Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

zu starker MSR, zu viel Milch?

Frage: zu starker MSR, zu viel Milch?

Minimia

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Liebes Stillteam! Ich habe das Problem, dass ich wahrscheinlich zu viel Milch habe. Und einen sehr starken MSR, vor allen an der rechten Brust. Mein Kleiner, 6 Wochen alt, verschluckt sich ständig, kann nicht ruhig saugen, schreit häufig an der Brust, muss viel aufstoßen und plagt sich sehr oft mit Bauchweh. Er trinkt immer nur sehr kurz und ich glaube er weint so viel, weil er nicht richtig satt ist, das Stillen ihn aber stresst. Wir können das Stillen gar nicht richtig genießen. Er hat seit Geburt 1,3 kg zugenommen. Habe nun gelesen, dass das Kind durch zu viel Milch oft nicht an die Hintermilch kommt. Habe aber auch gelesen, dass durch den MSR die Milch gemischt wird und dieser setzt sehr schnell ein bei mir. Habe seit vorgestern immer über 5 std nur eine Seite angeboten. Bergaufstillen habe ich auch gemacht, finde ich jedoch sehr unbequem, weil ich seine Stirn halten muss und ich in dieser Position auch nicht so korrekt anlegen kann. Milch nach dem MsR in ein Tuch laufen lassen mache ich auch, doch da protestiert mein Kleiner natürlich lauthals, was mich sehr stresst und beim schreien schluckt er wieder viel Luft. Irgendwie haben diese Maßnahmen noch nicht viel gebracht. Heute habe ich angefangen, Salbeitee zu trinken. Im Moment spannen meine Brüste stark. Was könnt ihr mir raten? Möchte gerne stressfrei stillen, will aber auch nicht zu viel reinpfuschen...reguliert sich das Ganze noch von selbst? Bei meinem ersten Sohn hatte ich die gesamten 14 monate sehr viel Milch, aber er hat sich irgendwie mit der "Druckbetankung"arrangiert. Er trank aber auch sehr häufig und kurz. Bei mir hat es sich also bis zum Ende anscheinend nicht richtig reguliert, bin immer ausgelaufen, brauchte Stilleinlagen.. Was kann ich tun? Jeden Tag Salbeitee trinken? Beim Stillrhythmus 5 std lang nur eine Seite anbieten bleiben? Gibt es Globuli? Kann es auch ein nur zu starker MSR, ohne zu viel Milch sein? Hab natürlich auch Panik, plötzlich zu wenig Milch zu haben. Ganz lieben Dan k für euren Rat!


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Liebe Minimia, vermutlich hast du nicht zuviel Milch, sondern tatsächlich vor allem einen zu starken Milchspendereflex. Das ist ziemlich lästig, aber du brauchst keine Sorge zu haben, dass deine Kleine nicht gut ernährt wird. Die Sache mit der Hinter- und Vordermilch ist umstritten... Es kann wirklich sinnvoll sein, dass du über den Tag verteilt 1-2 Tassen Pfefferminz- oder Salbeitee trinkst, und im Prinzip sollte es sich wirklich nach spätestens 3 Monaten eingependelt haben. Zu wenig Milch wirst du nicht haben, keine Bange. Das wird dein Sohnemann schon regulieren ;-) Wenn deine Brust zu spannen beginnt, dann biete sie kurz an beim Stillen, aber nur so lange, bis der Druck nachlässt. Danach kannst du wieder zur geplanten Seite wechseln. Oder du streichst die spannende Seite vorsichtig ein wenig aus. Globuli gibt es, aber wir können und dürfen dazu nichts sagen. Frag doch mal deine Hebamme :-) Unsere Tipps kennst du schon alle? Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Es kann den starken Milchspendereflex reduzieren, wenn du eine kühle Auflage (Coolpack) auf die Brust gibst, wenn du mit dem Stillen beginnst. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. Ich hoffe, es ist etwas dabei, das euch weiterhilft! Lieben Gruß, Kristina


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