Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zu viel Milch?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zu viel Milch?

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Hallo Biggi! Mein Sohn Finn ist jetzt 3,5 Wochen alt und gedeiht prächtig. Ich stille ihn nach Bedarf, habe jedoch sehr viel Milch. Zum einen spritzt meinem Sohn die Milch beim Stillen nur so entgegen im hohen Bogen, dass er sich verschluckt und oft auch quengelig wird, weil er nicht in Ruhe trinken kann, zum anderen läuft mir beim Stillen immer die Brust an der er nicht saugt aus. Ich stopfe mir mittlerweile eine Mullwindel in den BH auf der anderen Seite, die dann komplett durchtränkt ist. Ich trinke bereits Pfefferminz- und Salbeitee, aber es wird nicht besser. Nachts kommt Finn alle 3 bis 4 Stunden, tagsüber alle 2 bis 3. Nachts sind die vollen Brüste dann auch immer sehr unangenehm. Hast Du einen Tipp für mich? Ich weiss gar nicht, wie ich Stillen soll, wenn ich mal nicht zuhause bin, denn meistens kann ich mich danach umziehen, weil alles voller Milch ist. Vielen Dank, Schnulli


Biggi Welter

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? Liebe Schnulli, das klingt nach einem starken Milchspendereflex. Dabei haben sich die folgenden Maßnahmen bewährt: Nimm das Baby von der Brust sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und stille erst nach ein bis zwei Minuten weiter, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das `Berg-auf-StillenA. Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. - biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg-auf-Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) - lass das Baby oft aufstoßen. - vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. In jedem Fall ist es günstig, dass Du dich einmal direkt an eine Kollegin vor Ort wendest, die dich und dein Kind sehen kann. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Für unterwegs sind zum einen gute Stilleinlagen zu empfehlen und zum anderen geschickte Kleidung. Du kannst den Milchfluss gerade beim Stillen in der Öffenlichkeit mit recht einfachen Mitteln stoppen. Du kannst versuchen sanft auf die Brustwarze zu drücken. Du kannst auch die Arme vor der Brust verschränken und die Handballen gezielt auf die Brustwarze drücken, um den Milchfluss zu stoppen. Auf diese Weise lässt sich der Milchfluss meist schnell eindämmen. Hochsaugende Stilleinlagen (z.B. aus Mikrofaser) sind empfehlenswert, eventuell auch zusätzlich noch eine Stoffwindel parat halten. Einfarbige Kleidung ist unvorteilhafter als etwas mit Muster, das Flecken, beim Auslaufen der Milch kaschiert. (Das ändert zwar nichts an dem Auslaufen, hilft einem aber über die eventuell peinliche Situation mit großen, deutlich sichtbaren Milchflecken auf der Bluse in der Öffentlichkeit stehen zu müssen). Eine Jacke und ein Schal sind auch praktisch, um eventuelle Flecke zu kaschieren. Insgesamt besteht Hoffnung, dass es in ein paar Wochen besser sein wird, wenn sich das Stillen eingespielt hat. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo, mir geht das ganz genauso. Ich pumpe kurz vor dem stillen immer ein wenig ab. So ist es für meinen Til etwas angenehmer, dann bekommt er nicht so viel von der "dünnen" Milch am Anfang und hat noch etwas hunger um weiter zu nuckeln, denn dann kommt erst die richtig sättigende Milch, die ist auch ein bischen dicker . Du musst ihn allerdings ne Weile nuckeln lassen um den Leerlauf zu überwinden. Zumindest ist das bei mir so. Liebe Grüße Mucky


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Hallo Biggi! Vielen Dank für die Tipps! Meine PLZ ist 65399 - ich würde gerne hier Kontakt zu einer Stillberaterin aufnehmen! Liebe Grüße, Schnulli


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? Liebe Schnulli, die nächstgelegene LLL-Stillberaterin dürfte Frau Christel Fritz Tel.: 06192-39793 sein. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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