kittywong
Mein Kleiner ist jetzt 8 Monate alt und schläft tagsüber ausschließlich im Kinderwagen oder Manduca und abends nur an der Brust ein. Nachts kommt er häufig (alle 1-2 Stunden) um sich wieder in den Schlaf zu nuckeln. Er schläft bei uns im Familienbett. Wir haben noch ein grösseres Kind (3 1/2 Jahre) der auch noch bei uns im Bett schläft und nur mit unserer "Begleitung" (Buch lesen) einschläft. Wenn mein Mann zu Hause ist, ist das alles auch kein Problem. Nur muß er öfters geschäftlich weg und dann wird das Einschlafstillen zum Problem. Anfangs dauerte es auch nur ein paar Minuten und der Kleine hat geschlafen, dann konnte ich mich um den Grösseren kümmern. Nun braucht der Kleine immer länger und mag immer mehr nuckeln. Oft wacht er dann auch nach ein paar Minuten wieder auf. Es tut mir für den Grösseren leid. Er ist eifersüchtig und muß durch den Kleinen eh zurückstecken, daher hoffe ich, es wird leichter, wenn der Kleine ohne Einschlafstillen schlafen würde, weil ich meinem Grossen die Zeit abends auch schenken möchte. Die letzten 4 Tage habe ich es versucht den Kleinen ohne Stillen hingelegt. Er hat sich richtig in Rage geschrien, sich im Bett gewunden und gedreht und schlief letztendlich nur aus Erschöpfung ein. Weder durch streicheln noch singen konnte ich ihn beruhigen.Hochnehmen und Tragen hätte ihn sicher beruhigt, aber damit habe ich ja dann wieder keine Zeit für den Grossen. Er nimmt keinen Schnuller, weil wir das nicht wollten. Was kann ich denn tun?
Kristina Wrede
Liebe kittywong, Einschlafstillen ist nichts falsches, keine "schlechte Gewohnheit" und schon gar nicht ein Zeichen dafür, dass du etwas falsch gemacht hättest! Wenn wir uns die Geschichte der Menschheit anschauen, dann wissen wir, dass es sich ein Urmensch und auch heute noch Menschen, die nicht so komfortabel wie wir in einem fest gemauerten Haus in "zivilisierter" Umgebung wohnen, nie leisten konnten und könnten, ihr Kind einfach "wach" irgendwo hinzulegen, damit es alleine schläft. Das Risiko, dann innerhalb von kürzester Zeit den Verlust eines Kindes betrauern zu müssen ist da viel zu groß. Der Punkt ist der, dass Babys und Kleinkinder ganz gleich was alle diesen Bücher und Hochglanzbroschüren sagen nicht dazu gedacht sind, alleine (ein)zuschlafen. Für ein Baby ist es absolut normal, dass es in den Armen und an der Brust der Mutter einschläft. "Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde. Jetzt hast du nun ein ganz konkretes, praktisches Problem. Denn natürlich braucht auch dein Großer deine Zeit und Aufmerksamkeit.... und es IST nicht einfach, die Bedürfnisse beider unter einen Hut zu bringen! Dem Kleinen das Einschlafstillen abzugewöhnen wird vermutlich nicht ohne Schwierigkeiten funktionieren, denn du hast ja bereits gesehen, dass er noch nicht so weit ist, darauf verzichten zu können. Vermutlich wird er jetzt sogar noch deutlich anhänglicher sein als vorher! Also würde ich diesen Weg nicht weiter verfolgen sondern ihm die Zeit geben, die er braucht. Wäre es vielleicht eine Alternative, dass du gar nicht versuchst, den Kleinen vor dem Großen hinzulegen? Wenn du ihn statt dessen in den Manduca packst und als "Bündel" mit dabei hast, wenn du den Großen bettfertig machst? Wenn du dich mit dem Großen zum Vorlesen ins Bett kuschelst, kann das Baby dabei liegen und nuckeln, während sich der große Bruder so dicht wie möglich an euch kuschelt? Thematisiere es mit dem Großen, wie anstrengend kleine Babys sind, wie viel Nähe sie brauchen und das häufige