Woher nehme ich neue Kraft?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Woher nehme ich neue Kraft?

Hallo, Ich habe mich registriert, weil ich mir unbedingt etwas von der Seele schreiben muss. Ich bin so frustriert und traurig zur Zeit. Es zerreißt mich förmlich, wenn mein Sohn lacht und spielt und ich teilnahmslos daneben sitze und nicht mitlachen KANN. Es hat sich wie eine Spirale entwickelt und ich weiß nicht mehr, wie ich aus diesem Tief heraus kommen soll. Unser Sohn Milan ist ein absolutes Wunschkind, vor 9 Monaten kam er zur Welt. Das erste halbe Jahr war turbulent, aber ich habe hier und da meine Nischen gefunden, um wieder Kraft zu tanken, z.B. abends, wenn er im Bett war, hatte ich relativ zuverlässig 3-4 Stunden nur für mich oder meinen Mann. Dann fing es an, dass er abends immer häufiger schrie und sich NUR von mir beruhigen lies, mein Mann konnte das vorher auch problemlos. Die Nächte wurden auch immer schlimmer. Eine Phase, hab ich gedacht, das geht bald wieder. Das ist nun 3 Monate her und die meiste Zeit weine ich nachts. Er schläft oftmals nur bei uns und ich HASSE das Familienbett, es ist eng, zu warm und unbequem. Oft wach ich morgens mit Rückenschmerzen auf, weil ich neben meinem Sohn einfach nicht entspannt liegen kann. Er sollte eigentlich in seinem Bett schlafen, welches bei uns im Zimmer nah an unserem Bett steht. Durch den wenigen Schlaf bin ich zu einem fürchterlichen Menschen geworden. Ich bringe meinem Sohn gegenüber an manchen Tagen kein Wort über die Lippen, oft wenn er weint, nehme ich ihn nur Stumm in den Arm. Ich kann dann nichts sagen, ich kann sein Weinen kaum ertragen, und sein Lachen fast noch weniger, denn ich merke, wie diese wertvolle Zeit einfach an mir vorbeizuziehen droht. Es tut mir so unbeschreiblich weh, dass er keine fröhliche Mama hat, die mit ihm lacht. Dazu kommt, dass ich mich so auf seine Mobilität gefreut habe, aber seit er sich drehen und krabbeln kann, ist alles zur Tortour geworden. Beim Wickeln krabbelt er mir weg und weint bitterlich, wenn ich ihn festhalten muss, Zähne putzen darf ich ihm auch nicht mehr, beim Autofahren schreit er plötzlich wie am Spieß und wenn ich ihn füttere, was noch nie sonderlich toll funktioniert hat, will er unbedingt den Löffel haben und bekommt einen Tobsuchtsanfall, wenn er ihn nicht bekommt. Umziehen, Anziehen, Hände sauber machen... Alles findet er schrecklich und ich fühle mich wie ein Verbrecher, wenn ich ihm eines dieser Dinge "antue". Ich stille ihn fast nur noch, das ist das einzige, was zwischen uns reibungslos klappt. Die Wohnung sieht furchtbar aus, Ich fühle mich hier nicht mehr wohl, kenne mich selbst nicht und hasse mich so wie ich gerade bin. Meinen unglaublich süßen Sohn, denn das ist er, habe ich gegenüber Schuldgefühle. Ich wollte alles so gut machen, lange und nach Bedarf stillen, ihn immer im Tuch tragen, nie Schreien lassen und nichts aus Prinzip verbieten (habe die LLL Bücher "mein Kind will nicht essen" und "in Liebe wachsen" mit Begeisterung verschlungen und bin enttäuscht, dass ich es nicht schaffe, so liebevoll zu sein). O weh, ist das lang geworden, Entschuldigung! Ich hoffe auf einen kleinen Rat, wie ich diesen Teufelskreis durchbrechen kann und wieder Freude mit und an meinem Sohn haben kann, denn danach sehne ich mich mehr als alles andere. LG Mary

von MaryEllen am 27.07.2012, 12:32



Antwort auf: Woher nehme ich neue Kraft?

