Frage im Expertenforum Gestärkt durch die Kinderwunschzeit an Dr. phil. Dipl-Psych. Almut Dorn:

Angst vor Schädigung des Kindes und große Schuldgefühle

Frage: Angst vor Schädigung des Kindes und große Schuldgefühle

as_77

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Hallo, ich habe unwissentlich in der 4. SSW zu drei Anlässen Alkohol getrunken bevor am NMT der Test positiv ausfiel. Eigentlich ist der positive Test ein Grund zur Freude, wir wollen ein Kind. Aber es war jetzt doch überraschend, dass es in diesem Zyklus klappte. Ich hatte den Zyklus bereits abgeschrieben und mich dann nicht richtig verhalten. Ich bin ein ängstlicher Typ und hätte es gern besser geplant. Jetzt kann ich mich leider gar nicht freuen. Ich habe große Angst und Schuldgefühle, kann kaum noch schlafen, liege Nachts wach und am Tage kann ich mich kaum konzentrieren, Lebensfreude ist weg. Die Gedanken kreisen immer und immer wieder um die gleichen Themen - Habe ich meinem Kind geschadet? Hätte ich doch mal … Was ist wenn ich meinem Kind geschadet habe? Kann ich mir das verzeihen? Kann mein Kind mir das verzeihen? Wird mein Partner mir das verzeihen? Wie werden wir damit leben können? Wieso habe ich nur … Mein Partner findet die Angst übertrieben und unbegründet und freut sich. Er ist für mich da, aber ist so langsam auch mit seinem Latein am Ende. Hier habe ich auch Angst, dass ich ihm seine Freude nehme und das Ganze uns mehr und mehr belasten wird. Ich weiß, was geschehen ist, ist geschehen. Und die Chancen, dass alles gut ist, sind höher als andersherum. Ich würde gern ablassen und mich auch beginnen zu freuen und jetzt alles geben um nun einen guten und schönen restlichen Verlauf anzugehen und die Zukunft zu planen. Aber ich verfange mich immer wieder in dieser Abwärtsspirale, recherchiere und lese wahnsinnig viel zu den Themen, was mich vermutlich nur noch mehr verunsichert … jeden Tag aufs Neue, ein Schritt nach vorn und zwei zurück. Können Sie mir einen Rat geben, wie ich besser mit der Situation umgehen kann? Wie kann ich dieses Gedankenkarussel stoppen und ein positives mind set entwickeln? Ich möchte endlich nach vorn schauen und das Geschehene ruhen lassen. Vielen Dank für ihre Hilfe.


Dr. Almut Dorn

Dr. Almut Dorn

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Sachlich können Sie das ja anscheinend gut einordnen, aber die Ängste lassen Sie nicht los. Kennen Sie das von sich, dass sich Ihre Gedanken "festhaken", Sie ein Thema nicht loslässt, Sie zum Grübeln neigen? Dann könnten Sie es etwas vom Inhalt "trennen", dann wissen Sie, dass das bei Ihnen schon fast logisch ist, dass wenn so etwas entscheidendes wie eine Schwangerschaft eintritt und Ihre Muttergefühle schon jetzt auf "Schutz des Kindes" ausgerichtet sind, Sie noch viel Anlass zu Sorge und Grübeln finden werden. Dann müssten Sie Ihre Ängste (also die Angst-Dynamik) grundsätzlicher angehen. Die Angst sucht sich bei ängstlich geprägten Menschen ihre Inhalte und nicht der Inhalt ist der Grund alleine für die Angst.


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