Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie beruhigen ohne Stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie beruhigen ohne Stillen

MartaLen

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Hallo! Vielen Dank dass ich mich hier an Sie wenden kann! Super! Meine Tochter ist jetzt 6Monate alt, manchmal wacht sie nachts zweimal auf manchmal gar nicht! Heute zB habe ich sie um halb acht aus dem Bett geholt nachdem sie schon eine halbe Stunde zufrieden mit dem Kuscheltier gespielt hat. Waschen und anziehen war problemlos möglich und erst um acht habe ich sie gestillt! Am Abend bekommt sie ihren Brei zwischen sechs und halb sieben! In den Nächten in denen sie mehrfach wach wird und weint stille ich jedes Mal, aber ist das nötig? Scheint ja als wäre sie satt bis morgens! Wie kann ich sie ohne stillen nachts beruhigen? Am Tag haben wir einen super Rhythmus! ca8/9Uhr stillen, ca12Uhr Mittagsbrei, ca16Uhr stillen, ca 18Uhr Abendbrei. Die Zeiten halte ich ein, auch wenn sie nicht meckert gibt es die Mahlzeiten - was sie aber auch problemlos nimmt! Oft hab ich das Gefühl sie hat schon richtig Hunger gehabt aber sich einfach nicht gemeldet! Den Tag möchte ich nicht verändern, aber was tun wenn sie nachts weint? Stillen oder anders trösten? Liebe Grüße MartaLen


Biggi Welter

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Liebe MartaLen, es gibt keinen Grund, dass Du etwas daran ändern musst, dass Du dein Baby nach Bedarf stillst und auch in den Schlaf stillst, es sei denn DICH persönlich stört etwas daran. Auch die immer wieder geäußerten Argumente, das Baby würde auf diese Weise verwöhnt oder es würde so nie lernen alleine einzuschlafen bzw. nie wieder aus dem Elternbett ausziehen, sind nicht stichhaltig. Babys in diesem Alter können noch nicht verwöhnt werden und Kinder, die sich den Platz im Elternbett nicht erkämpfen oder ertrotzen mussten, ziehen von selbst aus dem Elternbett aus, sobald sie reif genug dafür sind. Im Gegensatz dazu wollen viele Kinder, die als Babys alleine schlafen mussten noch lange ins Elternbett, weil ihr Bedürfnis (noch) nicht gestillt wurde. Sobald ein Baby die nötige Reife hat, lernt es alleine (ein)zuschlafen und wird auch längere Schlafphasen haben. Dein Kind wird von ganz alleine lernen, alleine einzuschlafen, ohne Druck und ohne Brüllen. Genauso wie Du es beschreibst, machen es Mütter seit Urzeiten mit ihren Babys und es hat noch nie einem Baby geschadet. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf Ganz liebe Grüße Biggi


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