Vaniro
Hallo! Meine Tochter ist knapp 9 Monate alt und verweigert größtenteils die Beikost (maximal 4-5 Löffel Brei), das heißt, sie wird größtenteils nun vollgestillt. Vor 12 Tagen fing sie an zu zahnen und hat da die Beikost komplett eingestellt. Seitdem hat sie auch nicht groß gemacht, was mir keine Gedanken gemacht hatte, da ich sie ja vollgestillt hab. Heut sind wir zur Vorsicht dennoch zur Kinderärztin gegangen, die meinte, es kann schon ein Flüssigkeitsmangel sein, da sie in 9 Wochen nur 300 g zugenommen hat und hat ihr ein Abführzäpfchen gegeben. Wir sollen ihr nun zusätzlich Flüssigkeit und unbedingt Brei geben. Mich macht das nun mürbe. Meiner Tochter ging es eigentlich gut und bis dahin war ihre Gewichtszunahme immer gut. Brei bzw Fingerfood probieren wir ja, aber ich kann es ja nicht in sie „reinprügeln“. Die Windeln kamen mir eigentlich immer gut gefüllt vor, zumindest früh. Tagsüber wickel ich sie sehr häufig, da sie zu Entzündungen neigt, daher hatte sie halt oft leichte Windeln. Nun meine Frage: wieviel Flüssigkeit darf ich ihr denn zusätzlich geben, auch wenn sie wenig bis keinen Brei isst? Ich habe übrigens nach jedem bisschen Brei noch nachgestillt und sie trinkt aller 2 Stunden, höchstens 3, auch nachts. Kann dieser Flüssigkeitsmangel nun schon Folgen gehabt haben? Beziehungsweise die sehr geringe Gewichtszunahme? Ich mache mir Vorwürfe, da sie mir immer mobil und fit vorkam und ich die Situation scheinbar verkannt habe. Liebe Grüße!
Liebe Vaniro, mit der einzelnen Angabe, dass ein Baby in den letzten Wochen nur ungefähr 300 g zugenommen hat, lässt sich keine Aussage treffen, ob Handlungsbedarf besteht oder nicht. Sollte tatsächlich die Gewichtszunahme nicht ausreichend sein, so ist es jedoch nicht der erste Weg, dem Kind andere Nahrung zuzufüttern, sondern zunächst sollte das Stillmanagement überprüft werden und überlegt werden, ob das Kind durch häufigeres Anlegen, längeres Anlegen oder auch eine Verbesserung der Anlegetechnik oder des Saugverhaltens zu einer besseren Gewichtszunahme gebracht werden kann. Denken Sie auch daran, dass Babys niemals gleichmäßig, sondern in Schüben zunehmen und ein gelegentlicher, vorübergehender Gewichtstillstand ist keine Seltenheit. In den ersten drei bis vier Monaten liegt die übliche Gewichtszunahme zwischen 113 und 227 Gramm pro Woche. Vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. Schauen Sie sich Ihr Kind einmal in Hinblick auf die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby an: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Außerdem ist es sinnvoll, sich den Verlauf der Gewichtsentwicklung genau anzuschauen und zu sehen, ob das Kind seine Perzentile hält. Wenn Ihr Kind zum Beispiel auf der 3. Perzentile liegt und schon immer auf dieser Perzentile lag, dann dürfte es in Ordnung sein. 3. Perzentile bedeutet nicht mehr und nicht weniger als dass drei von 100 Kindern bei dieser Größe weniger wiegen als Ihr Kind und 97 von 100 Kindern wiegen bei gleicher Größe mehr. Wenn ein Kind nun schon immer auf der dritten Perzentile lag, dann ist davon auszugehen, dass dies seiner persönlichen Kurve entspricht und es eben ein eher schlankes Kind ist. Problematisch wäre es nur dann, wenn ein Kind „durch die Perzentilen rasselt" sprich plötzlich massive Abweichungen von seiner Kurve zeigt. Es darf auch niemals nur das Gewicht eines Kindes isoliert betrachtet werden, sondern es muss immer das Kind in seiner gesamten Entwicklung und seinem Verhalten beurteilt werden. Die Figur und Größe eines Kindes sind in hohem Maße genetisch festgelegt. Wenn die Eltern eher schmal und zierlich sind, dann ist kein Riesenbrummer zu erwarten. Wie sehen denn Sie und der Vater des Kindes aus und wie sahen Sie als Kind aus? Wurde der Eisenwert des Kindes kontrolliert? Kann Ihr Kind eventuell einen Zinkmangel haben? Beides kann die Ursache für ein schlecht essendes Kind sein. Wichtig ist irgendwann nach dem ersten Geburtstag wirklich, dass die Ursache für die Essensverweigerung gefunden wird und nicht, dass mit dem Kind eine Gewaltkur inklusive plötzlichen (und traumatischem) Abstillen veranstaltet wird. Gleichzeitig sollten Sie weiterhin versuchen, Ihrem Kind feste Nahrung anzubieten. Setzen Sie auf den Nachahmungstrieb des Kindes und bieten Sie ihm an, was auch ihr esst (natürlich nur, wenn es sich um etwas babygeeignetes handelt). Stillkinder sind durch die immer wieder auftretenden Geschmacksveränderungen der Muttermilch (je nach dem was die Mutter isst, schmeckt die Milch unterschiedlich) an den Speiseplan der Mutter gewöhnt und lehnen andere Nahrung dann oft ab. Wenn Sie zum Beispiel nie gekochte Karotten essen, dann kennt Ihr Kind diesen Geschmack nicht über die Muttermilch und wird sie höchst wahrscheinlich auch vom Löffel ablehnen. Was sollen Sie denn machen? Ihr Kind in einen Schraubstock spannen, ihm die Nase zuhalten, damit es den Mund auf macht und ihm dann unter Zuhilfenahme eines Kartoffelstampfers feste Nahrung in den Magen zwingen? Was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern Kind Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, umso schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer. So schwer es auch fällt, versuchen Sie die Geduld zu bewahren und machen Sie weiterhin keinen Kampf ums Essen. Wenn es erst einmal so ist, dass das Essen Machtkampf bedeutet, dann sind wir Eltern sehr schnell die Verlierer und viele Essstörungen haben ihre Ursache in einem krampfhaften Machtkampf ums Essen im Baby und Kleinkindalter. LLLiebe Grüße Biggi
Vaniro
Hallo liebe Biggi und danke für die schnelle Antwort! Also ich hab soeben nachgeschaut, sie ist in der Perzentile nur minimal abgerutscht (62. auf 56.), aber sie hatte vorher einen immensen Gewichtszunahmeschub Ende Dezember. Vielleicht sind jetzt einfach grade andere Dinge dran, sie ist auch sehr gewachsen. Ich stille auch nicht anders als eh und je und das war laut unserer Hebamme immer voll ok. Grundsätzlich essen wir immer gemeinsam und grad beim Fingerfood gebe ich ihr immer das, was ich selbst esse, nur halt ungewürzt. Sie würgt aber alles raus. Blut abgenommen wurde nicht, aber da kann ich ja nochmals ansetzen. Ich werde auf jeden Fall geduldig bleiben. Die Pipimenge stimmt, nur das Großmachen war nun halt im Verzug.
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