Guten Morgen.
Ich bin gerade etwas am verzweifeln. Vielleicht können Sie mir ja helfen.
Meine Tochter ist 11 Monate alt. Sie hatte schon immer Probleme mit der Verdauung. Als voll gestilltes Kind auch schon. Nur nicht ganz so extrem wie jetzt.
Seit Beginn der Beikost mit etwa 4 Monaten fing das Drama an.
Sie hat so starke Verstopfung , dass ohne Saft und Einläufe manchmal nix geht. Manchmal so fest , dass sie sogar blutet. Wurde natürlich mehrfach in der Klinik und beim Kinderarzt geklärt.
Jetzt meinte die Kinderärztin, ich solle Milchprodukte vermeiden.
Die große Frage : wie ???
Ich bin gerade am abstillen und meine kleine hat nach langem Kampf endlich die Flasche Akzeptiert. Sie isst aktuell auch nicht so viel von den Mahlzeiten , dass ich die Milch weglassen könnte.
Ich schildere mal kurz unseren Essensplan :
Ca. 8-9 Uhr : 230 ml pre Milch
Dann Snacks : Maisstangen oder Stück Brezel
Ca 12-13 Uhr: Mittagsbrei
Ca15-16uhr : meist mit ach und Krach so ein quetschie mit Obst und Getreide .
Ca 18-30/ 19 Uhr : schmelzflocken ca 150 Gramm
Zur Nacht 21 Uhr. 180 ml pre Milch
Und um 3-4 Uhr noch eine Flasche.
Allerdings zeigt sie auch großes Interesse an unserem Essen. Und probiert auch alles.
Die Portionen waren vorher größer. Jetzt ist sie weniger. So dass ich das Gefühl habe , ohne Milch reicht es nicht.
Bzgl der Verstopfung haben wir schon einiges probiert. Lebensmittel umgestellt / gemieden. Zwischenzeitlich klappt es auch und dann wieder nicht. Auch mit Milch.
Was halten Sie von unserem Plan ? Was können wir verbessern ? Haben sie noch Tipps bezgl. der Verstopfung?
Und bzgl der Milch ? Gibt es milchersatz zum pur trinken ?
Den Abendbrei habe ich jetzt mal mit Mandelmilch angerührt.Hat ihr auch geschmeckt.
Gibt es noch andere Alternativen? Und geht das ohne Mengenbeschränkung?
Entschuldigen Sie den langen Text .
Vielen danke für Ihre Mühe.
Lg
Mitglied inaktiv - 16.09.2020, 08:23
Antwort auf:
Essensplan, verstopfung, milchersatz?hilfe!
Liebe „Smilche 1988“,
es ist verständlich, dass Sie nach Lösungen suchen, um die Verstopfung Ihrer Kleinen in den Griff zu bekommen.
Ich gehe jetzt einmal grundsätzlich davon aus, dass Ihr Mädchen ausreichend extra trinkt, also vor allem Wasser oder Tee.
Sie schreiben, dass die Verstopfung auch mal klappt, auch mit Milch. Ob die Milch letztlich wirklich die Ursache ist, lässt sich nicht sagen. Ein Versuch ist es wert.
Ganz ohne Milch ist es natürlich auch nichts. Was Sie auf jeden Fall machen können, ist, die Mengen zu reduzieren. Im Moment braucht Ihre Kleine zur ausreichenden Versorgung noch 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei. Das wären also – wenn nicht mehr gestillt wird – morgens eine Flasche Milch (200-250 ml) und abends eine Portion Milchbrei oder auch eine Milchflasche. Streichen Sie die nächtliche Milch. Ihre Kleine kann es in diesem Alter lernen, sich am Tage zu sättigen. Sie isst die Mengen, die sie braucht. Und wird die Milch weniger, wird der Hunger bei den anderen Tagesmahlzeiten nach und nach ansteigen. Vertrauen Sie auf den gesunden und natürlichen Appetit Ihrer Tochter.
Fällt die Milch in der Nacht weg, kommen Sie schon mal in einen guten Rahmen.
Nach dem ersten Geburtstags geht die tägliche Milchempfehlung sogar noch weiter runter. Etwa 300 ml Milch inklusive der anderen Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Milchbrei, Milchreis, Pudding etc. Am besten auf 2-3 Portionen am Tag verteilt. Achten Sie auch auf ausreichend Ballaststoffe in der Ernährung, also genügend Vollkornbrot, Kartoffeln, Gemüse und eben Obst. Auch saure, probiotische Milchprodukte wie Joghurt, Dickmilch etc. können die Verdauung nach dem 1. Jahr unterstützen.
Pflanzliche Milchen empfehlen wir im 1. Jahr nicht. Sie liefern einfach nicht die Nährstoffe, die ein Säugling braucht. Oft sind die Drinks außerdem mit Zucker oder Salz versetzt, was auch nicht passend für die Säuglingsernährung ist. Sprechen Sie dazu noch mit Ihrer Ärztin, bzw. vielleicht kann Ihre Ärztin eine Empfehlung geben, mit was Sie die Milch ersetzten sollen. Schließlich braucht Ihre Tochter ja noch diese Nährstoffe aus der Milch.
Mag Ihre Kleine Früchte? Dann könnte vormittags neben oder anstelle von trockenem Getreide einfach Obst anbieten. Aus unserer langen Erfahrung in der Ernährungsberatung und aus den Rückmeldungen der Eltern wissen wir, dass z.B. Apfel, Pflaume und Birne eine eher Stuhl auflockernde Wirkung haben. Schauen Sie mal in unserem Früchtesortiment vorbei: ( https://www.hipp.de/beikost/produkte/fruechte/fruechte-im-glas/ )
Anstelle der Reisflocken auch andere Getreidebreie verwenden. Zum Beispiel mal unseren HiPP 5-Korn mit 100% BIO-Vollkorngetreide ( https://shop.hipp.de/hipp-bio-getreidebrei-5-korn-200g.html ). Den Brei noch mit Obst abschmecken.
Es ist für mich aus der Ferne sehr schwer hier Ratschläge zu geben, Sie sind in ärztlicher Betreuung und haben auch sonst schon selbst viel probiert. Bewegung oder sanfte Massagen können die Verdauung natürlich zudem unterstützen. Geben Sie Ihrem Mädel genug Gelegenheit zum Strampeln, das lockert die Muskulatur und regt die Verdauung an.
Wenn Sie etwas verändern, bedenken Sie bitte auch, dass die Verdauung etwas Zeit braucht, bis sich Wirkungen zeigen.
Ich drück Ihnen die Daumen, dass sich „das Geschäft“ bald entspannter gestaltet.
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 16.09.2020