sonne_anne
Liebe Frau Welter, ich bin Mutter eines 16 Monate alten Jungen. Er geht seit Januar in die Krippe, wo er sich mittlerweile sehr gut eingelebt hat und sich wohl fühlt. Seit April bin ich wieder in meinen Beruf eingestiegen. Unsere aktuelle Nacht sieht so aus: um halb acht bringt der Papa ihn im Kinderzimmer problemlos ins Bett. Beim ersten Aufwachen, ziehe ich mit ihm ins Schlafzimmer und stille ihn in den Schlaf. Ab da stille ich bei jedem Aufwachen - meistens in den Schlaf, er lässt sich mit äußerst selten nach einigen Minuten von der Brust lösen, sodass er ohne Brust wieder einschläft. Wenn er aufwacht (etwa viermal pro Nacht), jammert bzw weint er jedes Mal los. Kommt er dann nicht sofort an die Brust, fängt er an wie am Spieß zu brüllen. Es ist wirklich laut und heftig. Ich kann ihn weder durch kuscheln/drücken noch durch tragen (ich weiß keine dauerhafte Alternative, aber etwas anderes als stillen) oder singen beruhigen. Schnuller nimmt er nicht, die Flasche auch nicht. Er brüllt sich richtig fest, aufstehen und selbst den Raum wechseln macht bei mir keinen Unterschied. Wenn mein Partner ihn auf den Arm nimmt und das Schlafzimmer verlässt, hört er meist auf zu weinen und schläft meist schnell wieder ein. Außer manchmal, da ist an ihn kein Herankommen. Das machen wir jetzt einmal pro Nacht. Nun würde ich gerne abstillen. Auch wenn ich finde, dass ich mich dafür nicht rechtfertigen muss, ist es für die Einordnung vielleicht hilfreich zu wissen, dass ich mit ionisierender Strahlung arbeite und solange ich stille meinem Beruf nicht richtig nachgehen kann. Nun meine Bedenken und Fragen: Es mag trivial erscheinen, aber tatsächlich weiß ich nicht, wie ich abstillen soll. Von - jedes Aufwachen stillen - zu - gar nicht mehr, - wirkt der Weg gerade noch so weit. Ich habe nicht einmal eine Idee, was ich tun könnte, außer natürlich harter Brustentzug. Da er aber so heftig brüllt und sich auch von mir gar nicht anders beruhigen lässt, kommt mir das für alle Beteiligten sehr radikal vor. Auch würde ich ihn gern nach dem Abstillen auch beruhigen und ihm Sicherheit und Geborgenheit geben können. Ich habe Angst, dass ich etwas falsch mache und er sich deshalb von mir nicht beruhigen lässt. Nun frage ich mich, ob es vielleicht einen oder zwei Tipps oder Eckpunkte gibt, die ich probieren oder an die ich mich halten kann. Die Stillzeit zu verkürzen, also auf 15 Minuten am Stück zu begrenzen, habe ich probiert, äußert er sofort sehr deutlich seinen Unmut. Vielen Dank schonmal für das Lesen der langen Beschreibung und ich freue mich über Erfahrungen und Anregungen. Liebe Grüße Anne
Liebe Anne, am besten wäre es, wenn du schrittweise vorgehen würdest und anfangs stillfreie Stunden einführen würdest. Kennst du Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte“? Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Dazu kannst du wie folgt vorgehen: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst du deinem Kleinen während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Die ersten paar Nächte werden nicht einfach werden und dein Kind wird erst einmal toben. Vielleicht kannst du an einem Wochenende beginnen, damit du tagsüber etwas ausruhen kannst. Dein Kind wird sich irgendwann an die neue Situation gewöhnen und ihr werdet das auch schaffen. Je klarer und sicherer DU bist, umso leichter machst du es deinem Kind. Denn unsere Kinder spüren jeden Zweifel in uns und dann fällt es ihnen schwerer, uns zu folgen (im wahrsten Sinne des Wortes). Gib deinem Kind ganz viel Liebe und tröste es, zeige ihm, dass du seinen Schmerz verstehst. Dein Kleiner wird das verkraften, denn du bist sein Leuchtturm und er wird sich an dir orientieren. Hab Geduld, mit liebevoller Konsequenz schaffst du das! Lieben Gruß Biggi
sonne_anne
Liebe Biggi, Ich hatte mich nicht einmal bedankt. Der Rat war aber großartig. Wir haben ihn für uns etwas angepasst und zuerst beim ersten Aufwachen nicht mehr gestillt, dann beim zweiten. So haben wir immer einmal einschlafstillen durch tragen oder kuscheln ersetzt. Der Kleine hat sich jeweils schnell daran gewöhnt, nach wenigen Nächten schlief er dann alleine im Liegen weiter, wollte manchmal nur etwas Wasser. Und auch ich konnte ihn, wenn er sich daran gewöhnt hatte, dann wieder hinlegen oder auch beruhigen. Den letzten Monat habe ich nur noch einmal pro Nacht gestillt. Drei Tage vor dem Abstillen habe ich ihm schon erklärt, dass er sich bald vom Stillen verabschieden muss. In der darauffolgenden Nacht hat er seit über einem Jahr das erste Mal durch geschlafen! Am Donnerstag haben wir morgens dann das letzte Mal gestillt. Uns gemeinsam vom Stillkissen verabschiedet und es in eine Kiste gepackt. Die erste Nacht danach war hart. Schon die zweite Nacht hat zum Glück problemlos geklappt. Er war einmal kurz wach, suchte das Stillkissen und hat sich dann von mir beruhigen lassen. Es war also eine unerwartet leichte Sache. Auch wenn ich natürlich auch etwas traurig bin. Ich schreibe das so ausführlich, falls eine andere unsichere Mama diesen Beitrag liest und von dem doch auf natürliche Weise leichten Weg ermutigt wird. Ich bin Ihnen für das Mut machen und die einfühlsamen Worte sehr dankbar! Es hat mich sehr bestärkt und mir geholfen in uns zu vertrauen. So war auch das Abstillen noch eine tolle Erfahrung. Nun beginnt ein neuer Abschnitt. Viele Grüße Anne
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