Anita77
Mein Sohn ist 22 Monate alt und wird (nur) nachts noch gestillt. Er schläft 19 Uhr in seinem Zimmer alleine ein, wird dann aber so gegen 21/22 Uhr wieder wach und möchte gestillt werden. Ich nehme ihn dann mit ins Familienbett und Stille ihn. Dann wird er ca. alle 2/3 Std. wieder wach und wird gestillt. Stille ich nicht, flippt er total aus. Ab und zu schaffe ich es, dass er nur ein bisschen Wasser trinkt, schläft dann auch alleine ein, schläft aber noch unruhiger und will nach einer Std wieder an die Brust. Er hat es bisher nur 6 mal geschafft, 6 Std am Stück durchzuschlafen. Nun höre ich oft, dass er besser schlafen würde, wenn ich ihn nachts abstille. Glauben Sie das auch? Ich habe etwas Angst, dass ich abstille und er weiter ständig aufwacht und ich ihn dann nicht mehr schnell in den Schlaf stillen kann :) wenn ja, wie kann ich das am besten anstellen? Liebe Grüße! Anita77
Kristina Wrede
Liebe Anita77, leider kann das keiner vorhersagen, wie sich euer Sohnemann verhalten wird, wenn du ihn nachts abstillst. Möglicherweise schläft er doch länger am Stück, vielleicht schläft er schlechter. Das ist bei jedem Kind anders, aber es könnte einen Versuch wert sein. Wenn es es wagen möchtest, empfehle ich dir die Pantley-Methode. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Wichtig ist aber auch, dass du dir bewusst bist, dass du selbst auch klar sein solltest, welchen Weg du gehen möchtest. Denn du musst konsequent sein: Wenn du nein sagst, ist es nein, egal ob er tobt oder weint. Dass er so reagiert ist natürlich, und nichts bedrohliches! Lieben Gruß, Kristina
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