Hallo liebe experten,
meine tochter (4 monate) hat wohl schmerzen im mundraum. ständig nimmt sie die hände in den mund, speichelt ganz viel und man spürt auch unten etwas hartes, das wohl der erste zahn ist. nun schreit sie beim stillen leider so als würde ich sie vergewaltigen wollen. sie lässt sich zuerst zwar anlegen und trinkt etwa eine minute, doch dann dockt sie sich unter großem geschrei ab und lässt sich auch nicht wieder anlegen. nachts ist das problem sehr viel kleiner, so dass sie da trinkt, aber tagsüber verzweifle ich langsam, weil ich es nicht mehr schaffe und merke, dass sie hunger hat. flasche nimmt sie gar nicht. eine stillberaterin hat mir eine milch pumpe gegeben und gesagt, ich solle alle drei stunden versuchen und wenn sie schreit abpumpen und es wieder nach drei stunden versuchen, es sei denn sie gibt eindeutige hungersignale. ich bin völlig fertig, zumal meine kleine kein schwergewicht ist und natürlich hunger hat. das ganze geht nun seit über einer woche, aber heute schaffe ich es gar nicht sie anzulegen...vielen dank schon einmal für tipps.
von
schneeschnuppe
am 29.11.2011, 10:57
Antwort auf:
zahnen-baby lässt sich nicht stillen
Liebe schneeschnuppe,
So wie Du das Verhalten deiner Tochter beschreibst, klingt es nach einem Stillstreik.
Babys in diesem Alter stillen sich noch nicht von alleine ab, aber es
kommt vor, dass sie die Brust verweigern. Für einen solchen Stillstreik kann
es viele Ursachen geben. Bekommt dies Zähne? Hat sie eine Erkältung oder
eine verstopfte Nase, so dass sie beim Trinken behindert wird? Hat sie
Ohrenschmerzen, so dass ihr das Stillen wehtut? Bist Du aus irgendeinem
Grund beunruhigt oder aufgebracht? Babys reagieren auf die Gefühle ihrer
Mutter.
Kurz: Gab es irgendwelche einschneidenden Veränderungen oder besondere
Situationen in Eurem Leben?
Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine kompetente Stillberaterin in deiner Nähe. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps:
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt.
Auch einen Schnuller solltest Du im Moment nicht geben.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.11.2011