Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich habe ein großes Problem. Meine Tochter ist jetzt 3 Monate alt. Ich stille sie voll, das tue ich auch sehr gerne. Aber seit einiger Zeit habe ich richtig wunde Brustwarzen. Sie waren erst eingerissen vom Stillen. Da hat meine Hebamme mir ein Stillhütchen empfohlen. Habe ich auch benutzt. Jetzt habe ich aber wohl auf der rechten Seite eine Allergie gegen Silikon bekommen, die Brustwarze sieht aus wie ein Schlachtfeld mit Kratern, wenn ich das mal so umschreiben darf. Links ganz genauso. Meine Hebamme bei der Stillberatung sagt immer, Spucke drauf und das heilt schon wieder. Früher hat man auch nichts anderes gehabt. Man soll immer denken, was ist, wenn kein Arzt und keine Apotheke da ist. Meine Frage wäre, gibt es denn vielleicht eine Creme, die man darauf machen könnte, die auch meiner Tochter nicht schadet? Oder sonst irgendwelche Tips, was ich da machen könnte? Die Brust selber zieht auch richtig nach dem Stillen. Es schmerzt auch während und nach dem Stillen. Ich will aber auf keinen Fall aufhören zu Stillen, dafür hänge ich viel zu sehr daran. Das ist für mich wie eine Sucht. Auf baldige Antwort gespannt mit einem lieben Gruß Sylvie
Liebe Sylvie, selbstverständlich brauchen Sie Hilfe, wie unsensibel, Ihnen das zu verweigern. Wunde Brustwarzen sind schrecklich und keine Frau MUSS da einfach durch! Die erste Ursache, an die frau denken muss, wenn die Brustwarzen nach langer problemloser Stillzeit wund werden, ist eine Soorinfektion. Lassen Sie deshalb unbedingt die Brust und Ihr Kind vom Arzt anschauen, denn wenn es ein Soor ist, muss er vom Arzt behandelt werden (und zwar sowohl bei Ihnen als auch bei Ihrem Kind). Es ist wirklich unerlässlich, dass herausgefunden wird, warum die Brustwarze wund geworden ist. Solange die Ursache nicht behoben ist, sind alle Versuche mit Salben nur Kosmetik, die nicht wirklich helfen werden. Um die Heilung zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann Sie eine Kollegin vor Ort genau informieren, die Ihnen auch bei der Ursachenforschung behilflich sein kann. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
hallo, im kh habe ich die medela- salbe (100% lanolin) bekommen, die übrigens auch super gg roten babypopo hilft. ziehen und kribbeln in der brust kann aber auch mal ein soor (pilz) sein, also vielleicht besser doch erst zum arzt (oder stillberaterin)?
Mitglied inaktiv
Hallo ich hoffe es ist okay,daß ich auch etwas empfehlen möchte. Manchmal hilft hochgereinigtes Lanolin. Ich habe immer viel Luft dran gelassen und die Milch trocknen lassen und dann Mercurialis perennis 10% Salbe oder flüßig benutzt.Wurde mir empfohlen, als ich nochmal wegen eines Abszeßes ins Krankenhaus mußte. Emmelie habe ich kürzer , aber dafür häufiger angelegt. Guck bitte immer, daß Deine Brust leer ist! Ich möchte Dir keine Angst machen oder Unruhe verbreiten, nur aus eigener Erfahrung weiß ich,was evtl daraus werden kann. Ich drücke Dir die Daumen, daß sie bald verheilt sind, weil stillen wirklichsehr schön ist!! Liebe Grüße Sandra
Mitglied inaktiv
Hallo nochmal Erstmal danke allgemein für die Unterstützung. Habe mir die Medela-Salbe besorgt. Mal sehen, ob es besser wird. Wie lange dauert das ungefähr bis sie wirken sollte? Bei einem Pilz hätte meine Tochter doch eigentlich alles weiß im Mund oder nicht? Sie hatte leider schon Mal Mundsoor gehabt für ca. 1 Woche. Und nebenbei gesagt finde ich die Foren hier einfach nur klasse, man bekommt genug Hilfe!! Immer weiter so!! Sylvie P.S. Meine Postleitzahl ist: 45966
