Linda2
Hallo, Meine Tochter ist 21 Monate und Anfang Juni habe ich mich nach monatelanger Überlegung bereit gefühlt, das Einschlafstillen aufzuhören. Wir haben nur noch zum Schlafen und nachts gestillt, sonst nur noch sehr selten. Ganz abstillen wollte ich noch nicht, weil ich das Stillen an sich noch schön finde, und auch von einigen gehört habe, dass sie es besser für die Kleinen finden, wenn sie "das Stillen noch haben", wenn sie in die Kita kommen. (Meine Tochter startet ab August.) Gleichzeitig habe ich aber viel zu hören bekommen, dass ich es ihr nur schwerer machen würde, wenn sie es dann immer noch auch mittags nur gewohnt ist, an meiner Brust einzuschlafen und normalerweise neben mir im Bett. Das nächtliche Nuckeln fand ich langsam auch anstrengend, darum entschied ich mich für eine räumliche Trennung Stillen/Schlafen, gestillt wird jetzt einmal morgens und abends (nach dem Aufstehen und idr vor dem Abendessen). Es lief von Anfang an durchwachsen. Nachts hat sie es für mich überraschender Weise relativ schnell akzeptiert, was nicht heißt dass es kein Schreien gibt, aber sie weiß, dass es keine Brust gibt. Tagsüber dagegen ist sie jetzt mehr auf die Brust fixiert. Mittags schläft sie seitdem nur draußen (Wagen, Trage oder Auto), mittags wie abends gibt es teilweise sehr große Proteste und Wutausbrüche. Selbst wenn es ruhig läuft, dauert es ziemlich lange und sie verlangt meist letztlich danach, auf den Küchenboden gelegt zu werden, und schläft dann dort ein. Ansonsten schläft sie auch auf dem Arm ein (gerade zu Beginn). Ich bin nervlich ziemlich am Ende, weine viel, bin sehr müde und gereizt, was unsere Beziehung noch mehr belastet, und habe Rückenschmerzen. Das Stillen kann ich nicht mehr genießen, weil sie trotzdem immer noch dabei einschlafen will und ich fast nur damit beschäftigt bin, sie wach zu rütteln. Meine anfängliche Überzeugung ist dahin geschmolzen. Ich denke jeden Tag, wieviel besser es uns allen ginge, hätte ich das nicht gestartet. Aber bei jedem nicht so schlimmen Tag habe ich gedacht, vielleicht wird es jetzt besser. Jetzt überlege ich tatsächlich es einfach wieder so zu machen, wie zuvor. Würde das meine Tochter komplett verwirren? Würde es das Abstillen (ich würde es dann komplett machen) in ein paar Monaten nochmal verkomplizieren? Würde sie jetzt trotzdem mega anhänglich bleiben, weil sie nicht weiß, wann Mama wieder "eine Laune" hat? Ein Gedanke war auch, sie jetzt wieder öfter tagsüber zu stillen, also weiterhin unabhängig vom Schlafen, aber ihr quasi ein bisschen mehr Ausgleich zu geben, damit sie nicht mehr das Gefühl hat, Brust ist Mangelware.... Ich weiß überhaupt nicht mehr, was richtig ist. Aktuell glaube ich, wird der Kita Start schwerer für sie, weil sie die vorherige Sicherheit nicht mehr hat. Es macht mich so traurig.
Liebe Linda2, ich kann dich gut verstehen und spüre deine Unsicherheit. Wichtig ist es jetzt erst einmal, dass DU dir Klarheit verschaffst. Höre mal ganz genau ich dich hinein, was empfindest DU? Ist es für DICH eher schon ein Machtkampf? Fühlst DU DICH wohl? Wenn du dich nicht mehr wohl fühlst, dann ist es dein gutes Recht etwas zu ändern. Stillen ist eine ZWEIERbeziehung und du musst dich nicht zwingen. Vielleicht kannst du aber auch noch damit leben, dass du ab und zu eine Ausnahme machst oder deinem Kind noch einige Zeit schenkst, wenn dein Kind dich gerade sehr braucht. Solange DU nicht ABSOLUT sicher bist, dass du weniger oder gar nicht mehr stillen möchtest, wird dein Kind das spüren. Ist die Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind ab- oder weniger stillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit. Je klarer und sicherer DU bist, umso leichter machst du es deinem Kind. Denn unsere Kinder spüren jeden Zweifel in uns und dann fällt es ihnen schwerer, uns zu folgen (im wahrsten Sinne des Wortes). Nimm dir einmal eine ruhige Stunde für dich, in der du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Wenigerstillen jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Überlege dann, welche der Gründe tatsächlich für DICH Bestand haben. Überdenke deine Beziehung zu deinem Kind. Es ist nicht schlimm, wenn du jetzt deinem Kind noch eine Frist gewährst, wenn es für dich okay ist. Wenn du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Wenigerstillen, dann wird dein Kind fühlen „Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch weniger stillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung. Auch würde ich beim Einschlafen Regeln aufstellen, du kannst dein Kind in seinem Schmerz begleiten, musst es jedoch sicherlich nicht stundenlang tragen. Vielleicht ist es aber auch so, dass du gar nicht sooo sehr genervt bist und merkst, dass es so noch okay ist für dich. Dein Kind wird diese Phase hinter sich lassen, auch ohne Druck. Und das Abstillen wird auch nicht leichter oder schwieriger. Vielleicht möchtest du ein Buch zum Thema lesen? Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder.“ Auch das Buch von William Sears, "Schlafen und Wachen", das es z.B. über La LecheLiga Deutschland zu kaufen gibt, kann hilfreich sein. Allein das Wissen kann eine Mutter schon beruhigen, und ihr den Stress nehmen, sie hätte ihrem Kind etwas Verkehrtes antrainiert. Lieben Gruß Biggi
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