Fischstäbchen
Hallo Biggi und Kristina, nun schreibe ich euch schon wieder. Mein Kleiner ist am 30.4. in SSW 37+0 geholt worden, weil kein FW mehr da war und er nicht mehr zunahm.Bei der Geburt wog er 2100 g. Nach 3 Tagen konnten wir heim und ich stille voll. Da ich meine Große auch noch stille, hatte ich schnell ordentlich Milch. Er trinkt mit ganz untersch. Abständen, mal auch nur 1 Seite, dann 30 Min. Pause, dann die andere Seite, mal 3 h Abstand. Er spuckt auch ab und an, bäuert eher selten. Beim Trinken fließt die Milch ohne Ende, er verschluckt sich öfters mal. Jetzt meinte meine Hebamme die Gewichtszunahme sei doch recht viel; er hat jetzt mit 2 Wochen 700 g zugelegt auf 2800 g. Und ich solle ihn nicht sofort anlegen, wenn er schreit. Wenn er schreit, nehme ich ihn natürlich erst mal und biete meist auch die Brust an. Wenn er keinen Hunger hat nimmt er die Brust aber auch nicht und ich schaue nach der Windel, trage ihn viel etc. Deshalb kann ich das nicht ganz verstehen. Er signalisiert mir auch deutlich, wenn er fertig ist mit Trinken, dockt sich dann selber ab und nimmt die Brust auch nicht mehr. Was denkt ihr? Ich glaube, dass er einfach jetzt das aufholt, was im Mutterleib durch Unterversorgung gefehlt hat. Vielen Dank! LG Natascha mit 2 Stilljunkies (25 Mon. und 2 Wo. alt)
Liebe Natascha, freu dich über dein wunderbar gedeihendes Baby :-) und lege es weiterhin nach Bedarf an!!! Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Babys gibt es in verschiedenen Größen und die Bandbreite ist da sehr groß. Wie ein Kind als Baby aussieht, sagt auch nichts darüber aus, wie es später als Erwachsener aussehen wird. Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wie viel sie trinken. Also keine Sorge, durch das Stillen nach Bedarf wird sicher nicht den Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt. LLLiebe Grüße Biggi
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