Liebes Hipp-Team,
ich bin gerade mit dcem Ernährungsplan für meine Tochter (12,5 Monate) nicht so recht zufrieden. Unter der Woche besucht sie eine Kita und des Plan sieht in etwa folgendermaßen aus:
Morgens zu Hause nach dem Aufstehen (ca. 7 Uhr): 200-235 mL Hipp Bio 2 Folgemilch und 1/2 Glas (ca. 90 g): Hipp Frucht und Getreide
Snack in der Kita (gegen 9.30 Uhr): meist Brot/Brötchen mit Frischkäse, ab und zu Käse oder Wurst, oder Müsli/Cornflakes, immer Obst oder Gemüserohkost (z.B. Gurke)
Mittagessen in der Kita (ca. 11.30 Uhr): Fisch, Fleisch oder vegetarisches Menü (soviel wie sie möchte)
Nachmittagssnack: Quark oder Joghurt mit Obst, manchmal Brot o.ä und Rohkost
Abends zu Hause: Brot (ca. 25 g) mit Frischkäse und Milch, dazu eine kleine Portion Gemüsegläschen mit etwas Rapsöl oder Obst(gläschen), manchmal weniger Brot und zusätzlich halbe Portion (ca. 100 g) Milchbrei
Mein Problem ist das Abendessen, sie liebt Brot und würde sicherlich auch mehrere Scheiben vertilgen, ich hab da nur Angst wegen des Salzgehaltes, weil sie in der Kita beim Brot schon ziemlich reinhaut und ja mittags jetzt auch das normale (kindgerecht gesalzene) Kita-Mittagessen bekommt. Davon kann sie soviel essen wie sie möchte, allerdings habe ich manchmal das Gefühl sie isst eher wenig davon (je nachdem, was es gibt), weshalb ich angefangen habe ihr abends noch etwas Gemüse mit Öl zu geben (reines Gemüse von Hipp, also Karotten, Pastinaken oder Karotten mit Linsen oder Erbsen). Da sie ja eigentlich nur noch 300-350 mL Milch(produkte) essen sollte, habe ich ihr abends teilweise nur noch ein kleine Menge (100 mL Folgemilch) gemacht. Das zieht sie weg wie nichts und wird zornig wenn es leer ist, so dass ich ihr meist nochmal 100 mL mache... Ich frage mich jetzt, ob sie generell zu wenig zu essen bekommt und was ich ihr zusätzlich noch anbieten könnte. Morgens würde sie auch mehr als die 200-235 mL Milch trinken, wenn man es ihr geben würde. Ist die Milchmenge ein Problem, oder gelten die 350 mL max. nur für Kuhmilchprodukte? Das andere Problem ist, dass sie zu Hause Obst oder z.B. Gurke und gedünstete Karottensticks als Fingerfood nicht isst, obwohl wir mitessen und es ihr quasi vormachen. In der Kita isst sie dagegen Apfel- und Gurkenscheiben ohne Probleme. Was können wir da tun?
Am Wochenende habe ich versucht ihr zum Frühstück das Hipp Baby Müsli (ich glaube Früchtemüsli) mit Kuhmilch zu geben, dass mochte sie gar nicht und hat sich die Flocken wieder aus dem Mund gepult (in der Kita isst sie Müsli...). Kann ich das Müsli länger einweichen lassen (wie lange) bzw. um eine homogenere Kosistenz zu haben in Joghurt (mit Obstmus) einrühren? Wenn ich fürs Müsli Kuhmilch verwende, muss ich diese noch Abkochen oder reicht es, wenn ich sie etwas erwärme (kommt aus dem Kühlschrank)?
Sorry für den langen Beitrag und vielen Dank!
von
Niobe78
am 16.09.2021, 10:45
Antwort auf:
Ernährungsplan für Kleinkind 1 Jahr
Liebe „Niobe78“,
vielen Dank für Ihren Beitrag – Ihre ausführliche Schilderung erleichtert mir die Beantwortung Ihrer Fragen sehr!
Sie haben recht, im zweiten Lebensjahr werden etwa 300 ml/g Milch und Milchprodukte empfohlen - am besten auf 2-3 Mahlzeiten am Tag verteilt.
Dazu zählen die Trinkmilch (Muttermilch, Säuglings- oder Kindermilch), aber auch Käse, Joghurt, Müesli, Milchreis, Pürees mit Milch etc.
