Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zeichen für frühes Abstillen

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Frage: Zeichen für frühes Abstillen

Musja

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Hallo, vielen Dank für Ihre Arbeit im Forum. Ich konnte viele Antworten hier finden. Mein Mädchen ist fast 6 Monate alt. Seit der Geburt kann sie nur mit der Brust im Mund schlafen, erst im tiefen Schlaf liss sie diese los. Seit 3 Monaten hat sie Brustschimpfphase( kann keinen anderen Begriff finden, weiss, dass Sie es so nicht nennen), und ich kann sie am Tag ofters nur im Gehen stillen. Auch seit 3 Monaten hat sie auch ofters ihre Finger im Mund. Allerdings erst seit 3-4 Tagen sind mir folgende neuen Verhaltensweise aufgefallen: 1. Daumen lutschen zur Beruhigung 2. nach dem Essen wird die Brust sofort losgelassen. Ich habe gehofft, sie noch lange zu stillen, und jetzt mache ich mir Sorgen, dass nach der Beikosteinführung( planiere bald anzufangen) mein Mädchen sich selbst bald abstillen wird, da anscheinend das Saugbedürfnis weg ist, und sie sich selbst mit dem Daumen trösten kann. Also stillt sie noch nur wegen der Nahrungsaufnahme. Meine Fragen sind : 1.Wann sollte diese Brustschimpfphase vorbei gehen? 2. Ich dachte Stillkinder brauchen keinen Daumen zur Beruhigung,da ihnen die Brust zur Verfügung steht. Wieso trostet sich mein Baby auf diese Weise? 3. Soll ich tatsächlich das baldige Selbstabstillen befürchten und wenn ja, wie kann man dagegen steuern? Vielen Dank im Voraus.


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Musja, es gibt einige Kolleginnen, die von einer „Brustschimpfphase" sprechen. Damit sind Kinder gemeint, die Angst haben, beim Trinken an der Brust etwas zu verpassen. Als erste Maßnahme ist dann zu empfehlen, das Baby auch am Tag unter den Bedingungen zu stillen, wie sie in der Regel nachts herrschen: in einem ruhigen, ablenkungsarmen, abgedunkelten Raum. Neben dem Tipp, möglichst gelassen zu bleiben ist dies die nächste Empfehlung, die dem Kind und damit auch der Mutter in solchen Zeiten helfen kann. Am besten wendest du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps, wie dein Kleines vielleicht doch besser trinkt: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Bekommt dein Baby einen Schnuller? Oder ab und zu die Flasche? Wenn ja, verzichte einmal darauf. Auch Daumenlutschen muss nicht automatisch auf ein Problem hinweisen und es gehört zur normalen Entwicklung eines Kindes dazu, dass es mit seinen Fingern den Mund und mit dem Mund seine Finger (und auch Füße) erforscht. Das sind wichtige Entwicklungsschritte und dabei kommt es nicht nur zu Empfindungen im Mund, sondern auch zu Gefühlserfahrungen an den Fingern. Die Kinder entdecken so ihren Körper und erleben, dass sie selbst Einfluss auf ihre Wahrnehmungen haben können. Manches Kind spürt dann auch „das ist ja ein angenehmes Gefühl" und will dieses angenehme Gefühl selbstbestimmt wiederholen (was etwas ganz anderes ist als einem weinenden Kind einen Schnuller in den Mund zu stecken, denn da wird etwas mit dem Kind getan, die Aktion geht nicht von Kind selbst aus). Daumenlutschen wird ein Kind übrigens selten so intensiv wie es einen Schnuller gebraucht, denn zum Krabbeln, Spielen usw. muss es den Daumen aus dem Mund nehmen, der Schnuller kann hingegen drin bleiben, somit ist die Einwirkung des Schnullers auf den Kiefer sehr viel größer als die des Daumens. Ich hoffe, da ist etwas dabei, was dir weiterhilft! Einer Kollegin vor Ort kann dir gezielter helfen, weil sie dein Kind beim Stillen sehen kann! Liebe Grüße Biggi


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