Liebe Mary, ich finde es so toll, dass du den Mut hast zu schreiben wie schlimm es um dich steht! Es gibt unendlich viele Frauen, denen es ähnlich geht, und die sich nicht trauen jemandem davon zu erzählen. Mary, du brauchst dringend Hilfe. Nicht, weil du irgendetwas falsch gemacht hättest - du hast keine "Schuld" an deiner Situation. Postpartale (oder postnatale) Depressionen kommen recht häufig vor (man vermutet, jede 4. Mutter ist davon betroffen!!!), sie treten nicht selten erst einige Zeit nach der Geburt auf und gehen nicht von alleine weg. Darum ist es wichtig, dass Frauen, die unter einer solchen Depression leiden, zum Arzt gehen. Er kann (stillverträgliche!!) Antidepressiva verschreiben. Wenn er nicht sicher ist, welches Medikament stillverträglich ist, kann und sollte er sich an die Berliner Embryotox wenden. Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte und andere Fachleute bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft). Es ist unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Auch kann und sollte dich dein Arzt an einen psychologische Therapeuten überweisen, denn es tut unendlich gut, sich bei jemandem auszusprechen, der einen nicht verurteilt (vielleicht leistet das auch deine beste Freundin...). Außerdem wäre es sinnvoll, wenn dein Arzt dich krank schreibt und dir eine Haushaltshilfe verschreibt, die deine Krankenkasse bezahlt (leider nicht, wenn du privat versichert bist. Bei den gesetzlichen Kassen ist lediglich ein ganz geringer Eigenanteil zu leisten.) Denn du brauchst im Moment vor allem gaaaaaanz viel Ruhe. Und jemanden, der dich von der Hausarbeit, dem Kochen etc. entlastet, und im besten Fall sogar dich mit gutem Essen verwöhnt. Glaub mir, du bist eine WUNDERVOLLE Mutter, die beste, die dein Sohn haben kann, nur ist eben momentan etwas „quer“ in deiner Körperchemie, und sobald das wieder im Lot ist, WIRST du lachen und Freude haben an deinem kleinen Mann! In deinem Fall würde ich auch nicht zweifeln, eine stillfreie Zeit in der Nacht einzuführen. Denn wenn du unter akutem Schlafmangel leidest braucht du eben genau den: Schlaf. Lässt sich das nicht – etwa mit der Unterstützung einer Haushaltshilfe – einrichten, dass du tagsüber schläfst und dich da ein wenig erhols (die gute Seele, aber auch eine Oma, Freundin, der Papa – wenn er ein paar Tage Urlaub nehmen kann – oder eine Babysitterin aus der Nachbarschaft), dann muss es in der Nacht passieren. Wenn du das Familienbett hasst und Aggression gegenüber deinem Kind empfindest (was absolut normal und nachvollziehbar ist!!), dann muss sich etwas ändern. Bitte in diesem Fall deinen Mann um Hilfe, und LASS ihn dich dann auch entlasten! Ich empfehle euch, eine Zeit festzulegen, in der du nicht stillen sondern schlafen wirst (zur Not mit Ohrstöpseln). In dieser Zeit übernimmt es dein Mann, deinen Sohn zur Not stundenlang geduldig, einfühlsam und liebevoll zu trösten und zu beruhigen (er WIRD sich beruhigen...), und ihm ganz klar zu signalisieren: „Stillen geht jetzt nicht, Mama braucht Schlaf, aber alles ist gut, du (kleiner Mann) wirst das schaffen und ich (Papa) steh dir bei.“ Statt dem Papa kann das natürlich auch die Oma machen, oder eine andere Person, zu der dein Kind eine sichere Bindung aufgebaut hat. Wasser oder ein wenig abgepumpte Milch aus dem Trinkbecher sollten bereit stehen, und wie gesagt, ganz ganz wichtig: Gaaaaanz viel Geduld von der Person, die dein Kind in dieser Zeit betreut. Am besten legt ihr auch ein Signal fest, das dem Kind zeigt, wann es wieder stillen darf. Ich fand da einen Radiowecker sehr sehr hilfreich, weil der sich so schön umprogrammieren lässt  Zuerst legt ihr z.B. fest, von Mitternacht bis 4 Uhr in der Früh wird nicht gestillt (wenn du dir vorstellen kannst, dass diese Pause lang genug ist, damit du mal ein bisschen Schlaf tanken kannst. Sonst eben von Mitternacht bis 5 Uhr, oder zur Not auch gleich bis 6 Uhr). Egal was ist, du stillst in dieser Zeit nicht, und greifst auch nicht ein zwischen Papa und Sohn. Die beiden schaffen das schon! Sobald aber das vereinbarte Zeichen erscheint (z.B. der Radiowecker angeht), darf dein Kleiner stillen (wenn er schläft, lass ihn schlafen und mach den Radiowecker an, sobald er aufwacht, und sag ihm: „Hey, hör mal, der Radiowecker ist an, du darfst stillen, komm her zu mir“. Wirklich, das funktioniert!!) In der Regel wird es etwa 3 Nächte dauern, bis dein Kleiner diese neue Regel akzeptiert hat. Du kannst (wenn du zunächst nur 4 Stunden Pause eingelegt hattest), allmählich im Viertelstundentakt ausdehnen. Allerdings ist eine Pause von 6 Stunden vermutlich das Maximum, was du herauskitzeln kannst. Versuche dann auch tagsüber Entlastung zu finden um etwas zu tun, was DIR Spaß macht: Eine Runde joggen oder schwimmen, ein Telefonat mit einer lieben Freundin, die du schon lange nicht mehr gesprochen hast, eine Meditation, ein Spaziergang, ein ausführlicher Tagebucheintrag... Was auch immer es sein mag, tu etwas für DICH. Ernähre dich gesund und ausgewogen und hab keine überzogenen Ansprüche an dich. Supermamas gibt es nicht, und wenn mal eine Grenze erreicht ist, so will sie dir ja nur zeigen, dass es Zeit ist, auch mal auf dich zu schauen, nicht nur aufs Baby. Ich umarme dich herzlich und bitte dich, auch wirklich mit deinem (Haus-)Arzt darüber zu sprechen, wie es um dich steht. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 27.07.2012



