Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

wie kann ich sanft abstillen?

Frage: wie kann ich sanft abstillen?

Xenia0404

Beitrag melden

Hallo Biggi, hallo Kristina, ich stille nunmehr seit 16 Monaten meine Tochter und fühlte mich bis die Tage auch wohl damit. Leider habe ich seit einigen Wochen eine extreme Schilddrüsenüberfunktion und nehme zu mir (nun carbimazol 1x 10 mg täglich) zudem habe ich erfahren, dass ich in der 7. Woche schwanger bin und wie bereits mit meiner Tochter einen ProgesteronMangel habe (muss jetzt 3x 2 Kapseln täglich ugestron einnehmen) und für beide Krankheiten wöchentlich Blutbilder abgeben. Dazu kommt noch, dass ich vor kurzem einen neuen Job angefangen habe, also bissel sowieso im Stress bin. Meine Tochter wurde ca. 8 Monate voll gestillt, danach erhielt sie mehr Beikost. Mit Schnuller und Flasche sind wir bei ihr nichts geworden, habs auch nicht auf Teufel komm raus drauf gezwungen. Mittags schläft sie auch so ein (ohne Mamis Tüten, die Oma passt auf sie auf, während ich arbeite) nur abends zum schlafen gehen, lesen wir ein buch und dann schmeißt sie sich schon in position und wartet auf Ihre Brust, je nach Tagesausdauer, schläft sie schnell oder auch mal nicht so schnell ein. Gebe ihr auch schon aus einem Becher Wasser wenn sie durst hat, das findet sie nicht so toll. Manchmal hilft auch ohne Brust bei ihr einfach in den Arm nehmen und herumtragen dann schläft sie wieder (wenn sie nachts aufwacht). Tagsüber kann sie auch bei meinem Mann einschlafen oder egal wo sie ist auch ohne Mutti, nur nachts will sie nicht zu meinem Mann, brüllt wie am Spieß. Würde aus gesundheitlichen Gründen sie langsam aufs Abstillen vorbereiten, dieses muss auch nicht sofort geschehen. Nur wie? bin bissel auch alle, habe seit zwei wochen dauer trockenen Husten, vermute auch stressbedingt. Merke dass auch sie seit 1-2 wochen immer unruhiger wird und bekomme schon ein mega schlechtes gewissen, dass es von mir übertragen wird. Vor 5 Monaten ist mein Vater plötzlich verstorben, trotz des Schocks und des damit verbundenen Trauers, habe ich weiter gestillt, fühlte mich so gut mit ihr im Arm, können ihre Aggressivitäten jetzt die Spätreaktionen sein? Für Eure Antworten wäre ich auch tausendmal Dankbar. ganz liebe Grüße


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Xenia0404, Du hast echt ganz schön viel um die Ohren und ich hoffe, Du erholst dich gesundheitlich bald! Es ist dein gutes Recht zu sagen: Ich mag nicht mehr. Und das dann auch durchzusetzen. Am wichtigsten dabei wird es sein, dass du selbst absolut überzeugt davon bist, wie es weitergehen soll mit euch. Willst du sofort komplett abstillen, oder zunächst einmal soweit reduzieren, dass es z.B. noch eine Stillzeit am Abend und eine vor dem Aufstehen gibt? Oder "nur" Nachts abstillen? Wenn du zu Beginn wenigstens ein bisschen ruhigere Nächte brauchst, kannst du probieren, ob deine Kleine es schafft, eine "stillfreie Zeit" in der Nacht zu akzeptieren. So könntest du wenigstens ein paar Stunden am Stück schlafen und dich erholen. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das erst im Herbst auf Deutsch erschienen ist und das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter. LLLiebe Grüße, Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Biggi,   mein Sohn ist nun 21 Monate alt und fordert die Brust noch sehr aktiv. Er zieht am T-Shirt und weint fürchterlich, wenn ich ihn nicht trinken lasse. Insbesondere zu Mittag und am Abend, wenn er schlafen soll, aber es kommt auch vor, dass er es einfach so mal will. Ich würde ihn gerne bald abstillen, weil ich wieder schwanger w ...

