traube123
Hallo! Mein Sohn kam 4 Wochen zu früh auf die Welt. Anfangs musste ich pumpen, weil er auf der Intensivstation lag. Als ich nach einer Woche mit ihm zu Hause war, habe ich angelegt. Das hat gut geklappt. Aber die Hebamme hatte den Verdacht, dass er zu wenig Milch bekommt. Er war teilweise etwas schwach und schlief oft an der Brust ein. Zudem hatte ich noch nicht genug Milch. Ich bin dann auf ganz-abpumpen umgestiegen, bis er etwas kräftiger ist. nun ist er fast 6 Wochen alt, wiegt über 4 kilo und ist topfit. Ich versuche schon lange, ihn wieder an die Brust zu bekommen, aber es will einfach nicht klappen. Ich lege ihn an (mal mit, mal ohne Stillhütchen) und er saugt gut. Das mache ich 20 Minuten lang und denke "Wow, jetzt hat er richtig gut getrunken" Und dann zeigt die Waage gerade mal 20 g an. Ich habe schon die Waage getauscht. Aber das Ergebnis ist immer dasselbe. Ich habe mir auch während des stillens Kirschkernkissen auf die Brust gelegt. Ich verstehe einfach nicht, wo das Problem ist. Die Milch fließt so aus mir raus und das Kind saugt wie verrückt. Trotzdem bekommt er immer nur zwischen 10-40 g in 25 Minuten. Wie kann das sein? Meine Hebamme weiß auch keinen Rat mehr. Ich pumpe so alle 3-4 Stunden ca. 120 ml . Vielen Dank im Vorraus!!!
Liebe traube123, die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge „Beschäftigung". Da ich nun weder Sie noch ihr Kind sehen kann, weiß ich nicht, wie das Kind angelegt ist und wie es saugt. Solche Probleme stoßen einfach an die Grenzen einer Fernberatung und deshalb kann ich Ihnen nur dringend ans Herz legen, sich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die sich anschauen kann, wie Ihr Kind an der Brust trinkt und Ihnen dann gezielte Tipps geben kann, was Sie tun können, um problemlos stillen zu können. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi
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