Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

zu viel milch?? - blähungen beim baby

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: zu viel milch?? - blähungen beim baby

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liebe frau welter, mein sohn ist 3,5 wochen alt und wird voll gestillt. da ich sehr viel milch habe und er kaum mit schlucken nachkommt, stille ich ihn auf anraten meiner hebamme ca. alle 2,5 stunden für jeweils 10 minuten an EINER seite und lasse ihn auch dazwischen aufstoßen. offensichtlich bekommt er trotz dieser "reduktion" mehr als genug, denn er hat vorletzte woche 460 g und letzte woche innerhalb von 5 tagen 350 g zugenommen. mir kommt das langsam fast schon gespenstisch vor, dass er trotz dieser kurzen trinkzeit so schnell und so viel zunimmt. ich weiß, stillkinder kann man nicht überfüttern, aber ich habe den verdacht, dass ihm diese schnelle gewichtszunahme zu schaffen macht - er hat furchtbare blähungen, wir waren schon bei einer kinderkrankenschwester, einer hebamme und beim KIA und probieren alles aus, was es so gibt. ich denke, dass das problem bei mir liegt, denn offenbar habe ich viel zu viel milch, und mein sohn kommt damit nicht klar. was würden sie mir raten? sollen wir so weitermachen (mein sohn ist zufrieden mit den 10 minuten und meldet sich auch recht pünktlich alle 2,5 stunden) in der hoffnung, dass sich alles irgendwann einpendelt oder haben sie noch einen tipp für mich?? mfg, melony


Biggi Welter

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Liebe Melony, es ist selbstverständlich nicht so, dass alle voll gestillten Babys gleich aussehen und es gibt durchaus auch schwerere Stillkinder. Ein Stillkind mag in den ersten Monaten überdurchschnittlich zunehmen und wie ein kleiner Buddha aussehen, langfristig ist es jedoch so, dass dieses Kind ein verringertes Risiko für Übergewicht hat. Das Fett, das sich zunächst eventuell ansammelt, wird aufgebraucht, sobald das Kind mobiler ist und das Kind wird von alleine "schlank". Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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danke für die tipps. ich komme aus österreich, meine plz ist 6800. vielen dank melony


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Liebe Melony, ich gebe Ihnen jetzt die Adresse einer Wiener Beraterin, da ich nicht weiß, wie das Postleitzahlsystem in Österreich funktioniert. Maria Wiener kann Ihnen bestimmt weiterhelfen, welche Beraterin für Sie am nächsten wohnt. Hier die Nummer: Tel.: 0650 / 8712196. LLLiebe Grüße, Biggi


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