Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wunde Brustwarzen, am liebsten würde ich aufhören...

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wunde Brustwarzen, am liebsten würde ich aufhören...

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn ist nun 6 Wochen alt, ich habe ihn am Anfang gestillt, leider bekam ich wunde Brustwarzen, weil er sich oft viel Zeit gelassen hat und auch viel genuckelt hat. Ich benutze nun nur noch Stillhütchen und die meiste Zeit streiche ich die Milch nur aus und fütter ihn mit der Flasche. Das klappt so auch ganz gut, nur tun die Brüste so weh. Ich habe auf beiden Seiten kleine Risse an den Brustwarzen und manchmal auch kleine Stellen, an denen es blutet. Ich bin wirklich am Ende. Ich würde am liebsten abstillen damit meine Brüste endlich verheilen können, aber ich habe ein schlechtes Gewissen dabei. Ist es nicht egoistisch dem Kind die Muttermilch vorzuenthalten, die doch viel besser ist als Milchnahrung nur um schmerzfrei zu sein? Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich will ja stillen bzw. Muttermilch füttern. Aber ich halte die Schmerzen langsam nicht mehr aus. Nachts kann ich deswegen schon kaum noch schlafen und das tragen des Kleinen ist auch nur noch mit Schmerzen verbunden! Können sie mir einen Rat geben? Weitermachen und auf Besserung hoffen? Oder kann ich abstillen ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen? Ich will ja durchhalten, aber von Tag zu Tag fällt es mir schwerer. Lg Anny P.s. mein erstes Kind habe ich genau aus diesem Grund bereits nach 3 wochen wieder abgestillt...


Biggi Welter

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? Liebe Anny, wunde Brustwarzen können das Stillen zur Hölle werden lassen. Um Ihnen nun wirklich zu helfen, sollten Sie sich so rasch wie möglich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, denn wunde Brustwarzen kommen in mehr als 80 % aller Fälle durch eine falsche Anlegetechnik und/oder falsches Saugen. Solange diese Ursache nicht erkannt und beseitigt ist, werden auch die wunden Brustwarzen nicht besser werden. Nun kann ich hier am Bildschirm nicht sehen, wie Ihr Kind angelegt wird und wie es trinkt und deshalb auch nicht wirklich weiter helfen. Solche Saugprobleme lassen sich nicht über das Medium Internet lösten. Wenden Sie sich deshalb möglichst rasch an eine Kollegin vor Ort, die Ihnen im direkten Kontakt weiterhelfen kann. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Bis Sie eine Kollegin erreichen hier eine Beschreibung des korrekten Anlegens und einige Tipps, die die Heilung der wunden Brustwarzen beschleunigen können: Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Babys seinen Mund weit öffnet - wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt „Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga-Stillberaterin bezogen werden kann. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Um die Heilung zu beschleunigen können Sie: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann Sie eine Kollegin vor Ort genau informieren. Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. Ich wünsche Ihnen eine rasche Heilung der Brustwarzen, damit Sie eine schöne Stillzeit erleben können. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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ich an deiner stelle, würde einen tag bis zei tag pause machen und mit handpumpe abpumpen und ihm die milch reichen, damit deine brustwarzen mal verheilen können.dann empfehle ich dir aus der apotheke "puerlan" salbe, die ist echt toll und hilft schnell...desweiteren, die muttermilch nach dem stillen nicht von der brustwarze abwischen, sondern an der luft trocknen lassen...und dann purelan drauf!!! achja, wenn die brustwarzen so rot und heiß sind, hat mir auch ein kühler waschlappen oder wattetupfer geholfen. achja un deinen kleinen auch nicht so lange an dir nuckeln lassen...anlegen, ca 15 min und dann die seite wechseln!!! ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen. gib nicht auf, du schaffst das!!! LG kati& Jeremias