Antwort auf: Woher nehme ich neue Kraft?

Oh Du Arme, lass Dich mal ganz schnell drücken! Wie schrecklich muss das alles für Dich sein! Ich habe immer mal wieder solche Phasen, wo ich ein wenig so fühle wie Du, aber ich kenne es nciht so lange am Stück. Es muss Dich schier zerreissen. Kannst Du vielleicht einfach mal mit einem Arzt sprechen, dass er Dir einen Antrag für eine Mutter-Kind-Kur ausfüllt? Die Anträge bekommst Du schon vorweg z.B. beim Muttergenesungswerk, oder ich habe auch eine Adresse von einer STelle, die bei Anträgen hilft. Mein ANtrag liegt hier leider noch rum, weil ich noch keinen neuen Arzt habe. Wenn Du weißt, wie man hier private NAchrichten schreibt, dann schreibe mir eine, und ich schicke Dir die Adresse und Telefonnummer! Es klingt bei Dir so wie bei uns, keine Verwandten in der Nähe, die mal Deinen Sohn für eine kurze Zeit für Dich übernehmen können, damit Du Kraft schöpfen kannst. Ich komme hier zuhause auch zu nichts, erst an den WE wenn mein Mann mit der Kleinen spielt, sonst höchstens mal jetzt mittags wenn sie allein schläft. Ich schlafe sonst oft mit, weil ich auch so müde bin. Unsere Nächste sinda uch noch anstrengend, und gerade jetzt in der Hitze stillt unsere To noch so viel, sie ist jetzt 15 Monate. Unsere Beziehung leidet auch darunter, aber wir sprechen viel darüber, und auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind, können wir uns an unserer To erfreuen. Ich kenne aber auch zu gut diese Tage, wenn ich sie quasi würgen könnte, weil nichts so klappt wie es sollte. Am schlimmsten finde ich, wenn ich morgens mit ihr los möchte, damit sie mit anderen Kindern spielen kann und Spaß haben kann (das hat sie dann immer wenn wir erst mal dort sind), aber sie lässt sich dann nciht anziehen/wickeln, und hängt mir am Bein und ich kann mich nicht mal duschen. Ich habe dann in meiner Not wohl genau das richtig gemacht, einen ganz zurück zu fahren. Und nun haben wir nur noch ganz selten solche Momente. Manchmal gibt es aber auch tage, an denen sie schon schreit, wenn sie den Wickeltisch nur sieht. Ich fühle mich dann auch ganz schlecht, weil ich eben auch denke, es müsste doch auch alles liebevoll und einfach gehen. Ich habe auch diese Bücher gelesen, und ja, es hört sich oft zu einfach an :-( Zum Wickeln sind wir in dem Alter von Deinem Sohn auf den Boden ausgewichen und haben das bestimmt einen Monat lang dort gemacht. Ich habe mich gesetzt und die Beine ausgestreckt, dass sie sich nicht wegdrehen konnte, vor allem wenn ein großes Geschäft in der Windel war. Und dann war Ablenkung das A und O. Noch heute wirkt etwas, dass neu für sie ist, oder das sie lange nicht hatte, wie ien Wunder. Und sie hat eine Puppe und ein Tierbuch, dass sie nur am Wickeltisch hat. Ich habe auch mal einen schönen Satz gelesen: mit Babies sollte man nur den nächsten halben Tag planen, da sowieso alles anders kommt. ich finde, das kann man auch auf Momente übertragen. Mir hilft immer, ganz tief durchatmen, und meiner Tochter zugestehen, dass sie sauer oder wütend ist, wenn sie spielen wollte statt z.B. wickeln. Nur kann ich sie mit ihrem Zahnungsdurchfall nicht noch eine Viertelstunde lang spielen lassen, da dann ihr Po immer schlimmer wird :-( also muss es manchmal sein. Aber ich halte auch nichts von MAchtkämpfen auf dem Wickeltisch oder woanders. Meine Schwester sagt immer: das musst Du unterbinden, sie wird immer stärker und dann tanzt sie dir auf dem Kopf herum. Aber ich habe gemerkt, dass tatsächlich alles !!! nur eine Phase ist, und machnmal dauert sie halt etwas länger als man denkt :( Konnte ich Dir wenigstens ein wenig helfen? Woher kommst Du, aus welcher Gegend? Kennst Du eine Stillgruppe in Deiner Nähe? Unsere hilft uns noch heute sehr weiter! Auch in anderen Dingen als Stillen. Und einfach nur, weil da Menschen sind, die genauso denken wie ich und mir zuhören oder mich mal inden Arm nehmen. Dein Mann sollte auch nciht aufgeben, Dein Sohn wird sich wieder von ihm beruhigen lassen. Er sollte aber selbst ganz ruhig sein, denn die kleinen spüren das tatsächlich sehr genau! Fühl Dich gedrückt! Britta

