Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

(Wie) können Babys schlafen lernen?

Anzeige momcozy milchpumpe
Frage: (Wie) können Babys schlafen lernen?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Frau Welter, Mein Kind - Omar, 3 MOnate alt - schläft tags besser als nachts. Tags ist er maximal 2 Stunden am Stück wach und schläft dann für 1 1/2 bis 3 Stunden. So geht das bis zur Schlafphase von 18 - 20/20.30 Uhr. Ab dann beginnt das "Theater": Zunächst friedlich und interessiert verfolgt er das Familienleben bis 22.30/23 Uhr; manchmal schläft er dann 30 - 45 Minuten. Dann aber kommt die anstrengendste Zeit - bis 1, halb zwei, zwei oder drei kann/will er nicht schlafen: Entweder hat er Bauchscmerzen (meist Blähungen) und weint oder brüllt sogar oder er will einfach nur spielen. Wir fürchten uns schon regelrecht vor dem nächtlichen Theater, weil wir mittlerweile müde sind und verunsichert, wie wir am besten reagieren. So scheint das Stillen in der Zeit von 22 - 24/01 Uhr "kontraproduktiv" zu sein: Omar beruhigt sich zwar für den Moment, hat aber entweder unmittelbar oder kurz danach Ärger wegen seinem vollen Bauch, spuckt und weint und regt sich meist noch mehr auf. Jeden Abend scheint letztlich etwas anderes zu helfen: Mal das Tragetuch, mal das Tragen auf dem Arm, mal eine Massage, mal Spielen - wir aber würden uns wünschen, dass das nächtliche Theater gar nicht statt findet. Kann man bei Babys in seinem Alter den Schlafrhytmus schon beeinflussen ohne dass sie Schaden nehmen? Und wenn ja, wie am besten? Schön wäre es, wenn Omar gegen 22/23 Uhr seinen Nachtschlaf beginnen würde und ab dann nur zum Trinken wach würde. Aber wie könnten wir das erreichen? Vielen Dank für Ihre Anwort! Herzliche Grüße von Susanne Sehili


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Susanne, kein Kind muss schlafen „lernen", denn Babys können bereits im Mutterleib schlafen. Es kommt ja auch niemand auf die Idee, dass ein Kind atmen lernen müsse, das kann es (ein gesundes, voll ausgetragenes Kind vorausgesetzt) ja auch von alleine sobald es geboren ist. Ihr kleiner Sohn ist nun gerade mal drei Wochen auf der Welt und er weiß noch nicht, dass es für Sie einen Unterschied zwischen Tag und Nacht gibt. Er muss erst langsam seinen Weg in diese Welt finden und sich daran gewöhnen, dass es jetzt anders ist als im Bauch. Das braucht seine Zeit und diese Zeit sollten Sie sowohl sich als auch dem Kind gönnen. Denken Sie jetzt auch daran, dass Sie noch Wöchnerin sind. Die Zeit des Wochenbetts ist nicht nur zur Erholung der Mutter da, sondern auch eine Art Flitterwochen mit dem Baby, in der sich Mutter, Vater und Kind kennen lernen und mit ihrem neuen Alltag als Familie zurechtfinden. Damit Ihr Kind lernt, dass wir Erwachsenen einen Unterschied zwischen Tag und Nacht machen und (meistens) der Meinung sind, dass die Nacht zum Schlafen da ist, können Sie etwas behutsam unterstützen, indem Sie sich beim nächtlichen Stillen möglichst ruhig verhalten (kein Licht anmachen, allenfalls eine kleines Nachtlicht, nur Wickeln, wenn unbedingt notwendig, keine „Gespräche, sondern nur beruhigendes Murmeln). Auf diese Weise merkt das Kind „Tag = mehr „Action", Nacht = ruhiger Ablauf". Mit viel Geduld, wird sich auch ihr Kleines dann an den Ablauf in der Familie gewöhnen. Manchmal ist aber auch tatsächlich so, dass das Baby einfach „aufgedreht" ist. Wenn Ihr Baby sich dann so aufregt, dass es sich nicht mehr anlegen lässt, dann kann es sehr sinnvoll sein, andere Strategien zur Beruhigung zu versuchen. In dieser Situation ist - so schwer es auch fällt - Ruhe das alleroberste Gebot. Keine großen Aktionen und nicht ständig etwas neues ausprobieren, sondern das Kind mit viel Ruhe und möglichst wenig Aufhebens zu beruhigen versuchen. Vor allem, wenn die Mutter - was ja nur zu verständlich ist - angespannt ist, dann ist es vorteilhaft, wenn vielleicht der Partner das Kind nimmt, der weniger aufgeregt ist (oder die Großmutter oder eine andere Person einspringt). Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Auch ein Spaziergang mit dem Kind im Tragetuch kann hilfreich sein. Außerdem möchte ich Ihnen den Besuch einer Stillgruppe empfehlen. Dort werden Sie sehen, dass sich Ihr Baby keineswegs anders verhält, als die Mehrzahl aller Babys in seinem Alter. Der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann ungeheuer hilfreich sein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Mein Sohn ist 5,5 Monate alt. Er schläft tagsüber zuverlässig und idR entspannt in der Trage ein, mit viel Geduld und meistens etwas Jammern auf dem Arm, unvorhersehbar manchmal an der Brust im Liegen... Im Kinderwagen weint er meistens, ganz selten schläft er da auch plötzlich ein. Den Schnuller nimmt er nur wenige Sekunden, aber bisher höchstens ...

