Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Zu lange kurze Stillabstände

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Frage: Zu lange kurze Stillabstände

BlueLionii

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Hallihallo, mein Sohn ist jetzt 20 Wochen alt. Seit nun schon ca. 4 Wochen kommt er nachts alle 2 Stunden und möchte gestillt werden. Hinzu kommt, dass er vor 2 Wochen die ersten Zähnchen bekommen hat. Das heißt zusätzlich kommt er zwischen den Mahlzeiten, weil es ihm einfach nicht wohl ist und er leicht aufwacht (und schläft nicht so leicht ein wie er aufwacht :-) ). Die nächsten Zähnchen sind auch schon unterwegs. Jetzt möchte ich unheimlich gerne voll weiterstillen. Bin aber selbst mittlerweile körperlich am Ende (Schlafmangel und Energiemangel). Hoffe zwar, dass die Abstände zwischen den Mahlzeiten wieder länger werden, vor allem nach dem derzeitigen Schub. Allerdings halt ich bald nicht mehr durch. Kann auch gar nicht richtig sagen, ob der Schub nun eventuell sogar schon vorbei ist, wegen dem Zahnen. Habt Ihr irgendwelche Tips für mich? Wenns nicht hilft, werde ich abstillen müssen. Ganz liebe Grüße! Steffi


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Liebe Steffi, als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit sechs oder zehn Monaten. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Es ist von größter Wichtigkeit, dass du jetzt versuchst, deine täglichen Pflichten auf ein Minimum herunterzufahren, so dass du so viel wie möglich (gemeinsam mit dem Baby) ruhen kannst. Gönne dir und deinen Nerven ruhig Kalorienbomben. Sahnequark statt Magerquark, einen schönen Eisbecher mit Sahne und lasse dir vielleicht von deinem Partner kleine Zwischenmahlzeiten fertig machen, die Du mit einer Hand essen kannst. Wenn ein Teller mit Häppchen (Käsewürfel, Obst, Brot, Kräcker ...) fertig im Kühlschrank steht, kannst Du zum Beispiel die Zeit während des Stillens nutzen, um etwas zu essen und zu trinken. Und suche dir Nischen, die dir Zeit und Muße für dich selbst bringt. Tu etwas für dich und gönne dir regelmäßig etwas, was dir gut tut. Nicht das Stillen ist so anstrengend, sondern die Tatsache als Mutter einen der härtesten Berufe der Welt zu haben. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du nachts richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Wenn du hingegen abstillst, wird dein Baby nicht zwangsläufig besser schlafen, nur hast du dann noch mehr Arbeit mit Flaschen, Pulver etc. Leider wird immer wieder gedacht und gesagt, stillen lauge die Mutter aus oder führe zu Erschöpfungszuständen usw.. Wenn das Stillen aber tatsächlich anstrengend und für die Mutter belastend wäre, würden anerkannte Organisationen wie die WHO (Weltgesundheitsorganisation) nicht eine mindestens zweijährige Stillzeit für ALLE Kinder empfehlen (nicht nur für die, die in Entwicklungsländern leben, wie diese Empfehlung fälschlicherweise immer wieder ausgelegt wird). Die WHO setzt sich auch das Wohl der Frauen ein. Das Stillen laugt die Mütter nicht aus und schwächt auch nicht ihr Immunsystem, auch wenn dies immer wieder behauptet wird. Die Tatsache, dass Muttersein einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet, führt dazu, dass Mütter von kleinen Kindern oft anfälliger sind als kinderlose Frauen oder Frauen mit älteren Kindern. Oft hat die Mattigkeit ihren Grund zum Beispiel in einer Fehlfunktion der Schilddrüse, wie sie nach einer Schwangerschaft häufiger zu finden ist. Deshalb solltest du zur Sicherheit auch deine Schilddrüse kontrollieren lassen. Lieben Gruß, Kristina


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