Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist 8 Wochen alt. Ich stille voll und hatte eigentlich auch vor, dieses 5 bis 6 Monate zu tun. Bei der U3 sagte mir jedoch der Kinderarzt, dass ich schon im 4. Monat Gemüse zufüttern solle, falls ich einen niedrigen Eisenwert habe. Ich habe aber gelesen, dass die Eisenreserven von Babys für mindestens 6 Monate ausreichen. Trotzdem bin ich jetzt etwas verunsichert, da ich während der Schwagerschaft und auch schon vorher immer ziemlich niedrige Hb-Werte hatte. Meine zweite Frage ist: ich habe mehrfach versucht, Milch mit einer einfachen Handpumpe abzupumpen aber es kommt fast nichts und es tut nur weh! Lohnt sich die Anschaffung einer besseren Pumpe oder liegt es an mir? Freue mich über eine Antwort.
? Liebe Tanja, bei einem gesunden, voll ausgetragenen Kind ist in aller Regel keine Beikost vor dem Ende des ersten halben Jahres notwendig. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen und da bei voll gestillten Babys kleine Darmblutungen sehr viel seltener sind als bei mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährten Kindern, verlieren Stillkinder auf diese Weise auch kein Blut. Die Eisenreserven, die ein Baby bei der Geburt hat und das leicht zu verwertende Eisen aus der Muttermilch reichen zusammen gewöhnlich aus, um den Hämoglobinwert auch noch ins zweite Lebenshalbjahr des Babys hinein innerhalb des normalen Bereiches (10,2 bis 15 gm/dl) zu halten (McMillan 1976; Siimes 1984; Duncan 1985). Eine Untersuchung an gestillten Babys, die weder Eisenpräparate noch mit Eisen angereicherte Getreideprodukte erhalten hatten, ergab, dass die Babys, die sieben Monate und länger ausschließlich gestillt wurden, im Alter von einem Jahr deutlich höhere Hämoglobinwerte aufwiesen, als diejenigen Babys, die mit weniger als sieben Monaten bereits feste Nahrung bekommen hatten (Pisacane 1995). Die Forscher fanden bei den Babys, die sieben Monate lang voll gestillt worden waren, keinen Fall von Anämie während des ersten Lebensjahres und folgerten daraus, dass ausschließliches Stillen während der ersten sieben Lebensmonate das Risiko einer Anämie senkt. Eine finnische Studie ergab, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Hier auch noch ein Auszug aus einem Artikel von Dr. Alfredo Pisacane anlässlich der 15.internationalen LLL-Konferenz in Washington: „Zusammenfassend ist festzustellen, dass ein gesunder vollgestillter Säugling seinen Zeitpunkt des ersten Zufütterns selbst bestimmen kann, ohne Bedenken dadurch einem Eisenmangel ausgesetzt zu werden. Selbst bei Kindern, die sich dem ersten Geburtstag nähern, hat der Autor keine Bedenken, wenn sie einen fitten Eindruck machen. Niedriger Eisengehalt im Blut des Kindes ist nur behandlungswürdig bei gleichzeitigen anderen Krankheitsanzeichen. Seiner Meinung nach sind die festgelegten Grenzwerte (auch in der Schwangerschaft) überholungsbedürftig und wenig gesichert. Tatsächlich erhöht sich die Gefahr einer Anämie bei zu früher Beikost, wenn sie nicht sehr eisenhaltig ist, da die optimale Eisenaufnahme der Muttermilch durch Beikost behindert wird. Es wird 50% des Muttermilcheisens resorbiert, aber nur 5% bei Flaschennahrung! Zuviel Eisen erhöht evtl. eine mögliche Erkrankung wie z.B. Malaria und ist gefährlicher als ein Eisenmangel. Bei sechs Monaten ausschließlich muttermilchernährten Kindern liegt die Gefahr einer Anämie bei 4%. Bei den jetzt noch gültigen Grenzwerten ändern wir das, was sich seit einer halben Millionjahre bewährt hat." Eine eventuelle Eisenmangelanämie lässt sich übrigens nicht am Aussehen eines Kindes festmachen. Gerade bei den eher hellhäutigen Kindern, kann die Blässe absolut normal sein. Gewissheit kann nur ein Bluttest bringen und keinesfalls der äußere Augenschein. Was für eine Pumpe haben Sie denn? So ein Teil mit einem Gummiball? Wenn ja, dann kann ich Ihnen nur dringend raten dieses Gerät in den Müll zu werden, es ist auf den folgenden Gründen nicht empfehlenswert: • der Unterdruck kann nicht reguliert werden, es kann zu Schädigungen der Brust kommen • die Pumpe ist ineffektiv • schwierig zu reinigen (auch nicht durch Vaporisieren) • es besteht ein hohes Risiko, die Milch zu verunreinigen (aus dem Gummiball können Schwermetalle abgegeben werden, selbst wenn der Gummiball ausgekocht wird können Bakterien in dem Ball zurückbleiben) • es gibt keine Flasche zum Sammeln der Milch, das Umgießen ist umständlich und wieder eine Möglichkeit die Milch zu verunreinigen • erfordert zwei Hände. Wenn Sie abpumpen wollen, sollten Sie sich von einer Stillberaterin beraten lassen, welche Pumpe für Ihren Bedarf geeignet ist und wie Sie mit der Pumpe umgehen sollen. Eigentlich sollte keine Frau eine Pumpe in die Hand bekommen, ohne eine ausführliche Pumpberatung. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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