Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

zufüttern

Biggi Welter

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Frage: zufüttern

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Hallo Biggi, mein Kleiner ist nun 6 Wochen alt. Er ist mein 3. Sohn. Er ist zu früh geboren und wog bei der Geburt 2.100 gramm - er hat nun aber schon auf 3.600 gramm zugelegt. Nun meine Frage: 2-3 Tage in der Woche kommt er alle 2 Stunden zum Stillen. Ich bin dementsprechend manchmal fix und fertig. Kann ich ab und zu eine Stillmahlzeit auslassen und ihm eine Fertigmilch geben? Meine beiden anderen hatte ich nach dem Abstillen mit Milimul HA 1 bzw. 2 gefüttert. Das kann dann der Papa und ich kann mal schlafen. Die großen Jungs ( 6 und 3 Jahre) konnte ich leider nie länger als 8 bzw. 10 wochen stillen und ich möchte diesmal länger durchhalten. Liebe Grüße, Anke


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? Liebe Anke, wenn Du diesmla länger stillen willst, dann kann ich von der „gelegentlichen Flasche“ nur dringend abraten. Lies dir diesbezüglich mal den angehängten Text durch. LLLiebe Grüße Biggi Nur ein Fläschchen..... Autor: Anna Vnuk MBBS, DipObs, RACOG, IBCLC Titolo Originaltitel: "Just one bottle" Wusstest du.......dass nur eine einzige Flasche Pulvermilch ernste Auswirkungen auf Mutter und Kind haben können? Leider ist es sehr leicht, einem gestillten Baby "nur eine Flasche" zu geben und die Gründe dafür sind meistens Sorge für das Wohlergehen der Mutter oder des Kindes. Zum Beispiel: • Um der Mutter nach einer langen Entbindung Ruhe zu goennen. • Um ein hungriges Baby, das Schwierigkeiten dabei hat, von der Brust zu trinken, zu füttern. • Um wunde Brustwarzen zu schonen Studien haben jedoch herausgefunden, dass "nur eine Flasche von Milchersatznahrung" sowohl für die Mutter als auch für das Baby schädlich sein kann, und zwar: • Erhöhtes Risiko einer ernsthaften Milchproteinallergie (Host et al. 1988) • Erhöhtes Risiko von Darminfektion und Durchfall aufgrund der Änderung des PH's der Darmflora. Es kann bis zu einem Monat dauern, bevor dieses wieder sicherere Werte aufweist. (Bullen et al. 1977) • Kann zu Saugverwirrung führen (Newman, 1992) • Stört das empfindliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage der Milchproduktion (De Coopman, 1993) • Erhöhtes Risiko eines Milchstaues, da die Brust nicht entleert wird. (Moon & Humenick) • Vermindert das Vertrauen der Mutter, ihr Baby stillen zu können. (Howie, 1981) • Verkürzt die Stilldauer (Gray Donald et al. 1985). Viele Mütter würden es vorziehen, dass ihren gestillten Babys keine Flasche mit synthetischer Milch gegeben wird, vor allem, wenn sie die Auswirkungen kennen würden, daher wäre es wichtig, sie, bevor ihr Baby dem Risiko ausgesetzt wird, über die möglichen Konsequenzen zu informieren und ihr Einverständnis einzuholen. Viele Mütter würden akzeptieren, ihr Baby zu stillen, auch wenn sie müde sind, oder ihre Brustwarzen schmerzen, wenn sie wüssten, wie wichtig es ist. Vergiss nicht; Stillen ist ein wertvolles Geschenk. Unterstütze und schütze es in diesen ersten wichtigen Tagen. Referenzen: Bullen, CL, Tearle, PV, Stewart MG 1977 The effect of humanized milks and supplemented breastfeeding on the faecal flora of infants. J. Med. Microbiol 10:403 413. De Coopman, J 1993 Breastfeeding after pituitary resection: Support for a theory of autocrine control of milk supply? J Hum Lact 9(1):35 40. Gray Donald, K, Kramer, MS, Munday, S, Leduc, DG 1985 Effect of formula supplementation in the hospital on the duration of breastfeeding: A controlled clinical trial. Pediatrics 75:514 518. Host, A, Husby, S, Osterballe, O 1988 A prospective study of cow's milk allergy in exclusively breastfed infants. Acta Paediatr Scand 77:663 670. Houston, MJ, Howie, PW 1981 The importnace of support for the breastfeeding mother. Health Visitor 54(6):243. Moon, JL, Humenick, SS 1989 Breast engorgement: Contributing variables and variables amenable to nursing intervention. JOGNN 18:309 315. Newman, J 1990 Breastfeeding problems associated with the early introduction of bottles and pacifiers. J Hum Lact 6(2):59 63. Erschienen in: "Breastfeeding Review", Volume II, Number 8, November 1993, page 358. Copyright © Breastfeeding Review Adresse der Autorin: A. Vnuk, 57 Alicante Ave, Wynn Vale, SA 5127, Australia Übersetzt von Ulrike Schmidleithner


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Hallo Anke, mein Sohn ist nun fast 5 Monate alt. Ich stille voll und auch er braucht in der Nacht alle zwei bis vier Stunden eine Mahlzeit. Bleib weiter dran, du stillst ihn sonst ab wenn du mit Fertignahrung dazwischenfunkst. Wahrscheinlich hast du die beiden anderen deshalb auch nur so kurz gestillt. Halte durch! Es gibt nichts besseres als Muttermilch und die Säuglingszeit geht so schnell vorbei und dann kannst du wieder durchschlafen. Ich habe mich schnell daran gewöhnt nachts nach dem Stillen wieder einzuschlafen und mein Sohn schläft sogar im Kinderzimmer. Falls es dir leichter fällt, wenn du ihn bei dir schlafen lässt, dann nehme ihn doch besser im Kinderbettchen mit ins Schlafzimmer statt Fertignahrung zu füttern. Evtl. kannst du auch tagsüber Milch abpumpen, die dein Mann dann nachts füttert, aber lass ihm doch die Muttermilch. Er wird es dir danken. Wenn er etwas älter ist, macht das Stillen eine riesige Freude. Er lacht dich dann zwischedurch an, ist dir sehr nahe, - ich kann dir nur empfehlen, weiter zu machen´, es ist wunderschön und wird dich eng an ihn schweißen und umgekehrt. Hab Geduld mit ihm. Lieben Gruß, eemia und höre gut auf Biggi. Sie weiß viel mehr als ich. Lies mal andere Beiträge durch, die deiner Problematik ähneln. Sie rät absolut zum ausschließlichen Stillen (6 Monate). Sie hat Recht...!


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