Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

wirklich Saugverwirrung?!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: wirklich Saugverwirrung?!

Mitglied inaktiv

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Am Dienstag war "meine" Stillberaterin hier und sie meinte es liegt nicht an der Saugverwirrung das meine kleine nur noch ca. 5 min. an die Brust geht, sondern eher daran das sie sich so steif macht. Sie schlug vor, das ich zum Osteopathen gehe. Habe jetzt auch gleich am Montag schon einen Termin bekommen. Es kam, an dem Tag wo die Stillberaterin da war, meiner kleinen sogar die Milch entgegen gespritzt und trotzdem wollte sie nicht an die Brust. Zur erklärung nochmal: Ich fütter, dank "kompetenter" Kinderkrankenschwester seit dem 2. Lebenstag zu mit der Flasche. Das ging bis jetzt auch immer ganz gut und ich war relativ zufrieden mit der situation. Aber seit ca. 3 Wochen geht sie (10 Wochen) kaum noch an die Brust. Sie fängt an zu saugen und spätestens nach 5 min. fängt sie an zu schreien. In den 5 min. kommt aber milch raus. Beim schreien macht sie sich extrem steif und will absolut nicht mehr an die Brust so dass ich ihr dann gezwungener Maßen die Flasche mache. Habe es auch schon mit einem Brusternährungsset versucht, aber auch da das gleiche spiel. Selbst wenn ich ihr damit die milch in den Mund spritze, das interessiert sie nicht. Hört sich das jetzt nach Saugverwirrung an, oder kann da doch was anderes dahinter stecken?!?! Vielen Dank schon mal für ihre Antwort.


Biggi Welter

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Liebe Mama 0305, das hört sich leider doch nach einer sehr massiven Saugverwirrung an und wenn das Kind sich sogar mit dem Brusternährungsset an der Brust wehrt, bedeutet das schon, dass Ihr Kind nur noch die Flasche akzeptiert. Sie können nun entweder abgepumpte Milch mit der Flasche geben oder aber versuchen, das Kind wieder an die Brust zu bringen. Ein gesundes, voll ausgetragenes und gut gedeihendes Baby kann auf die folgende Art wieder an die Brust zurückgeführt werden: 1. Tag: Keine Flaschen, keine Brust An diesem Tag erhält das Baby seine Nahrung über eine alternative Fütterungsmethode (z.B. Pipette, Löffel, Becher, bei Hohlwarzen KEINE Fingerfütterung). Wenn eine Pipette oder ein Becher benutzt werden, sollte das Baby aufrecht auf dem Schoß gehalten werden, um ein Verschlucken und Einsaugen von Flüssigkeit in die Lunge zu vermeiden. 2. Tag: Keine Flaschen, die Brust wird nur zum Trösten angeboten Jetzt ist das Baby möglicherweise bereit, dicht an der nackten Brust der Mutter gehalten zu werden, während die Nahrung verabreicht wird. Die Mutter kann dem Baby die Brust nach jedem Füttern zum Trost anbieten, ebenso, wenn sie merkt, dass das Baby saugen möchte. Dreht es sich von der Brust weg, kann es „gebündelt" (mit rundem Rücken in eine Decke gewickelt) und beruhigt werden, bevor ihm die Brust wieder angeboten wird. Das Baby braucht möglicherweise noch einen weiteren Tag, bevor es bereit ist, auf die Brust überzugehen. Es sollte nicht gezwungen werden. Übergang zur Brust: Akzeptiert das Baby die Brust zur Beruhigung, kann die Mutter versuchen, es zu stillen und zwar eine halbe Stunde bevor es wahrscheinlich richtig hungrig ist. Zu diesem Zeitpunkt akzeptiert das Baby im Allgemeinen das Stillen. Dieser „Plan" ist meist erfolgreich, doch es wäre auch hier gut, wenn Sie auf die Unterstützung einer Stillberaterin vor Ort zurückgreifen könnten. Die nächsten Tage werden sicher nicht einfach für Euch beide werden. Sie werden einiges an Geduld und Beharrlichkeit brauchen. Es wäre gut, wenn Sie jemanden finden könnten, der Sie in der Alltagsarbeit unterstützt. Eine Relaktation ist eine Aufgabe, die die ganze Frau fordert. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Danke für die schnelle Antwort........ Wow! Also das muss ich irgendwie erst mal "verdauen". Hätte jetzt net gedacht das es schon so schlimm ist. Weiß auch noch nicht ob ich die Kraft nochmal aufbringe sie wieder an die Brust zu bekommen. Es gab ja von Anfang an nur Probleme beim Stillen. :-( Vor allen Dingen hab ich kaum jemanden der hinter mir steht. Meine Mutter und sogar mein Mann sagen, es soll halt net so sein und ich soll aufgeben. Ich persönlich fände es sehr schade nicht mehr zu stillen, auch wenn das voll stillen nie geklappt hat. Naja, ich sag jedenfalls nochmal danke und ich kann ja mal berichten wie es weiter geht/ging. LG


