Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Wie kann ich das Stillen erst sanft reduzieren und evtl. bald beenden?

Frage: Wie kann ich das Stillen erst sanft reduzieren und evtl. bald beenden?

Larisa3

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Hallo! Nachdem ich hier immerwieder mal andere Fragen lese, möchte ich gerne endlich selber mal um Rat fragen... Meine Situation: Ich habe vor 18 Monaten einen Sohn zu Welt gebracht, schon das lief nicht ganz so einfach, kam wg extrem hohen Blutdruck ins Krankenhaus (Intens) und wurde dann ung. 3 Wochen zu früh eingeleitet, hab sehr viel Blut verloren, Placenta OP usw... Mein Sohn hat zum Glück alles gut überstanden. Allerdings war er fast 6 Monate lang ein extremes Schreikind, angeblich wegen Stress, Reflux und Darmkrämpfen, Tag und Nacht stundenlang. Das einzige was man mir angeboten hat, war ihn in der Kinderklinik zu lassen um selber zu Hause schlafen zu können. Trotz aller Erschöpfung habe ich ihn aber immer bei mir gehabt und habe ihn nach Anfangsschwierigkeiten auf Versuch gestillt. Irgendwann habe ich bewusst angefangen ihn an der Brust einschlafen zu lassen. Nur um überhaupt mal Ruhe zu haben. Leider ist diese Angewohnheit geblieben und macht es mir jetzt noch schwieriger. Inzwischen ist er1.5 Jahre alt und trinkt noch immer an der Brust um einzuschlafen, Mittags und Nachts. Tagsüber hat er sonst nur selten das Bedürfnis auch so noch gestillt zu werden, nur wenn er krank ist eigentlich. Aber ab abends geht nichts anderes als stillen. Und sein Schlaf dauert fast nie länger als 2 Stunden am Stück, dann will er wieder trinken. Er verwandelt sich nachts in ein Neugeborenes und kreischt ohne Ende wenn er nicht gestillt wird. Ich bin gegen das berühmte Heulen lassen, immer wieder gab man mir den gleichen Rat das zu tun, aber es widerstrebte mir ihn allein zu lassen mit seiner Angst. Im Moment lasse ich ihn schon mal länger heulen, bleibe allerdings dabei. In der Hoffnung dass er irgendwann ruhig wird oder einschläft. Aber nichts geht in die Richtung, genau das Gegenteil eigentlich. Er wird immer fordernder, fast agressiv. Auch wenn mein Mann etwas versucht wird nur Mama gerufen und wenn es Stundenlang dauert, er gibt nicht auf und schläft sicher nicht ein. Ich bin schon lange völlig am Ende, aber hab mich bisher immer irgendwie zusammengerissen. So langsam schaffe ich es aber nicht mehr ohne ein wenig mehr Schlaf. Auch finde ich 1.5 Jahre stillen okay. Also wäre es kein Drama aufzuhören. Nur wie??? Am liebsten wäre mir ja auch garnicht ein abruptes Ende, sondern würde ich viel lieber Schritt für Schritt abbauen .Auch kann ich mir vorstellen 2 Mal am Tag/Nacht zu stillen bis er vielleicht 2 wird. Aber irgendwie scheint das nicht zu gehen. Wie gesagt, er wird im Moment of sogar mehr als alle 2 Std wach oder schläft erst garnicht ein. Sobald er merkt dass ich ihn weglegen will ist er hell wach. Er schläft schon meist bei mir, weil das ständige AUfstehen noch anstrengender ist. Aber so ist es auch noch ein Dauernuckeln geworden die ganze Nacht. Das kann doch nicht gut sein, oder? Ich höre mich selber klagen, das tue ich leider viel zu oft. Aber es ist einfach sooooo anstrengend . Auch kann man den Rest der Zeit zusammen doch viel weniger genießen als wenn man so kapputt ist. Versteht mich nicht falsch, ich habe einen supersüßen Sohn und tue alles damit es ihm gut geht. Aber ich weiß einfach nicht mehr weiter. Könnt Ihr mir bitte Tipps geben zu meinem Problemen damit ich weiter etwas probieren kann? Hier nochmal worum es geht: Dauersaugen (Nachts jedesmal 1 Std oder mehr) Agressivität wenn keine Brust (also Kuscheln stattdessen ist nicht möglich) Einschlafen NUR beim Stillen Kann durchschn. nur 2 Std am Stück schlafen ... Ich freue mich auf eine Antwort und danke Euch im voraus! Viele Grüße Larisa


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Liebe Larisa, oh je, du hast es ja wirklich ziemlich heftig erwischt!! Ich kann gut nachvollziehen, dass du allmählich genug hast und gern ruhige Nächte hättest. Klar kann ich verstehen, dass du Schlaf brauchst!! Allerdings glaube ich, so ganz "friedlich" wird es nicht gehen, das zeigt er ja schon recht deutlich. Es ist wichtig, dass du für dich Klarheit bekommst. Was ist dir wichtiger, dass er nicht tobt und wütet, oder dass er nicht mehr stillt? Wenn du das geklärt hast, weißt du, welchen Weg du gehen musst. Wenn der Weg ist: Zum Einschlafen eine halbe Stunde an der Brust ist ok, und dann wieder morgens früh um 6, dann sag ihm, dass es nun so sein wird, und mache dich auf ein paar heftige Nächte gefasst. (Soll heißen schau, wer dich tagsüber entlasten kann mit dem kleinen Mann so dass du dann schlafen kannst) Lass dich nicht anstecken von seinen Emotionen, denn sie sind seine und nicht deine. Du kannst ruhig und gelassen bleiben, denn du weißt, wie der Weg aussieht, den du gehen möchtest. Erlaube ihm zu toben, zu wüten, zu schreien, wenn nötig stundenlang. Bleibe dir selbst treu und zeig ihm, dass DU diejenige bist, die sagt wo's lang geht. Bleibe dabei liebe- und verständnisvoll, aber gestehe es ihm zu, dass er in seiner Wut deine Nähe nicht wird genießen können. Biete ihm eine Alternative (Kissen zum Schlagen...), wenn er aggresiv wird, und erlaube ihm nicht, aggressiv gegen dich zu sein. Aber, wie gesagt, bleib gelassen. Dies ist der einzige mir bekannte Weg, wenn ein Kind selbst partout noch nicht abgestillt werden will. Es klammert sich an die ihm bekannten Abläufe, und es macht ihm (natürlich) Angst, wenn sich hier was ändert. Trotzdem kann es die Erfahrung machen, dass die Veränderung keine dauerhafte Katastrophe ist!! Ansonsten ist es schon so, dass Stillen auch über die 1,5 Jahre hinweg nicht unnormal sind, dass auch sehr viele Kinder in diesem Altern (noch) an der Brust einschlafen und ein sehr hohes Bedürfnis nach körperlicher Nähe in der Nacht (Dauerstillen) haben, insbesondere, wenn ihr Start ins Leben nicht ohne Schwierigkeiten verlief. Gern möchte ich dir noch das Buch "Das 24-Stunden-Baby" von William Sears empfehlen, das du über La Leche Liga beziehen kannst (oder im Buchhandel). Lieben Gruß, Kristina


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