Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

zu wenig Milch

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Frage: zu wenig Milch

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, ich habe einen 9 Wochen alten Sohn und bin mir leider sehr unsicher, was das Thema Stillen angeht - bzw ob ich genug Milch habe. Mein Sohn hat von Anfang an sehr wenig getrunken und ist oft nach nur sehr wenigen Zügen wieder eingeschlafen - somit hatte ich auch erst eine Woche nach der Geburt den Milcheinschuss und so wie ich das feststellen konnte - nie sehr viel Milch (ich brauchte z.b. nie Stilleinlagen). Mittlerweile ist mein Sohn doch kräftiger geworden und saugt sehr gut - allerdings weiss ich oft nicht, ob er satt wird. Er ist - besonders abends - oft sehr unruhig beim stillen und wenn ich ihn abnehme ist er ganz aufgeregt und moechte sofort wieder angelegt werden. Da ich dann aber keine Milch mehr habe - versuche ich ihn oft mit dem Schnuller zu beruhigen - welchen er gerne und sehr intensiv nimmt. Tagsüber ist mein Sohn meistens zufrieden und schläft oft nach dem Stillen ein. Wie kann ich nun feststellen, ob mein Sohn genug Milch bekommt - speziell abends - und wie kann ich - wenn noetig die Milchproduktion noch mehr ankurbeln ? Von vielen Bekannten hoere ich auch immer, dass deren Kinder immer nur eine Brust trinken - Maurice benötigt immer beide Seiten und trinkt auch an jeder Seite ca 20 Minuten. Vielen Dank fuer Deine Hilfe


Biggi Welter

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Liebe Claudia, ob eine Frau Stilleinlagen braucht oder nicht, sagt NICHTS über die tatsächliche Milchmenge aus, das braucht dir keine Angst zu machen. Du schreibst, dass dein Kind abends sehr unruhig ist und dauernd an die Brust möchte. Kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Auch die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Wie ein Kind trinkt, ist vom Temperament des jeweiligen Kindes abhängig. Es gibt eifrige Pragmatiker, die zügig und effektiv trinken und nippende Genießer, bei denen eine Mahlzeit unendlich lange dauern kann. Dein Sohn scheint eher zu den langsamen Genussmenschen zu gehören, er trinkt wohl nicht deshalb so langsam, weil zu wenig Milch da ist, sondern weil es seinem persönlichen Temperament entspricht. Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein. Zusätzlich ist es ein guter Gedanke, dass Du dich an eine Kollegin vor Ort wendest, die dich und dein Kind im Gegensatz zu mir sehen kann und damit sehr viel gezielter beraten kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, vielen Dank schon einmal fuer Deine Info und Hilfestellung. Gerne nehme ich vor Ort eine Stillberaterin wahr: unsere PLZ: 82031 Grünwald (bei München) Kann es denn sein, dass ich morgens bzw tagsbüber mehr Milch habe als abends? Denn tagsüber zeigt sich mein Kleiner sehr zufrieden, sobald er getrunken hat. Abends schreit er richtig, wenn ich ihn von der Brust nehme und und kommt überhaupt nicht zur Ruhe (ist ganz aufgeregt - nuckelt intensivst an seinem Schnuller und kann gar nicht einschlafen) - sobald ich ihn dann wieder an die Brust lege - saugt er wie "wahnsinnig" - ist aber auch dann oft noch nicht zufrieden. Sorry - wenn ich nochmals nachfrage, aber es macht mich langsam ungeheuerlich nervös. Danke


Biggi Welter

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Liebe Claudia, wie ich dir bereits geschrieben habe, ist es ganz normal, dass dein Kind am Abend öfter an die Brust möchte, das bedeutet nicht, dass Du nicht ausreichend Milch hast. Die meisten Babys wollen am Abend ununterbrochen an die Brust und man sollte das Kind auch stillen und nicht mit dem Schnuller hinhalten. Das Nervensystem eines Babys ist ständigen Reizen ausgesetzt und während des Tages sind das viel mehr Reize als in der Nacht. So ist es nicht erstaunlich, dass sich bis zum späten Nachmittag oder frühen Abend einiges aufgestaut hat und das Kind dann „über"-reizt ist und sich wieder abreagieren und beruhigen muss. Dazu kommt, dass auch die Mutter nach einem langen Tag ebenfalls mehr oder weniger stark belastet und gestresst ist und sich die Gefühle und Stimmung der Mutter auf das Kind übertragen. Bitte wende dich an Frau GROSSMANN, Marisa, Tel.: 08142-52281, sie kann dich sicherlich auch noch beruhigen und unterstützen. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Liebe Claudia, vielleicht hilft Dir die Erfahrung einer Mutter auch weiter. Bei uns ist das ganz genauso, unsere Tochter ist abends kaum von der Brust wegzubekommen an manchen Abenden. Wenn ich nicht genau wüsste, dass das normal und bei vielen Babies so ist, würde ich auch denken, sie hat Hunger. Aber nein, sie gedeiht prächtig,nimmt zu, wächst und von zu wenig Milch oder Hunger kann also nicht die Rede sein. Ich denke, das ist bei Euch genauso... Die Kinder finden abends ihre Ruhe an der Brust. Wenn wir uns das recht überlegen, ist es doch bei uns Erwachsenen ähnlich. Wir finden doch abends auch Ruhe, wenn uns der Parnter in den Arm nimmt oder man sich ruhig zusammensetzt... nervös musst du nicht sein. Wie gesagt, ich beobachte das bei anderen Babies auch - ob sie nun gestillt werden oder Flaschenkinder sind. Das ist nicht unnormal und kein Hunger und vor allem kein einziger Grund zum Zufüttern.... Liebe Grüße von Doro


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