bienchen361
Hallo, Meine Tochter ist jetzt schon 16 Monate alt und wird noch gestillt. Eigentlich kommt sie am Tag nur wenn sie müde ist zum trinken, dann kann man sie aber auch super ablenken mit einem Buch oder einem Spiel. Mir ist natürlich bewusst dass sie die Muttermilch nicht mehr als Nahrungsquelle braucht aber ich stille sie noch gerne. Meine große Sorge ist die Nacht. Sie war noch nie leicht zum schlafen zu bewegen, schläft auch heute noch mit Müh und Not um 23 uhr ein, nicht selten erst um 1 uhr. Dann schläft sie bis 9 oder 10. In manchen Nächten wacht sie sehr oft auf (so 5 mal wenn die Zähne ärgern) und ich bekomm sie sofort wieder in den schlaf wenn ich sie kurz trinken lass (manchmal nur 2 mal nuckeln). Jetzt hat sie auch noch aufgehört Mittagschlaf zu halten. Da ich aber vorhatte mit 1 1/2 langsam vom stillen wegzukommen, befürchte ich dass die Nächte wieder sehr viel kürzer und anstrengender werden wenn ich sie nichtmehr trinken lasse. Alle Versuche sie anders zu beruhigen (singen, kuscheln, Geschichte erzählen) sind fehlgeschlagen, die Nacht war dann vorbei oder sie war wieder für stunden putzmunter! Wenn mein Mann da ist nimmt er sie hoch und geht mit ihr zum einschlafen rum. Ich weigere mich dass zu tun und meine Tochter weiß auch wenn wir alleine sind und ins Bett gehn nicht mehr aufstehn. Ich hoffe Sie haben einen Rat für mich! Danke!
Liebe bienchen361, in ihrem Alter kann deine Tochter langsam lernen, dass es nachts mal eine Pause gibt, eine stillfreie Zeit. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Wenn dein Kind tief und fest schläft, musst Du es natürlich nicht wecken, aber meist wachen die Mäuse sowieso auf ;-). Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", ich empfehle es gerne. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Wichtig ist nun, dass ihr zum Einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum Anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. LLLiebe Grüße, Biggi
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