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Hallo Anny Das hatte ich bei meinem ersten Kind auch. Jetzt, beim zweiten (10 Wochen alt) habe ich extrem auf die richtige Haltung beim Stillen geachtet. Zudem habe ich die Brustwarzen unmittelbar nach dem Stillen mit Purelan eingerieben, d.h. sogar richtig einmassiert. Das hat extrem geholfen und hat die schmerzenden Stellen schnell verheilen lassen. Nun kann ich sagen, dass ich das Stillen richtig geniessen kann! Es schmerzt nicht und ist so, wie ich es mir vorgestellt habe. Es kann klappen und wenn nicht, ein schlechtes Gewissen brauchst Du nicht zu haben. Unser "Grosser" ist, trotz Pulvermilch, gesund und munter und hat bis jetzt absolut keine Allergien oder sonstige "Schwächen". Kopf hoch! Christine


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Auch ich hatte anfangs sehr wunde Warzen, aber nach 4-6 Wochen war es vorbei und ich könnte pausenlos stillen, wenn ich wollte, es tat nicht mehr weh. Später zogen die Kids die Brust wie ein Gummiband in die Länge, auch das machte mir nichts mehr aus. Ich glaube bei dir ist das Problem, dass du noch Stillhütchen benutzt, der natürliche Abhärtungsprozess an den Brustwarzen kann bei dir gar nicht stattfinden. Ich finde, dein Problem kann man gut lösen und deswegen würde ich nicht aufhören. Hole dir Rat von einer stillerfahrenen Hebamme oder einer Stillberaterin. Auch ich war anfangs kurz vorm aufgeben. Bei mir wurde es besser als ich beim ersten Kind zur Nachuntersuchung zur Frauenärtzin ging. Sie schaute sich auch meine Busen an und schrieb mir eine Salbe wegen der Brustwarzen auf. Damit wurde es schnell besser. Bei meinem 2. Kind bin ich viel oben ohne durch die Wohnung gelaufen. Das tat gut... BH´s und Stilleinlagen machten alles nur noch schlimmer. Also es gibt Hilfe, bevor du aufhörst, hole sie dir. Und wenn es dann immer noch nicht besser wird, dann kannst du immer noch aufhören, aber dann hast du das gute Gewissen, ich habe alles getan, was ich konnte. Kopf hoch Chris


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Hallo! Bei mir war es auch so. Ich habe nach dem Stillen die Brustwarzen mit Wollfett ( aus dem Krankenhaus) dünn eingecremt, nachdem ich sie an der Luft habe trocknen lassen. Wenn es ganz schlimm war, bin ich auch viel oben ohne herumgelaufen oder habe eine Rotlichtlampe draufgehalten. Bis du keine Schmerzen mehr hast solltest die Mahlzeiten hinauszögern. Wenn dein Kind richtig Hunger hat, nuckelt es vielleicht nicht so viel und wenn du meinst, daß es satt ist, biete ihm doch noch einen Schnuller zum Nuckeln an. Ich habe es mir auch gegönnt,einmal am Tag abzupumpen und mit der Flasche zu füttern. Viel Erfolg und Durchhaltevermögen (es lohnt sich) LG Sabine


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Hallo! Ich glaube bei fast jeden gibt es diese Anfangsschwierigkeiten. Der große Vorteil des Stillens ist, das du es immer dabei hast. Meine Mama staunt immer wenn ich mit dem Kleinen unterwegs bin, weil man sich um nichts kümmern braucht. Hat er Hunger wird ausgepackt und gegessen. Ich weiß das hört sich jetzt alles so einfach an, aber glaub mir ich bin beim Stillen anfangs auch immer auf Nadeln gesessen. Eine Seite tat immer besonders weh weil er mir ein Stück `herausgenagt`hat. Wollte auch schon fast aufhören, hab dann die PureLane-Salbe verwendet. Ist mir dann aber vorgekommen das es dem Kleinen nicht tut gut und habe mir dann die Garmastan-Salbe aus der Apotheke geholt. Jetzt ist er fast 5Monate alt und ich stille noch immer. Wünsche dir alles Gute. Alexandra


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ich stille schon seit Tagen nicht mehr und streiche die Milch nur noch ab, doch das nimmt viel Zeit in anspruch und es will und will nicht verheilen, den Tipp mit der Salbe werde ich mal versuchen. Ich will einfach alles versucht haben, bevor ich aufgebe. Ich habe mich bei meinem ersten Kind so mies gefühlt, dass ich ihn mit Pulvermilch gefüttert hatte. Diesmal will ich nicht so früh aufgeben.... Lg. Anny


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