claudia220583
ich habe eine nun fast 4-monatige Tochter, die ich seit der Geburt voll stille. Da wir ein paar Anlaufschwierigkeiten hatten und meine Tochter meine linke Brustwarze bis heute nicht richtig fassen kann, nutzen wir seit der Geburt Stillhütchen. Auch die rechte Brust wollte sie irgendwann nicht mehr ohne Hütchen. Nun ist es so, dass ich seit ein paar Tagen oder vielleicht 1,5 Wochen das Gefühl habe, dass meine Tochter die Brust ablehnt. Sie ist sichtlich hungrig. Saugt an den Fingern und versucht sich meine Finger in den Mund zu stecken. Wenn ich ihr dann die Brust anbiete, dann streckt sie sich nach hinten über und fängt sofort an zu weinen. Ich biete ihr dann die andere Seite an, die sie manchmal sofort nimmt oder eben auch nicht. Auch biete ich ihr die Brust ohne Hütchen an, weil ich dachte, dass sie das vielleicht nicht mehr mag. Oft hilft aber nichts...sie schreit und irgendwann nimmt sie dann doch die Brust (meist so nach 30 Minuten) und trinkt dann sehr unruhig. Sie trinkt, lässt wieder los, schreit, trinkt wieder und so weiter. Rechts habe ich es inzwischen geschafft, dass wir fast immer ohne Hütchen stillen. Dann trinkt sie auch einigermaßen ruhig. Diese Probleme hatten wir vorher nie. Sie hat immer alle zwei Stunden getrunken und war dann sehr zufrieden. Inzwischen bin ich schon selbst verwirrt, ob sie nun Hunger hat oder nicht? Oder mag sie einfach nicht mehr die Brust? Ich habe das Gefühl, dass ich die Hungerzeichen meiner Tochter nicht mehr richtig lesen kann. Nachts trinkt sie mitunter stündlich. Wobei sie meist nur kurz saugt und dann sofort wieder einschläft, nur um kurze Zeit später wieder zu trinken. Das zerrt sehr an den Kräften. Ich bin unsicher, ob wir jetzt auf Flasche umstellen sollen, weil ihr meine Milch nicht mehr reicht oder sie die Brust nicht mehr mag??? Wenn ich abpumpe und ihr die Milch in der Flasche gebe, dann zieht sie die Milch in einem Zug weg. Eigentlich mag ich noch nicht abstillen, aber wenn das die Lösung ist, dann würde ich das natürlich tun. Vielleicht wissen Sie ja Rat. Vielen Dank und viele Grüße Claudia H.
Liebe Claudia H., ich glaube, dass das Baby sich langsam zur Flasche hin abstillt und nicht mehr weiß, wie es korrekt und effektiv trinken kann. Du kannst das nun akzeptieren oder aber Du lässt die Flaschen weg und versuchst, dein Kind wieder an die Brust zu gewöhnen. Du kannst dann versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich dann an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die Euch beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob das Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi
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