von brittawirdmama am 27.07.2012, 12:59



Antwort auf: Woher nehme ich neue Kraft?

Könntest Du vielleicht eine postpartale Depression haben? Die kann auch später nach der Geburt auftreten. HIer aber erst mal ein paar allgemeine Tipps. Das Familienbett wird einfacher, wenn man das Gitterbett ohne Stange nebendranbaut, da vergößert sich die Liegefläche doch direkt mal um einen halben Meter. Entweder rutscht man dann zum Stillen rüber ins Babybett und später wieder zurück oder man stillt in der Mitte und kann mit seinem Oberkörper halt selbst ins Gitterbett umziehen und hat so genügend Platz, um erholsam zu schlafen. Baut Eure Wohnung doch so um, daß dein Sohn überall Ecken hat, wo er sich frei bewegen kann, alles andere ist so abgesichert, daß er keine Unordnung machen kann und Du Dich wieder wohler fühlen kannst. Vielleicht kann Dein Mann oder irgendwer anders Dein Kind auch mal eine Weile abnehmen und wirklich nur zum Stillen bringen. Nach so einer Auszeit fühlt man sich oft wie neu. Du brauchst auch echt keine SChuldgefühle haben, wenn Du nicht alles am Leben mit Baby toll findest, das geht allen so und ist normal und es wird ganz bestimmt bald wieder alles besser. Kopf hoch!

von faraday am 27.07.2012, 14:01



Antwort auf: Woher nehme ich neue Kraft?

Oh man, das tut mir so leid für Dich. Zuerst, DU BIST EINE GUTE MUTTER! HAst Du schonmal an Wochenbettdepression oder Burn-Out gedacht? Das ist gar nicht so selten, eine zeitlang schafft man es zu verdrängen und dann kommt es mit aller Gewalt über einen. Lass Dir von einem Arzt helfen, eine Kur für Dich und Deinen Sohn fänd ich gut. Übrigens ich mag das Familienbett aus den Gründen wie Du sie hast auch nicht. LG

von katzenmama77 am 27.07.2012, 14:06



Antwort auf: Woher nehme ich neue Kraft?

