisch“ entsprechend reif und für neue Schritte bereit sind. Ihr Junge scheint sich mit festerem Essen noch etwas schwer zu tun: er lehnt bis auf Zwieback und trockenes Brot alles ab, was stückiger ist. Hier ist denke ich der wichtigste Ansatz. Mit Ihrer Unterstützung kann sich Ihr Kind nach und nach an eine gröbere Konsistenz gewöhnen. Sicher wird er dann immer sicherer werden und sich in den nächsten Wochen nach und nach mit festeren Speisen und Lebensmitteln anfreunden wollen. Am besten Sie nehmen die gewohnten pürierten bzw. fein pürierten Mahlzeiten und geben erst einmal ein paar Löffelchen aus den 8-Monatsgläschen dazu, so dass es der Kleine kaum merkt. Einschleichend wird die Menge dann immer mehr erhöht. So kann sie Ihr Kind ganz schonend umstellen. Klappt das gut, kombinieren Sie 8-Monatsgläschen und 10-Monatsgläschen miteinander. Zusätzlich dürfen Sie Ihrem Spatz kindgerechte Knabberprodukte (Reiswaffeln, Kekse, Hirsekringel) geben. Sie sind auf ihre Kaufähigkeit geprüft und lösen sich sehr schön auf. Die Morgenmilch und das 10 Uhr Frühstück würde ich noch nicht zusammenfassen. Wenn Sie möchten und Ihr Junge bekundet Interesse spricht nichts dagegen kleine Mengen Brot z.B. zum Obstbrei, der Nachmittagsmahlzeit oder zum Milchbrei abends zu kombinieren. Einfach um zu beobachten, was sich tut. Gehen Sie hier bitte ganz nach Ihrem Kind. Es hat alles noch Zeit, selbst wenn es noch einige Wochen dauert, macht das nichts. Für den Brotstart eignen sich als Belag erst einfach Butter oder Margarine. HiPP Fleischzubereitungen sind ebenfalls ideal. Sie lassen sich mit klein geschnittenen Kräutern zu einem gut verträglichen, salzlosen Aufstrich verwandeln. Das Gleiche gilt für Frucht-Pause. Dann ist Frischkäse möglich. Achten Sie darauf, dass der Frischkäse nur wenig Salz und möglichst wenig Zusatzstoffe enthält. Anstelle von Honig könnten Sie getrocknete Aprikosen in Wasser aufweichen und pürieren. Vegetarische Aufstriche enthalten häufig ebenfalls relativ viel Salz und Zusatzstoffe. Auch hier lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste. Wenn es um ein Müesli geht, dann sind Getreideflocken sinnvoll, die bereits vorbehandelt sind, also eine weichere Struktur haben. Entweder Sie mischen verschiedene kindgerechte Flocken zusammen oder Sie nehmen ein fertiges Produkt. Vielleicht kennen Sie „HiPP Guten-Morgen-Brei Bircher-Müesli“, das noch eher in Richtung griffiger Brei geht. Meiner Meinung nach ein „Superprodukt“ ist unser „Kinder-Bio-Müesli“. Es schmeckt sehr lecker und hat für Kinder in diesem Alter eine ideale Konsistenz - und die Sorte Früchte ist ganz ohne Zuckerzusatz. Als Zutat in einem Brei oder einem Müesli ist eine kleine Menge Vollmilch möglich. Als Trinkmahlzeit eignet sich Vollmilch erst nach dem ersten Geburtstag. Eine kindgerechte Milch wie im Moment noch Folgemilch, in zwei Wochen Kindermilch, ist besser auf den Bedarf eines Kindes in diesem Alter abgestimmt. Sie ist im Nährstoffprofil genau auf dieses Alter ausgerichtet und liefert die Wachstumsbausteine, die Kinder in dieser Wachstumsphase besonders benötigen. Folgemilch und Kindermilch können morgens und abends in die Brot-Milch-Mahlzeit eingebunden oder zusammen mit Getreideflocken als Müesli angerührt werden. Obst können Sie in das Frühstück und in die Zwischenmahlzeiten einbauen und als Nachtisch anbieten. Sehen Sie das alles als Vorschau und gehen Sie das ganz ruhig und gelassen an. Ihr Junge wird Sie leiten und Ihnen zeigen, was möglich ist. Alles Gute bei diesem neuen Schritt und wenn Sie Fragen haben, bitte immer melden Veronika Klinkenberg

von Veronika Klinkenberg am 04.12.2012



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