Mitglied inaktiv
Hallo nochmal Erstmal danke allgemein für die Unterstützung. Habe mir die Medela-Salbe besorgt. Mal sehen, ob es besser wird. Wie lange dauert das ungefähr bis sie wirken sollte? Bei einem Pilz hätte meine Tochter doch eigentlich alles weiß im Mund oder nicht? Sie hatte leider schon Mal Mundsoor gehabt für ca. 1 Woche. Und nebenbei gesagt finde ich die Foren hier einfach nur klasse, man bekommt genug Hilfe!! Immer weiter so!! Sylvie P.S. Meine Postleitzahl ist: 45966
Liebe Sylvie, wenn Sie bei der Behandlung Ihres Kindes nicht mitbehandelt wurden, ist es sehr wahrscheinlich, dass Ihr beide noch einen Soor habt.. Soor ist eine ungeheuer hartnäckige Sache und muss mit ebenso ungeheurer Konsequenz mit dem richtigen Mittel und lange genug behandelt werden. Ganz wichtig ist dabei, dass nicht nur das Baby, sondern auch die Mutter (Brust) behandelt wird, auch wenn die Mutter, was allerdings nur sehr selten der Fall ist, symptomfrei erscheint. Wird nur das Kind behandelt und die Mutter nicht, dann stecken sich beide gegenseitig immer wieder an (Ping Pong Effekt). Da Pilzinfektionen so seeeeehr hartnäckig sind, ist neben der Behandlung absolute Hygiene unabdinglich ist absolute Hygiene wichtig und Sie müssen auch noch weiter behandeln, wenn schon alle Symptome verschwunden sind. Die Pilze halten sich nämlich noch eine Weile, nachdem die Symptome bereits verschwunden sind und schlagen erneut zu, wenn die Behandlung zu früh beendet wird. Candida albicans, der Erreger des Soors liebt Zucker und deshalb wird bei Soorbefall empfohlen auf Zucker weitgehend zu verzichten. Muttermilch enthält Laktose, das ist ebenfalls ein Zucker und Candidapilze leben ganz gut davon. Deshalb sollte bei einem Soorinfektion die Milch nach dem Stillen nicht auf den Brustwarzen eintrocknen, sondern mit klarem Wasser abgewaschen werden, um dem Soor die Lebensgrundlage zu entziehen. Hier noch einige generelle Hinweise zum Thema Soor: Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder am Mundwinkel des Babys gezogen wird. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich zwanzig Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, welches Mittel er empfiehlt. Ich darf keine Kommentare zu Medikamenten geben, kann Ihnen aber zitieren, was in dem Buch "Arzneiverordnung in der Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schäfer und Bunjes, 5. Auflage, 1998, steht: "Lokale Antimykotika (Anmerkung: Antipilzmittel) Erfahrungen. Zu den lokal wirksamen Antimykotika zählen Nystatin (z.B. Candio Hermal, Moronal) und Clotrimazol (z.B. Canesten, Mykofungin). Sie werden praktisch nicht resorbiert und sind enteral (Anmerkung: in Bezug auf den Darm) für den Säugling nicht verfügbar. Umfangreiche Erfahrungen mit der therapeutischen Anwendung im Säuglingsalter sprechen gegen ein toxisches Potential. Gleiches gilt für Miconalzol (z.B. Daktar), das ebenfalls kaum resorbiert wird. Empfehlung. Antimykotika der Wahl für die Stillzeit sind Nystatin und Clotrimazol. Auch Miconazol ist akzeptabel." Sie können sich außerdem an Frau LANGE Sheila, Tel.: 0208-4441853 wenden. LLLiebe Grüße Biggi
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