Stillen, und das vor allem in den Abendstunden. Vielleicht findest du das wunderschöne "Busi sagt Henriette", ein Bilderbuch/Kinderbuch für Geschwister gestillter Babys? Es wird leichter sein für ihn zurückzustecken wenn er versteht, dass er auch mal so war, und ihr für ihn da wart. Andere Alternative: Such dir eine zuverlässige "Hilfe", die am Abend, wenn du den Großen zu Bett bringst, mit dem Kleinen im Manduca einen ausgiebigen Spaziergang macht. Natürlich sollte es jemand sein, zu dem dein Baby bereits ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hat, aber da lässt sich ja tagsüber daran arbeiten :-) Und auch für deinen Großen kannst du eine "Mamazeit" identifizieren, vielleicht wenn der Kleine am Nachmittag ein Schläfchen hält. Eine Stunde, die ganz dem Älteren gehört, und ihn dafür entschädigt, dass es Abends im Moment nicht so entspannt zu geht... Ich hoffe, da ist etwas dabei, was euch hilft! Lieben Gruß, Kristina
kittywong
Hallo Kristina, danke für Deine schnelle Antwort. Der Kleine ist (leider) ein "Hans Dampf in allen Gassen" er ist eigentlich nur auf meinem Arm zufrieden, wenn er von dort aus die Welt beobachten kann. Abendliches Stillen und dem Grossen vorlesen hab ich probiert. Der Grosse ist dann durch den Kleinen abgelenkt und eifersüchtig, der Kleine durch das Lesen und den Grossen. Er schaut dann immerwieder hoch. Der Grosse braucht ewig ehe er schläft. Nur daneben liegen mag der Kleine gar nicht. Er rollt sich im Schlafsack durch das Bett und kötert. Einzigst auf dem Arm- während ich durch das Schlafzimmer tiger- wäre er zufrieden, oder eben beim Stillen ohne Ablenkung. Ich weiss, dass die Kinder evolutionsbedingt bei den Eltern bleiben wollen. Ich habe selbst dazu viele Bücher (Sears und Renz-Polster) gelesen, da mein Grosser auch kein "guter Schläfer" war. Ich genieße es ja auch beide im Bett zu haben und möchte das nicht missen. Aber an der Einschlafsituation muß sich etwas ändern. Ich bin Nachts alle 1-2 Stunden wach und kann und will abends nicht auch noch 1 Stunde Zeit und Nerven aufbringen ehe beide schlafen. Etwas Zeit für mich, Haushalt, Lesen ect. brauch ich auch. Soll ich ihn erst mal das Tragen zum Einschlafen gewöhnen und dann später das hinlegen? Wird das dann besser? Ich habe keine Problem, beide in den Schlaf zu begleiten. Aber es sollte "in einem Abwasch" funktionieren.
Kristina Wrede
Liebe kittywong, ich würde dir so gern ein "Patentrezept" schicken - aber es gibt keines. Darum ist mein Tipp: Probiere verschiedene Sachen aus, egal, wie ungewöhnlich sie erscheinen mögen. Wer bestimmt denn, wann welches Kind ins Bett muss? Vielleicht funktioniert es leichter, wenn ihr alle gleichzeitig ins Bett geht, vielleicht später als in Deutschland so üblich, dafür morgens dann länger schlaft? Vielleicht ist ein Matrazenlager im Kinderzimmer sinnvoller als das Ehebett. Vielleicht ein hängendes Spielzeug, dass den Kleinen vom Kötern abhält (Luftballons an einer Schur quer aufgehängt wirken phantastisch!!!). Vielleicht ist Geschichten-erfinden (mit deinem Großen als Hauptfigur) eine Alternative zum Bilderbuch-halten (da brauchst du ja mindestens eine freie Hand)? Oh, die Kinder lieben selbst erfundene Geschichten so sehr, so können ganz einfach sein... Und uns tut das auch gut, die Phantasie schweifen zu lassen... :-) Es wird etwas geben, dass FÜR EUCH funktioniert, und das gilt es zu finden... Gern würde ich dir dabei mehr helfen können... Lieben Gruß, Kristina
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