Liebe Biggi! Mein Sohn ist 27 Monate alt und wird in der Nacht und zum Einschlafen am Abend und zu Mittag noch gestillt. Am Abend trinkt er eher kurz und schläft dann auch schnell ein. Sobald er eingeschlafen ist, kann ich das Zimmer verlassen und er schläft weiter. Tagsüber sieht es leider ganz anders aus und das schon seit über zwei Jahren so. ...

Hallo liebe Biggi Welter, nachdem ich übers Mitlesen der anderen Fragen schon viele Tipps von Ihnen bekommen habe, kommen nun ein paar eigene Fragen. Mein Sohn wird nach Bedarf gestillt und er schläft auch am besten dabei ein. Wenn er an mir einschläft, wacht er oft auf und nuckelt weiter. Manchmal bleibt er ewig dran, manchmal dockt er von alle ...

Guten Tag! Mein Sohn ist nun 9 Wochen, korrigierte 3 Wochen alt. Er wird voll gestillt, was mittlerweile gut klappt. Er spuckt sehr viel, wir waren beim Kinderarzt. Dieser war sehr zufrieden, im letzten Monat hat er 300g/ Woche zugenommen und er sei einfach ein speikind. Problem ist, dass er sehr unruhig ist und sicher 12-16 Mal pro Tag an der Br ...

Hallo, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen. Ich habe meine Tochter (2j. und 3 mon.) bis vor 1 Monat immernoch regelmäßig nach Bedarf gestillt. Einschlafstillen war vor allem für sie ein must have. Ich habe aber keine Kraft mehr gehabt, egal wie sehr ich das Stillen liebe. Vor allem weil sie, egal wo wir waren, ständig an die Brust wollte ...

Guten Morgen, mein Sohn ist jetzt 4 Monate alt. Zur Zeit ist es sehr schwierig vor 1 Woche ist er nachts immer aufgewacht und hatte eine wachphase von bis zu 4 Stunden ( vor dieser Woche hat er durchgeschlafen) jetzt ist es so das er die erste schlafhälfte 3-4 Stunden schläft und ab da jede Stunde gestillt werden möchte. Tagsüber ist er auch se ...

Guten Tag,  unser Kind ist nun 7 Tage alt und das Stillen an sich klappt ganz gut. Teilweise mit, aber auch ohne Brustwarzenhütchen. Was uns etwas Sorgen bereitet ist die ausgeprägte Schlafdauer. Einerseits bekommt man gesagt, dass das Kind möglichst viel schlafen soll, andererseits wird aber geraten 8-12x zu stillen, was kaum möglich ist, d ...

Liebe Biggi, ich habe eine Frage zum Stillen - und auch zum Familienbett. Ich hoffe, es ist okay, dass ich hier eine Frage zum Thema Schlafen einschmuggle, aber ich weiß, dass du Familienbett-Befürworterin bist und daher würde mich deine Meinung interessieren. Ich habe eine 10 Monate alte Tochter, die ich noch regelmäßig stille. Tagsüber ca. ...

Hallo Frau Welter,  Ich hoffe ich bin hier richtig. Und zwar bin ich zur Zeit ein wenig verzweifelt. Ich stille meine kleine Maus, die jetzt 1 Jahr alt ist tags und nachts weiterhin. Nun wird es nachts aber immer schlimmer. Sie schläft an meiner Brust ein und ich lege sie dann ins Bett neben mir. Derzeit wacht sie rund alle 10-30Minuten suchend ...

Guten Tag, Ungeplant stille ich nun seit etwas über 2,5 Jahren.  Eigentlich gerne.  Tagsüber schon recht wenig, oft eher zum Trösten oder ruhig werden.  Aber stillen ist für meinen Sohn zum Einschlafen sehr sehr wichtig.  Einschlafen ist sehr schwer für ihn auch mit der Brust.  Er braucht, neben Bewegung ( tragen oder im Bett liegend und herumz ...