Hey ihr Lieben, Oh Mann, bin ich dankbar für das Verständnis, dass ihr mir entgegen bringt. Es tut schon gut, endlich mal was gesagt zu haben und dafür nicht schief angeschaut zu werden. Danke für die lieben Worte, sie haben mir sehr gut getan. Ich habe kurz mit meinem Mann gesprochen, er sagte, er hätte schon länger das Gefühl, dass wir das angehen müssen und nicht weiter vor sich hin laufen lassen können. Er will mich unterstützen wo er kann. Er ist selbstständig und arbeitet viel, aber seine Mutter wohnt ein paar Häuser weiter und er will, dass wir uns alle mal zusammen setzen und besprechen, was wir machen können. Ich werde morgen bei meiner Ärztin anrufen und einen Termin machen. Bis jetzt war sie in allem ganz toll und deswegen denke ich, dass ich mit eurem Input bei ihr richtig bin. Ich fühle mich gerade wie wach gerüttelt und bin froh, dass sich jetzt was tut. Mein Mann hat zugesagt, einiges in die Wege zu leiten, weil er befürchtet, dass ich in Gegenwart anderer die Dringlichkeit herunterspielen könnte und es alleine nicht schaffe, Hilfe zu organisieren. Er will nachher nochmal ausführlich mit mir reden, da will ich ihm die nächtliche Stillpause mal vorschlagen. Denn so ein paar Stunden Schlaf AM STÜCK wäre herrlich! Ich hoffe, ich bringe dann auch die nötige Konsequenz auf, denn es ist tatsächlich schwierig für mich, mir mit meinem Sohn helfen zu lassen. Noch einmal von Herzen danke für die verständnisvollen Worte! LG Mary

von MaryEllen am 27.07.2012, 20:03



Antwort auf: Woher nehme ich neue Kraft?

Nachtrag: ich werde natürlich nicht morgen beim Arzt anrufen. Sondern am Montag. Mein Kopf ist so wirr gerade... Und: mein Mann schaute eben beiläufig zur Tür rein und meinte, er habe mir das Gästebett in Milans Zimmer bezogen und da könnte ich ja die nächsten Nächte schlafen und er bringe ihn nur rüber, wenn er ihn wirklich nicht mehr beruhigen könnte. Oh Mann, warum hab ich nicht schon früher was gesagt...

von MaryEllen am 27.07.2012, 20:13



Antwort auf: Woher nehme ich neue Kraft?

ja manchmal kann man sich an den Kopf fassen....WARUM HAT MAN NICHT FRÜHER WAS GESAGT. Aber wichtig ist, DASS du was gesagt hast...man fühlt sich viel befreiter und erleichtert und plötzlich ist alles nur noch halb so schwer. LG und Alles Gute lass mal wieder von Dir hören.

von katzenmama77 am 27.07.2012, 20:34



Antwort auf: Woher nehme ich neue Kraft?

Liebe Mary, hach ist das schön, wenn sich ein Knoten löst. Ich freu mich für dich: Dass du mutig genug warst, dich hier zu offenbaren, dass du einen so tollen Mann hast, dass du jetzt schon so positiv in die Zukunft schauen kannst. Du wirst sehen, ein paar anstrengende Tage der Umstellung, dann wirst du strahlen, lachen, tanzen und singen können, und deinen kleinen Prinzen in vollen Zügen genießen. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 27.07.2012



Antwort auf: Woher nehme ich neue Kraft?

