susifinn
Hallo liebe Stillberatungsteam, Ich weiß nicht ob ich bei Euch richtig bin aber ich versuche es einfach mal. Mein Sohn (fast 1jahr) schläft einfach nicht ohne Brust ein. Ich habe es jetzt zwei Tage sowohl am Tag als auch am Abend probiert ihn ohne Brust einschlafen zu lassen. Er hat nur geweint und geschrien. Ich habe ihn zuerst auf dem Arm etwas geschaukelt während im Hintergrund die Spieluhr lief, nichts ging. Der Kleine lässt sich weder streicheln noch will er ein Kuscheltier. Sein Bettchen hasst er auch. Er schläft schon seit Monaten neben mir. Was kann ich tun damit er ohne Brust und in seinem Bett einschläft und nachts nicht mehr zum trinken wach wird? Danke schon mal im Vorraus
Kristina Wrede
Liebe susifinn, das weiß ich auch nicht, ob du hier richtig bist, aber die Frage kommt durchaus häufig vor hier :-) Am einfachsten wäre es, und das kommt der "Wahrheit" am nähesten, wenn ich schreiben würde: "Warte ab...", denn ein Baby schafft es wirklich, alleine ein- und durchzuschlafen, sobald es reif genug dafür ist. Nicht jedes Baby ist das mit 1 Jahr. Aber das ist wohl nicht das, was du als Antwort erhoffst... Du könntest z.B. eine Matraze in sein Zimmer auf den Boden legen und dich dort mit ihm zusammen hinlegen zum Einschlafstillen, und wenn er dann schläft dich vorsichtig davon schleichen. Bei vielen Kindern macht das schon mal einen Unterschied, weil sie nicht wach werden, wenn Mama in ihrem Zimmer aktiv ist. Andererseits brauchst du vor allem Durchhaltevermögen und die absolute Überzeugung, dass du JETZT nicht weiter stillen möchtest in der Nacht. Egal, wie viel er schreit oder weint. Wenn du spürst, dass das nicht geht, dann lass ihm wirklich noch eine Schonfrist, vielleicht von 2 Monaten, oder 3? Er ist noch so klein und scheint deine Nähe wirklich zu brauchen, und sie tut ihm gut, sie trägt maßgeblich dazu bei, dass er sich gut entwickelt - das ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen!! Es ist nicht schlimm, und schon gar nicht ein "Versagen" deinerseits, dass deine Kleine noch nicht alleine ein- und durchschlafen mag. Ganz im Gegenteil: DIESES Verhalten ist das normale, will heißen, so hat die Natur es vorgesehen, so entspricht es der Natur eines Menschenjungen. Dein Kind braucht sicherlich kein Erfolgserlebnis "alleine einschlafen" zu können, das lernt es von ganz alleine und ohne Zwang und Tränen! Hast du gewusst dass ein junger Elefant eingeht, wenn er in den ersten 2 Lebensjahren nicht die PERMANENTE Anwesenheit seines Hauptbezugs"tieres" hat (kann auch ein Mensch sein...). Wenn ein Elefantenbaby zum Waisenkind wird bekommt es im Zoo selbstverständlich einen Pfleger zur Seite gestellt, der Tag und Nacht Hautkontakt bietet. Kein Mensch würde die Notwendigkeit dafür in Frage stellen. Nur mit unseren eigenen Babys, die viel unreifer geboren werden, erwarten wir so viel mehr. Das ist ein Punkt, der viele Diskussionen auslöst und bei Mutter und Kind zu vielen Tränen führen kann: Das Kind soll "wach" ins Bett gelegt werden und alleine einschlafen können (was eine enorme neurologische Leistung darstellt). Wenn es aber nur an der Brust oder im Körperkontakt mit der Mutter einschlafen kann, dann verurteilen wir dies als schlechte oder gar schädliche Angewohnheit... Wenn wir uns die Geschichte der Menschheit anschauen, dann wissen wir, dass es sich ein Urmensch und auch heute noch Menschen, die nicht so komfortabel wie wir in einem fest gemauerten Haus in "zivilisierter" Umgebung wohnen, nie leisten konnten und könnten, ihr Kind einfach "wach" irgendwo hinzulegen, damit es alleine schläft. Das Risiko, dann innerhalb von kürzester Zeit den Verlust eines Kindes betrauern zu müssen ist da viel zu groß. Der Punkt ist der, dass Babys und Kleinkinder ganz gleich was alle diesen Bücher und Hochglanzbroschüren sagen nicht dazu gedacht sind, alleine (ein)zuschlafen. Für ein Baby ist es absolut normal, dass es in den Armen und an der Brust der Mutter einschläft. "Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Alleine sein bedeutet für ein Baby oder Kleinkind aus seiner Sicht Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys "begreifen" dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch "nur fünf Minuten" oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt. Also: Das Einschlafen an der Brust ist nicht wirklich ein Problem, denn es entspricht der Natur der Kinder, die genau dort die Ruhe, Geborgenheit und Zuversicht finden (mal ganz abgesehen von der wertvollen Muttermilch), die es ihnen ermöglicht, sich dem Schlaf hinzugeben. Kleine Kinder haben es sehr schwer, einzuschlafen, das hängt mit ihrem unreifen Nervensystem zusammen und wird ganz von allein, sobald sie reif genug dafür sind, sich auflösen! Liebevolles Eingehen auf die Bedürfnisse der Kinder, ihnen die Zeit lassen, die sie brauchen, um jeweils den nächsten Schritt zu meistern, das ist der Tipp, den ich allen Eltern nur wärmstens ans Herz legen kann. Wir würden niemals an einer Blume ziehen, damit sie schneller wächst, denn jeder weiß, dass sie dann eingehen würde. An unseren Kindern sollten wir auch nicht "ziehen". Es könnte was dabei kaputt gehen... Lieben Gruß, Kristina
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