Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, ich bin ratlos, hoffentlich haben Sie einen Rat für mich. Mein Sohn (5 Monate +1 Woche), hat schon fast 8 Wochen durchgeschlafen (von 21.00 Uhr bis 6.00 Uhr). Seit 14 Tagen kommt er nachts alle 2 (!!!) Stunden, trinkt beide Brüste bis auf den letzten Tropfen leer und läßt sich auch durch nichts anderes beruhigen als durch stillen (Tee, Wasser, Herumtragen etc. schon alles versucht). Mein Mann muß sehr früh aufstehen und zur Arbeit, er kann mich nur am Wochenende unterstützen, und ich bin so übermüdet und fertig, dass ich schon richtige Agressionen und Dauerkopfschmerz entwickle. Der Kleine wacht außerdem noch fast alle 30 Minuten weinend auf, aber dann geht es meist mit Schnuller, ich bin jedoch wieder wach, ich kann einfach nicht mehr! Was kann das bloß sein dass er das macht, und was soll ich tun? Meine Hebamme weiß auch keinen Rat, meine KÄ meint Zufüttern (ist Quatsch, mein Sohn ist 67 cm groß und wiegt 8000 Gramm nur mit MUMI. Haben Sie einen Rat? vielen Dank, Kerstin
? Liebe Kerstin, ein Patentrezept, wie Sie Ihr Kind wieder dazu bringen können deutlich länger zu schlafen habe ich nicht - das gibt es auch nicht (und wenn ich es hätte, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit reich werden:-)) Es ist geradezu klassisch, dass ein Baby in diesem Alter anfängt nachts (wieder) häufiger aufzuwachen und auch wieder häufiger nach der Brust zu verlangen. Das liegt jedoch nicht daran, dass die Milch nicht mehr ausreicht, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn das Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Diese Erklärung bringt Ihnen nun zwar keine ruhigeren Nächte, hilft aber vielleicht zu verstehen, warum Ihr Kind sich so verhält, wie es dies zur Zeit tut. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Gönnen Sie sich selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lassen Sie den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Machen Sie den Tragetest. Bügeln Sie etwas und tragen Sie es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügeln Sie es nicht und tragen es für zehn Minuten. Dann vergleichen Sie ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Sie können dann eine Hälfte einfrieren und hast damit schnelle eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Kurz: beschränken Sie viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Sie auf diese Weise mehr Zeit für sich bekommen. Diese „gewonnene" Zeit können Sie dann dazu nutzen, sich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Vergessen Sie sich selbst nicht: Gönnen SIE SICH etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. Gibt es jemanden, der Ihnen im Alltag unter die Arme greifen kann? Scheuen Sie sich nicht alle Hilfe anzunehmen, die sich Ihnen bietet, solange diese Hilfe nicht darin besteht, dass Ihnen jemand Ratschläge gibt, die Ihre Art zu leben und mit Ihrem Kind umzugehen kritisieren. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, dass Ihnen Ihre Ärztin/Arzt vorübergehend eine Haushaltshilfe verordnet, bis Sie aus dieser starken Erschöpfung wieder herausgefunden haben. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Ich wünsche Ihnen bald wieder einfachere Zeiten. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo! Ich kann deine Lage vollkommen nachvollziehen! Bei meiner Anni war es genauso. Mit 2 Monaten hat sie durchgeschlafen (juhu!!!), mit 5 Monaten waren die ruhigen Nächte vorbei! Mein Mann muss auch sehr früh aufstehen und er wurde natürlich auch jedes mal mit munter. Ich hab sie dann mit in mein Bett genommen. ich hab kein Oberteil angezogen, so dass ich mich bei Bedarf nur rumdrehen musste und meine Maus hat sich selber "bedient". Anni ist jetzt 9 Monate und will höchstens 1 mal (manchmal auch gar nicht) die Nacht trinken. Ich hoffe, bei Euch geht diese Phase schnell vorbei! Glaub mir, es kommen auch wieder bessere Zeiten! Viele Grüße und alles Gute, Katrin
Mitglied inaktiv
Hallo! Uahhh, bei uns ist es zurzeit fast genauso!! Ich habe auch einen Riesenschreck gekriegt, als meine Kleine (jetzt ist sie sechsdreiviertel Monate) plötzlich wieder nachts wach wurde, und zwar nicht einmal, sondern vier Mal. Gähn!!! Verzweifel!!! Dummerweise hält diese Phase noch immer an, aber es gibt in der WOche immerhin rund zwei Nächte, in denen sie nur einmal wach wird, und das, kurz bevor ich ins Bett gehe (so um halb zwölf). Manchmal lachen mein Mann und ich nachts nur noch, wenn sie um vier zum dritten Mal wach wird. Mein Mann stöhnt unter der Decke vor und sagt "wie soll ich morgen arbeiten?" und ich torkle zum Bett der Kleinen und hol sie raus, um sie zu stillen (das ich eigentlich aufhören wollte, sie nachts so oft zu stillen, ist mir im Moment total egal, hauptsache sie schläft weiter und ích krieg noch zwei, drei Stunden Schlaf). Morgens ist mein Mann so lieb udn versorgt sie, bis er gehen muss. Ich lieg solange wie tot im Bett. Ach ja. Ist schon hart. Dafür freue ich mich abends schon auf eine herrliche Schale Milchkaffee mit haufenweise Milchschaum, die ich mir nach dem Aufstehen erstmal gönne. Und dann grinst mich die Kleine so frech an und ich denke "Mein Gott, erst machst Du mich fertig und dann lachst Du mich auch noch aus?!?" Hoffen wir, dass die Gnome bald wieder länger schlafen... LG
Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, tausend Dank für Ihren lieben Brief. Wenn meine Kinderärztin oder Hebamme mir nur ein Drittel von dem gesagt hätten, was Sie gesagt haben, hätte ich tatsächlich alles etwas besser verstehen können. Julius schläft direkt neben mir in seinem Kinderbettchen, und seit zwei Nächten ist es sogar schon etwas besser geworden. Vielleicht auch einfach nur, weil ich jetzt entspannter bin, und mich nicht mehr von der Aussage der KÄ leiten lasse, dass Kinder von 5 Monaten KEINE MAHLZEIT MEHR BEKOMMEN SOLLEN leiten lasse, sondern den Kleinen anlege, wenn er es braucht. Dabei geht es MIR auch besser. Vielen lieben Dank für die guten Ratschläge, und alles Gute für Sie! Liebe Grüße Kerstin
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