Biggi Welter

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Liebe Mama 0305, wenden Sie sich doch noch einmal an eine kompetente Stillberaterin vor Ort und besprechen Sie Ihre Lage in aller Ruhe mit ihr. Vielleicht werden Sie sich in einem ausführlichen Gespräch klar, ob sie es noch einmal versuchen möchten oder aber auch nicht. Ich freue mich darauf, wieder von Ihnen zu hören! LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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noch ne Frage. Dann muss ich aber auch den Schnuller weg lassen wenn ich es wieder probieren will, oder?? Ich weiß echt nicht ob der Aufwand sich lohnt, da ich ja noch nicht einmal Voll gestillt habe!! Warum sollte es dann plötzlich klappen?! Dann steh ich ja wieder vor dem Problem, wie ich sie zufütter. Weil Flasche kann ich ja dann schlecht geben, sonst geht das Theater ja gleich wieder los. Leider ist sie auch net so doll am zunehmen. Sie hat jetzt 1420g mehr, als wie zur Geburt und ist, wie gesagt, 10 Wochen alt. Deshalb hab ich auch Angst herum zu "experimentieren". LG


Biggi Welter

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Liebe Mama 0305, ja, Sie müssten auf den Schnuller verzichten, allerdings kann es gut sein, dass Ihr Baby schnell lernt, korrekt und effektiv zu saugen. Sie könnten die abgepumpte Muttermilch mit einem Becher geben, so vermeiden Sie auch eine Saugverwirrung. Zum Becherfüttern gibt es spezielle Becher, aber Sie können auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden. Der Vorteil der Säuglingsbecher ist, dass sie eine Maßskala haben Sie wissen also, ob Sie 30 oder 40 g hineingetan haben. Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Sie kippen den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achten Sie darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setzen Sie immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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Also ich habe von Tommee Tipee 3 Flaschen gekauft. Da stand auf der Packung das das gut für Stillen+Flaschenfütterung ist. Dann hab ich mal Probeweise die Flasche als Pipette benutzt und ihr versucht die Muttermilch in den Mund zu spritzen, aber das war ne Katastrophe! :-( Sie hat geschrien ohne Ende und einfach nicht geschluckt. Dann war sie so kaputt das sie net mal mehr ihre gewohnte Flasche wollte!!! Ich denke ich muss das wohl einfach so hin nehmen, das meine Maus keine Brust will. *schnief* Ich werde ihr einfach weiterhin die Brust anbieten. Bis jetzt nimmt sie sie ja noch ca. 5 min. (Nachts sogar länger) und wenn sie die Brust nimmt ist gut, wenn nicht, dann muss ich das wohl akzeptieren und ihr die Flasche geben. Meine anderen beiden Kinder sind (leider) auch nie gestillt worden, ich habe halt einfach gehofft das es diesmal (beim letzten Kind) klappt, aber es soll wohl nicht so sein. Vielen Dank trotzdem für die Unterstützung!


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