Hallo,
bis jetzt hattet ihr immer tolle Tipps und auch die Saugverwirrung die wir mal hatten haben wir dank euch in Griff bekommen (wenn auch anstrengend).
Klara ist im März ein Jahr alt geworden. Und ich habe lange intensiv gestillt. Habe jetzt schon das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen weil ich keine langzeitstillmama werden möchte und einfach nicht mehr möchte.
So habe ich seit anfang des Jahres immer weniger gestillt. Klara isst tagsüber mit begeisterung vom Tisch.
Abends isst sie gegen 18h eine scheibe brot und manchmal noch gurke oder naturjoghurt mit obst drin. um 19h stille ich sie, wobei sie dabei nicht einschläft. Dann schläft sie bis 5h meist und stille sie. Um 8h steht sie ca auf und isst wieder brot mit obst.
Jetzt ist meine frage wie ich langsam ohne flasche abstillen kann. Abends versuchen ohne einzuschlafen. oder um 5h versuchen so wieder in den schlaf zu begleiten. Ich weis gerad einfach nicht wie wir weitermachen sollen.
Zumal im bekanntenkreis alle über das 1.Lebensjahr stillen und manche auch mit 3 und 4 noch. die können mich einfach nicht verstehen. Aber ich merke das ist nicht unser weg.
Wenn klara tagsüber mal motzt oder ärgerlich ist und dann angekrabbelt kommt und wir dann so kuscheln sagen viele "leg sie doch an". Vielleicht können sie mich verstehen.
Zumal wir seit 4 Monaten versuchen wieder schwanger zu werden aber kein normalen zyklus habe.
Vielleicht können sie mir einen tipp geben und mich darin besterken das ich meinem Kind mit dem frühen abstillen keinen schaden zufüge.
hoffe sie können naturjoghurt
Mitglied inaktiv - 05.04.2016, 12:51
Antwort auf:
Wie welche Mahlzeit weglassen?
Liebe Klara2015,
jede Familie muss für sich selbst ausprobieren, was am besten funktioniert, doch nach meiner Erfahrung ist es wenig sinnvoll zuerst das nächtliche Stillen ausfallen zu lassen. Günstiger ist es in den meisten Fällen zuerst das mittägliche Stillen einzuschränken und schließlich wegzulassen, dann das abendliche Stillen und zuletzt das Stillen in der Nacht.
Wenn Sie nun abstillen wollen, dann sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeigen Sie ihm, dass Sie es selbstverständlich noch genau so lieb haben wie schon immer. Sie entziehen ihm die Brust aber nicht Sie selbst und Ihre Liebe.
Dazu können Sie die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen oder zu trinken anbieten.
Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt Ihnen, Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedes Mal Ihrem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Sie können Ihr Kind ja zuerst (kurz) stillen und dann Ihrem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen.
Das kann auf verschiedene Art und Weise möglich sein. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden.
Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich.
Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sie nicht gleich die Geduld verlieren, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will?
Probieren Sie es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 05.04.2016
Antwort auf:
Wie welche Mahlzeit weglassen?
Hallo,
vielleicht etwas konkreter - tagsüber stillst Du ja ohnehin nicht mehr, wenn ich das richtig verstehe...
Trinkt Klara denn sonst Milch aus dem Becher? Oder aus einem Trinklernbecher? Ich persönlich würde zunächst versuchen, die 19 Uhr Stillmahlzeit durch einen Becher Milch zu ersetzen, zumal sie da ja ohnehin nicht gleich einschläft. Übergangsweise ist ein Trinklernbecher sicher auch OK, den fanden meine Stillbabies für ein paar Monate ganz toll.
Das morgens 5 Uhr Stillen ist wahrscheinlich aufwendiger zu ersetzen, will sagen, kostet dich mehr Schlaf, weil so beruhigen meist länger dauert als stillen. Bei einem meiner Kinder hab ich auch germerkt, dass er mit 12 Monaten das Stillen zwischen 4-5 Uhr noch brauchte: ohne ist er dann zwar wieder eingeschlafen, aber alle halbe Stunde wieder aufgewacht, so dass ich das frühmorgens Stillen bei ihm für ein paar Monate wieder eingeführt habe. Flasche um die Zeit war mir viel zu nervig.
Die Bekannten würden sich mit Verweis auf weiteren Kinderwunsch sicher zum Schweigen bringen lassen, aber dafür kauft man sich dann evtl. unerwünschte Nachfragen nach dem Kinderwunsch ;-). Ansonsten könnt Ihr Euch hoffentlich einigen, dass jede es machen kann, wie es für sie am besten passt.
Viel Glück!
von
zweizwerge
am 06.04.2016, 12:43