Hier einmal zur Übersicht für Sie eine Auflistung, wie die einzelnen Milchprodukte im Speiseplan gewichtet werden:
100g Milchbrei entsprechen 100ml Milch
100g Joghurt/Quark entsprechen 100ml Milch
15g Frischkäse entspricht 15ml Milch
15g Schnittkäse (ca. ½ Scheibe) entspricht 100ml Milch
Ich würde daher versuchen, die Trinkmilch und auch Milchprodukte tagsüber ganz behutsam zu reduzieren.
Morgens ist die Milch auch weiterhin ein super Start in den Tag, denn sie liefert Energie und füllt auch den Flüssigkeitsspeicher auf..
Da Ihre Tochter auch in der Kita milchhaltige Produkte wie z.B. Frischkäse als Brotaufstrich oder Käse bekommt, sowie nachmittags gerne Joghurt oder Quark nimmt, würde ich auf alle Fälle die kleine Portion Milchbrei zum Abendbrot streichen.
Hat Ihr Mädchen mittags in der Kita nicht so gut gegessen, reichen Sie zum Abendbrot ruhig etwas mehr Gemüse, Linsen, Erbsen oder auch ein Menü, an dem sie sich sattessen kann. Auch ihre geliebte Scheibe Brot kann Ihre Tochter hier bekommen, aber Ihre Bedenken in Bezug auf Salz sind sehr umsichtig und auch angebracht. 1,5- 2 Scheiben Brot - je nach den individuellen Bedürfnissen des Kindes – können aber gerne im täglichen Speiseplan Platz finden.
Die Milchmenge am Abend sollte dann – wie bereits erwähnt – langsam reduziert werden. Ihr Mädchen wird ausgewogen ernährt, benötigt diese Milch daher wirklich nicht mehr. Halten Sie sich dies bitte immer vor Augen, denn Ihre Tochter wird ganz sicherlich anfangs protestieren, wenn die geliebte und gewohnte Milch fehlt.
Daher mein Vorschlag: schleichen Sie die Milch am Abend langsam aus, d.h. verdünnen Sie die Milch immer mehr, bis nach einiger Zeit wirklich nur noch Wasser übrig ist.
Ihre Kleine fordert weiterhin hartnäckig die Milchflasche ein? Dann zeigen Sie ihr, dass Sie konsequent sind, auch wenn es für Sie als Mutter nicht immer leicht ist. Versuchen Sie dann, Ihre Tochter anderweitig auf die Nacht vorzubereiten. Kuscheln, Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Geben Sie sich und Ihrem Liebling etwas Zeit sich umzugewöhnen - es geht schlicht darum, eingefahrene Muster zu ändern. Sicherlich entwickeln Sie ein Abendritual (oder haben dies bereits?), das die Milch überflüssig macht.
Dass sich das Essverhalten Ihrer Tochter zuhause anders gestaltet als in der Kita ist nicht ungewöhnlich. Zuhause kann sie einfach sie selbst sein, und muss sich nicht in der Gruppe beweisen. Versuchen Sie also, ihrem Verhalten nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken, denn Ihre Kleine merkt, wenn Sie etwas unbedingt wollen. Meist wird dann erst recht abgeblockt. Und Sie wissen ja, dass sie es eigentlich kann. Bieten Sie weiterhin ganz nebenbei – ohne Druck - Fingerfood und Familienkost an. Lassen Sie Ihr Mädchen in dem Moment selbst entscheiden, ob sie noch essen möchte, oder ob für sie die Mahlzeit beendet ist. Sie wird ganz sicher essen, wenn sie noch hungrig ist.
Beim Müesli am Wochenende verhält es sich ähnlich. Bieten Sie auch hier immer wieder an, vielleicht etwas „gestreckt“ mit Obstmus, dann kommen die feinen Stückchen nicht so durch. Bereiten Sie das Müesli mit Kuhmilch zu, müssen Sie diese nicht abkochen. Nur wenn Ihrer Tochter die Milch direkt aus dem Kühlschrank unangenehm ist, wärmen Sie diese leicht an.
Vielleicht will Ihr Mädchen auch selbst löffeln? Am Wochenende haben Sie Zeit - probieren Sie es einfach aus.
Liebe „Niobe78“, ich wünsche Ihnen noch viele schöne, gemeinsame Stunden am Esstisch, und alles Gute für Sie!
Herzliche Grüße
Ihre Barbara Doyle
von
Barbara Doyle
am 16.09.2021