Hallo :) Ich möchte gerne meine 6 Monate alte Tochter abstillen, da ich in 3 Wochen anfangen muss zu arbeiten & sie mich auch ständig beißt... Wir hatten von Anfang an zugeführt mit pre. Die Fläschchen hatte sie auch immer gut angenommen.. Phasenweise habe ich sie dann aber voll gestillt. Nachts wurde sie in den letzten 4 monaten komplett ...

Hallo ich bin Myriam, ich habe eine 14 monate alte tochter und bin sie immernoch am stillen. Ich möchte aber gerne abstillen. Ich kriege nachts kein auge mehr zu. Sie ist dauernd an der brust. Ich habe den fehler gemacht und sie an das ,,Einschlafstillen" gewöhnt. Wqs anderes akzeptiert sie auch nicht zum einschlafen. Kein schaukeln, kein kuscheln ...

Hallo Frau Welter, ich habe meine Tochter mit zwei Jahren abgestillt nach einer schönen, intensiven Stillzeit. Da wir nicht mehr so gut geschlafen haben, habe ich letztendlich dann doch von einem auf den anderen Tag aufgehört. Das ist nun schon fast ein halbes Jahr her und wir haben beobachten, dass sie seitdem sehr häufig Baby spielen möchte. ...

Sehr geehrte Frau Welter, ich habe eine Frage zum Thema "Abstillen", da ich enorm unsicher bin, wie viel mein Kind tatsächlich noch braucht.    Ich habe bereits einen dreijährigen Sohn, ihn habe ich damals ähnlich lang gestillt, meine Tochter kam dieses Jahr im Februar zur Welt. Wir hatten einen schwierigen Stillstart (wochenlang offene Bru ...

In 7 Wochen werde ich wieder arbeiten und mein Mann geht in Elternzeit, unser Sohn ist dann 12 Monate alt. Mein Plan war, dass ich ihn morgens und abends weiterhin stille, er aber über den Tag gut mit Beikost auskommt. Nun ist mein kleiner aber ein Milchjunkie und liebt die Brust. Er will häufig stillen und zeigt das auch ganz deutlich. Die Flasch ...

Guten Tag Frau Welter, mein Sohn ist 18 Monate und ich würde ihn gerne komplett abstillen. Tagsüber (bis auf Mittags) ist er seit 2 Monaten abgestillt.  Vor ca. 2 Wochen habe ich das Stillen vor dem Mittagsschlaf abgesetzt. Dann vor einer Woche das Stillen vor dem Nachtschlaf. Beides klappte erstaunlich gut, die ersten Male hab ich mit ihm ein ...

Hallo, ich habe bereits seit mehreren Wochen den Wunsch abzustillen. Ich stille seit einiger Zeit tagsüber nicht mehr und hatte es auch vor kurzem geschafft nicht mehr zum Einschlafen am Abend sondern erst nachts zu stillen. Nun fordert meine Tochter (*12.03.24) das Stillen wieder vermehrt ein. Nach einem Gespräch mit einer Stillberaterin (leid ...

Hallo, mein Sohn ist jetzt genau 18 Monate und wir wollten mehrfach abstillen was nicht geklappt hat. Ohne mich in der Nähe kommt er problemlos ohne Milch aus aber mit mir wollte er immer an die Brust. Nun hatte ich in der vergangenen Woche eine schwere Corona Erkrankung und bekomme seit Donnerstag ein Antibiotikum bei der für die Stillzeit hinter ...

Hallo, mein Kind wird in paar Tagen 2 Jahre alt.  Ich stille immer nach Bedarf - auch nachts. Mal 1 mal nachts, mal aber auch 4 mal.   Jetzt meinte die Zahnärztin ich soll schnell wie möglich nachts nicht mehr stillen. Das wäre fatal für die Zähne zwecks Karies.  Habe natürlich Angst!  Wie fange ich an nachts nicht mehr zu stillen.  Ein ...