Liebe Biggi Welter,
ich habe seit 5 Monaten eine Tochter (Fina)die ich bislang voll gestillt habe und eigentlich wollte ich diesen Zustand noch eine ganze Weile anhalten lassen.
Plötzlich letzte Woche jedoch reichte die Muttermilch nicht mehr aus, obwohl ich bis dahin immer viel zu viel davon hatte. Erstaunt beschloss ich, Fina öfter anzulegen. So tue ich es inzwischen schon 8 Tage und nun habe ich dennoch das Gefühl, statt mehr, wird die Milch weniger. Fina macht nie mehr einen wirklich richtig satten Eindruck auf mich, will spätestens nach zwei Stunden unbedingt wieder etwas trinken (früher alle 4 Stunden) und schläft ziemlich schlecht. Zwischendurch ist sie allerdings meistens guter Dinge. Meine Brust ist kleiner geworden und aus der einen tropft nicht mal mehr etwas heraus, wenn Fina an der anderen saugt. Ich stille seit einer Woche 13 mal am Tag und die Milch wird nicht mehr! Ich frage mich, was ich noch machen kann, oder ob ich überhaupt noch etwas machen kann...
Ich habe jetzt begonnen, zuzufüttern, aber so viel, wie Fina es im Moment bräuchte, kann ich doch nicht gleich berabreichen... ich muss doch langsam anfangen,oder? Ich habe nicht das Gefühl, dass es ausreichen würde, einfach eine Mahlzeit zu ersetzen. Und am liebsten würde ich ja sowieso weiterstillen...
Bitte sag mir, ob und wie Du das für möglich hälst und was ich sonst tun könnte, um den Hunger meines Kindes zu stillen.
Aus der Flasche will sie übrigens nicht trinken.
Vielen vielen Dank für Deine Mühe
Jana
Mitglied inaktiv - 03.03.2003, 23:04
Antwort auf:
Wo ist die Milch hin?!
?
Liebe Jana,
die Tatsache, dass Fina häufiger gestillt werden will, lässt noch nicht den Rückschluss auf zu wenig Milch zu, ebensowenig das (in diesem Alter oftmals auftretende) häufige Aufwachen in der Nacht und schon gar nicht die wieder weichen und nicht mehr auslaufenden Brüste.
Ehe Du jetzt also in Panik verfällst, schau dir dein Kind in Hinblick auf die folgenden Punkte an:
• mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.).
• in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
• eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht
• eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
• Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
• ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Sind diese Punkte alle erfüllt? Dann bekommt dein Kind auch genügend Muttermilch.
Sollten sie wider Erwarten nicht erfüllt sein, muss nicht in jedem Fall sofort zugefüttert werden. Oft reicht es, das Stillmanagement zu verändern.
Zu deiner eigenen Beruhigung und auch, damit Du korrekte Informationen zum Thema Stillen bekommst, kann ich dir nur wärmstens ans Herz legen, dich an eine Stillberaterin vor Ort zu wenden. Im direkten Gespräch lassen sich viele Dinge sehr viel einfacher (er)klären.
Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 04.03.2003