Hallo Mary, ich kann Dich so gut verstehen! Mir ging es auch so.... Und auch trotz lang ersehntem Wunschkind. Gerade deshalb, weil es so ein Wunschkind war, fand ich es auch besonders schrecklich, nicht glücklich sein zu können sondern mich ständig nur überfordert zu fühlen. Man stellt sich alles so einfach vor, den ganzen Tag glücklich sein mit einem glücklichen Kind. Aber ich habe festgestellt, daß man das "Mutter-sein" wirklich erstmal lernen muß. Diese totale Abhängigkeit voneinander. Sowohl die Abhängigkeit des Kindes von der Mutter, als auch die Abhängigkeit der Mutter von den Fütterungs- und Schlafenszeiten des Babys. Jeder Termin war anfangs eine riesige Herausforderung! Ich habe echt lange gebraucht, um für mich einen akzeptablen Weg zu finden. Frag nicht, wie oft meine Tochter nachts neben mir friedlich geschlafen hat während ich still vor mich hin geweint habe, weil ich mich überfordert fühlte, Schuldgefühle hatte weil ich nicht glücklich war, und einfach überhaupt das Gefühl hatte mein Leben nicht mehr im Griff zu haben! Meine Tochter ist jetzt 11 Monate, und wir hatten mit dem Brei auch riesige Probleme. Bei uns hat es manchmal geholfen, wenn sie stehen konnte anstatt sitzen zu müssen, denn oft hatte sie "keine Zeit" fürs Essen, weil sie stehen üben wollte :-) Und dann habe ich irgendwann angefangen, ihr von meinem Teller zu geben. Ich habe immer versucht, mit ihr zusammen zu essen, was auch oft eine Herausforderung ist, aber mit gutem Willen meistens irgendwie ging (habe morgens gleich Kartoffeln+Gemüse gekocht und Mittags nur noch warm gemacht). Und siehe da - meine Tochter aß plötzlich! Brei hat sie total links liegen lassen, aber bei Pellkartoffeln, da wurde sie echt zum Tier! Ich konnte ihr Brei nur noch geben, wenn ich ein Stück (sichtbar!!!) Pellkartoffel oben auf den Löffel gelegt habe :-) Mit einem bißchen Tricksen geht es jetzt super!!!! Meistens ißt sie aber was ich esse, und am Liebsten vom ganzen Stück abbeißen. Ich gebe ihr auch alles zum Zermatschen in die Hand. Manchmal ärgere ich mich über die Sauerei. Aber dann versuche ich mir immer zu denken "Babys sind halt so, sie müssen alles erstmal lernen, sie wissen nicht, wieviel Druck die kleine Hand braucht um eine Kartoffel zu halten ohne sie zu zerquetschen". Damit geht es leichter. Ich weiß, wie frustrierend es ist, wenn das Kind nicht ißt, ich habe vorher oft 1,5 Std gebraucht und echt viel geweint weil sie nicht aß. So viel unnötiger Kummer!!!! Vielleicht mag Dein Kind auch keine Breimatsche im Mund haben sondern lieber das was Du ißt - ist nen Versuch wert. Ach und noch was: meine Tochter trinkt z.B. auch total gern zum Essen! Nach nem Schluck Wasser ißt sie oft total gut weiter! Wenn sie anfängt zu nörgeln, dann halte ich in der einen Hand ihr Trinken, in der anderen Hand ihr Essen, und dann frage ich ob sie Trinken oder Essen will, und sie guckt dann dorthin und ist glücklich, daß ich sie "verstehe". Das klappt wirklich toll!!! Wg dem Krabbeln: Wir haben kein Laufgitter, deshalb habe ich meine Tochter immer überall mit hingenommen, als sie anfing mobil zu werden. Jetzt sage ich ihr nur noch, wo ich hingehe, sie spielt noch etwas weiter, und dann kommt sie angekrabbelt und sucht mich. Oder wir machen ein Versteckspiel daraus. Oder ein Fangspiel, wer ist schneller im Bad usw. Und das bringt uns beiden wirklich richtig Spaß! Probier's mal aus, dann wirst Du mit Deinem Sohn bestimmt auch viel lachen!!!! Ansonsten habe ich alles, was mir wichtig oder was gefährlich ist in Schränken und mit Schrankschloss verstaut. Einige offene Regale habe ich ausgeräumt und statt meiner Sachen nun Kinderspielzeug da reingelegt. Dann hat die Kleine was zum ausräumen und ich kann ganz entspannt bleiben :-) Hausarbeit, wenn Dich das Chaos stört, kannst Du übrigens supergut machen, wenn Dein Sohn im Tragetuch/Tragehilfe ist! Auf dem Rücken geht's noch besser als vorm Bauch. Er wird es toll finden geschaukelt zu werden und kann dabei auch gleich lernen, wie man sauber macht - Deine zukünftige Schwiegertochter wird es Dir einmal danken :-) Alles Gute für Dich!

von pitt_broetchen am 30.07.2012, 21:21



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Von der Kraft weibl. Urinstinkte... Buchempfehlung

Hi, hier zwei Buchempfehlungen für alle Frauen, die sich durch Mitmenschen verunsichert fühlen. Z. B. das man NUR stillt und nicht beifüttert... Die Wolfsfrau /Clarissa Pinkola Estes Heyne-Verlag Und zum Thema "Kindererziehung" "Das beste Buch zum Thema menschlicher Kindererziehung seit 50 Jahren" , sagt meine Tante, die Leiterin eines Kind...


Habe keine Kraft mehr...

