Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Wie bekomme ich mein Kind wieder dazu, wenigstens etwas alleine zu schlafen?

Frage: Wie bekomme ich mein Kind wieder dazu, wenigstens etwas alleine zu schlafen?

Eddy33

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Hallo! Erstmal ganz herzlichen Dank, für dieses tolle Forum, es hat uns schon oft geholfen. Momentan bin ich aber so unsicher, dass ich selbst gerne einmal eure Hilfe in Anspruch nehmen möchte.Meine Tochter ist 6,5 Monate alt und ist wohl das, was man ein Baby mit starken Bedürfnissen nennt. Die ersten vier Monate hat sie viel geschrieen und ich konnte sie so gut wie gar nicht ablegen. Mittlerweile ist sie ein relativ fröhliches und offenes Kind, wenn auch sehr auf mich fixiert, was denke ich aber auch normal ist. Bislang hat es abends eigentlich immer ganz gut geklappt: ich habe sie gestillt, bis sie leicht eingenickt ist, und dann in ihr Bett gelegt. Manchmal hat sie dann noch ein wenig geschrieen, um dann den Kopf zur Seite zu drehen und zu schlafen, manchmal schlief sie gleich weiter. Meist wurde sie nach einer knappen Stunde nochmal wach, nahm dann den Schnulli und schlief wieder ein. Bevor ich ins Bett gegangen bin, habe ich sie dann noch einmal gestillt und dann, wenn sie das nächste mal aufgewacht ist, zu mir geholt, meist gegen 0.00/1.00. Es gab natürlich auch Phasen, wo das nicht geklappt hat, gerade in ihren Entwicklungsphasen, aber wenn sie die geschafft hat, ging es auch wieder. Jetzt allerdings, scheint das nicht so zu sein. Vor vier Wochen waren wir eine Woche im Urlaub, wo sie komplett bei mir geschlafen hat. Seitdem schaffe ich es nicht mehr, sie in ihr Bett zu legen, weder tagsüber noch nachts. Wenn ich sie wie vorher stille und ins Bett legen möchte, wird sie sofort wach, ganz egal wie lange ich warte, und lässt sich nicht beruhigen, steigert sich in Gegenteil immer mehr in Rage. Sie schläft überhaupt sehr unruhig und nimmt auch keinen Schnulli mehr, nur durch die Brust lässt sie sich beruhigen. Eigentlich ist es für uns auch in Ordnung, dass, gerade wenn sie uns braucht, sie mit in unserem Bett schläft, besonders nachdem ich das Buch "schlafen und wachen" gelesen habe, was mich sehr darin bestärkt hat. Allerdings ist es jetzt so, dass ich immer mit ihr ins Bett und ihr die Brust geben muss, damit sie einschläft. Meistens ist es so, dass sie nach einer knappen Stunde wieder aufwacht (oft auch zwischendurch) und wieder nach der Brust verlangt, so dass es sich für mich fast gar nicht mehr lohnt, überhaupt nochmal aufzustehen. Ergo liege ich seit vier Wochen bei den schönsten Sommerabenden um sieben mit meiner Tochter im Bett. Wenn sie wenigstens zwei/drei Stunden schlafen würde, so wie vorher- aber so wie es im Moment ist, bin ich mittlerweile doch etwas verzweifelt. Ich möchte mich abends gerne mal in Ruhe mit meinem Mann unterhalten, der oft dann erst nach Hause kommt, oder einfach auch mal nur etwas Zeit für mich haben. Eigentlich müsste sie jetzt aus ihrer Entwicklungsphase raus sein, sie bekommt dafür gerade ihren ersten Zahn und natürlich passiert ganz viel bei ihr, deswegen möchte ich ihr auch gerne alle Nähe geben, die sie braucht. Aber so langsam fange ich an, an mir zu zweifeln, warum ich es nicht schaffe, mein Kind ins Bett zu bekommen und möchte gerne wieder einen klitzekleinen Zeitraum für mich haben. Wir bekommen auch bald Besuch- da kann und möchte ich mich doch nicht um sieben abends verabschieden? Was soll ich nur machen? Liebe Grüße Esther


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Liebe Esther, ich kann gut verstehen, dass du dir nichts sehnlicher wünschst, als dass deine Kleine endlich wieder ein wenig "selbstständiger" wird! Und doch lässt sich nicht ändern, was ist: Deine Tochter hat ein großes Bedürfnis nach deiner Nähe, nach dem Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Und wenn es befriedigt wird, wird es vergehen - garantiert! Das kann ein paar Monate dauern, aber es kommt auf jeden Fall, weil durch diese Befriedigung eine neurologische Reifung erfolgt. Manchmal hilft der "Kinn-Trick". Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen... Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-). Und dann könntest du probieren ob es hilft, wenn du eine gefaltete Decke auf ihre Beine legst. Etwas, das ihr das Gefühl gibt, dass da noch jemand ist... Vielleicht hilft es ja schon, wenn du sie wieder aus dem Bett nimmst, wenn sie nach einer Stunde erneut aufwacht? Wer sagt denn, dass sie um 7 ins Bett muss? Lieben Gruß, Kristina


Eddy33

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Liebe Kristina, Vielen Dank für Deine liebe Antwort- ein wenig habe ich schon ein "selbst schuld, wenn du sie an die Brust gewöhnst" befürchtet- nicht weil ich das von Euch erwarte, aber weil das so das gängige Bild ist... Ich hoffe SEHR, dass du recht hast und es wieder besser wird, und vor allem, dass ich ihr hier gerade etwas gutes tue! Dann lohnt es sich ja! Den Kinn-Trick versuche ich immer wieder, allerdings mit mäßigem Erfolg bislang. Ein Kuscheltier lege ich auch schon immer zu ihr, auch in der Hoffnung, dass sie es dann mit der beruhigenden Situation verbindet und es ihr später beim einschlafen hilft. Und die Decke ist auch schon da- es hilft alles nichts, sie achtet ganz genau darauf, dass ICH neben ihr bin.. Die Uhrzeit sucht sie sich selbst aus- 19.00 plus/minus eine halbe Stunde ist ihre Zeit, länger bekommen wir sie nicht wach gehalten. Also heißt die Devise wohl weiterhin Durchhalten!! Ich weiß ja grundsätzlich, wofür es ist und mache es gerne- nur sooo lange schon, da sinkt die Motivation irgendwann. Aber ich vertraue auf deine Worte: es wird aufhören, ganz von allein! Vielen Dank und ganz liebe grüße Esther


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