Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zwiemilchernährung

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zwiemilchernährung

Mitglied inaktiv

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Ich habe eine Tochter 13 Wochen alt.Vor einer Woche waren wir beim Kinderarzt weil sie nicht mehr zugenommen hat. Bis dahin habe ich gestillt. Der Arzt meint, daß ihr das trinken an der Brust zu an- strengend sei und sie sich an geringere Mengen gewöhnt hat. Seit dem bekommt sie nach dem stillen eine Flasche mit Pre- Nahrung. Trinkt im Schnitt ca 90 ml dazu.An der Brust trinkt sie ca 100 ml. Abends wird es weniger (trinkt mehr aus der Flasche. Kann es sein das ich nicht genug Milch habe.Kann ich die Milchbildung nochmal fördern? Sie hat einen 4 Std. Rythmus, auch schon vor der Zeit wo ich nur gestillt habe. Vielen Dank für die Hilfe Ulrike


Biggi Welter

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? Liebe Ulrike, gerade bei den ruhigen Kindern, die einen „Rhythmus" haben und dann auch noch einen so langen Abstand zwischen zwei Stillzeiten, muss immer ganz besonders auf die Anzeichen für ein gut gedeihendes Baby (nasse Windeln, Hautfarbe und Hautspannung, Verhalten in den Wachphasen, Längenwachstum, Gewichtszunahme usw.) geachtet werden. Diese „pflegeleichten" Kinder sind leider oft die Kinder, die dann nicht gut gedeihen, weil sie ihre Bedürfnisse und ihren Hunger nicht deutlich genug kund tun. Wenn ich Sie richtig verstehe bekommt Ihre Tochter zur Zeit pro Tag gut 500 ml Säuglingsnahrung zusätzlich zum Stillen und dies ist eine sehr große Menge. Das bedeutet, dass sie zur Zeit nur relativ wenig Muttermilch trinkt und daran gearbeitet werden müsste, dass Ihre Milchproduktion deutlich angekurbelt wird. Um dies zu erreichen, sollten Sie sich unbedingt an eine Kollegin vor Ort wenden, die sie direkt und mit gezielten Tipps betreut. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich nicht positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Auch deshalb ist es sinnvoll, dass sich eine Kollegin anschaut, wie Ihr Kind trinkt. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Mit entsprechender Unterstützung, viel Geduld und einem Quentchen Glück sind die Chancen gegeben, dass auch Sie mit Ihrer Tochter zu einer schönen Stillbeziehung und vollem Stillen finden können. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Ich wohne in Weißenthurm Postleitzahl 56575. Vielen Dank Ulrike


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? Liebe Ulrike, bitte wenden Sie sich an Frau Gisela Skupin Tel.: 02242-84492. Sie kann Ihnen genauer sagen, wer die nächstgelegene LLL-Stillberaterin ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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