Liebe Frau Welter, ich bin ratlos, hoffentlich haben Sie einen Rat für mich. Mein Sohn (5 Monate +1 Woche), hat schon fast 8 Wochen durchgeschlafen (von 21.00 Uhr bis 6.00 Uhr). Seit 14 Tagen kommt er nachts alle 2 (!!!) Stunden, trinkt beide Brüste bis auf den letzten Tropfen leer und läßt sich auch durch nichts anderes beruhigen als durch still...


Stillen ud keine Kraft mehr

Hallo Biggi, mein sohn (5 monate) wird nur voll gestillt. Solangsam geht mir aber echt die Kraft aus. Nun hab ich echt mal ne blöde Frage und zwar..... geht einem beim stillen die "kraft" verloren? Fühl mich total ausgelaugt Ich hoffe sie verstehen was ich meine ;-))))))


schön langsam geht meine Kraft zu ende

Hallo Kristina, meine Kleine ist jetzt 15 Wochen alt. Sie ist wirklich ein liebes und aufgewecktes Kind. Leider schläft sie tagsüber oft nur mal ne halbe Stunde, manchmal gar nicht. Hinzu kommt, dass sie seit ungefähr 6 Wochen alle Stunde an die Brust möchte. Das ist leider sehr anstrengend. Mal alleine zum Supermarkt oder einen längeren Spazie...


Mir geht langsam die Kraft aus... (gerne alle)

Hallo! Ich stille mein Kind, das mittlerweile schon über 21 Monate alt ist, noch. Mein Kind will Abends zum Einschlafen gestillt werden, dann alle 2 Stunden nachts, wenn ich das Stillen kürzer halte, dann schon mal jede Stunde. Morgens, bevor ich zur Arbeit gehe nochmal. Wenn ich heimkomme, dann werde ich gleich von meinem Kind an der Hand geno...


Ich habe keine Kraft mehr : ( Bin beim Abstillen .....

Hallo, meine Tochter ist 5 einhalb Monate alt und ich gebe ihr nun seit einer Woche schon einen Mittagsbrei, da ich langsam abstillen möchte. Ich habe zur Zeit einfach keine Kraft mehr. Ich stehe jeden Tag total neben mir. Mein Kreislauf ist im Eimer. Ich habe klapperige Beine und bin andauernd nur müde. Außerdem habe ich eine sehr dolle Schu...


Stillen und Schlafen - keine Kraft mehr

Philipp, wird morgen 3 Monate, schafft etwa alle zwei Wochen ca. 6 Stunden am Stück zu schlafen und sonst wird er alle zwei stunden wach!! na ja, am Freitag war er zwischen 12 und 2 Uhr sogar vier mal wach!!! Aber nein, nicht dass er Hunger hat, sondern er braucht die Brust um wieder einzuschlafen. Und Schnuller verachtet er. Heute war wieder so ei...


Wie bekommt mein Baby wieder Kraft zum selber trinken?

Mein kleiner 13 Wochen alt wurde 12 Wochen voll gestillt ohne Probleme. Er hatte eine gute Gewichts Zunahme von 2700g auf 6kg Jetzt hatte er einen Infekt der Atemwege hatte das trinken aus luftnot verweigert wurde sondiert. Er trinkt wieder an der Brust aber laut Waage ca 30 bis 50g jede stunde. Da er völlig erschöpft an der Brust einschläf...


Baby ständig müde, keine kraft zum trinken?

Hallo Meine kleine Maus, 4 Monate ist den ganzen tag müde (sie schläft derzeit nachts schlecht ), wenn ich sie stille,trinkt sie 3 Minuten dann ist sie total verkrampft und zieht immer an der Brustwarze den Kopf weg. Wenn ich sie dann ablege, schreit sie wie am Spieß! Ist sie zu müde zum trinken, ist es ihr zu anstrengend? Ich weiß auch nie o...


Baby 9Monate schläft keine 2,5h am Stück.. Haben keine Kraft mehr

Liebe Stillberaterinnen, ich brauche dringend Ihren Rat, denn gefühlt mache ich alles falsch. 9 Monate habe ich mein Kind bedarfsorientiert gestillt. Im Klartext heißt das, dass bei uns spätestens alle 2h gestillt wird, besonders nachts. Da können die Stillabstände sogar noch kürzer sein. Die Beikosteinführung hatte keine Auswirkung auf diesen Rhy...