yolina
Hallo, Bitte um einen Rat! Meine Tochter ist 21 Monate alt, stillbegeistert, und ich möchte bald abstillen bzw viel weniger stillen. Schon im Herbst haben wir nachts abgestillt, das hat nach ein/zwei Wochen auch einigermaßen gekappt, wegen Reise und Hitze habe ich jedoch nach ca drei Wochen doch wieder nachts gestillt. Vor ca zwei Monaten haben wir wieder nachts abgestillt, sie darf trinken "wenn die Sonne aufgeht" u es im Zimmer hell wird, so ab halb fünf, dann schläft sie nochmal, oft mit nochmal stillen, bis ca 7:00. Das hat etwas gedauert u läuft in vielen Nächten gut, seit einiger Zeit wacht sie aber wieder um drei oder vier auf u will wirklich dringend an die Brust. Wasserangebot macht sie wütend. Seit drei Nächten wacht sie auch ca um 23:00 auf und ist "wach" und will spielen, wenn schon nicht trinken. Ich würde gern das Stillen auslaufen lassen, aber seit sie nachts nicht mehr trinkt (und spürt, dass ich nicht mehr so recht will), möchte sie tagsüber vermehrt gestillt werden. Vor dem Mittagsschlaf u am Abend sowieso. Hinzu kommt, dass sie sich nur unter so großem Gebrüll von ihrem (ansonsten heiß geliebten) Papa ins Bett bringen lässt, dass wir das meistens bleiben lassen. Gibt es eine gute Möglichkeit, in diesem Fall das Stillen langsam zu reduzieren oder ist es vermutlich leichter, schnell damit aufzuhören?? Ich würde gern die vielen Tränen vermeiden und mag auch keine nächtlichen Erklärungen mehr geben (immer die selben - "wenn es hell wird"). Ausserdem möchte ich morgens gar nicht mehr stillen - oder kann es sein, dass sie es wirklich noch braucht?! Mein Ideal wäre, mittags noch vielleicht eine Woche, abends ca 4 Wochen zu stillen und sonst gar nicht. Und dass sie auch mit Papa schlafen geht... Bitte um Antwort, vielen Dank! Yolina
Liebe Yolina, Stillen ist eine Zweierbeziehung und wenn es dazu kommt, dass sich ein Partner dabei nicht wohl fühlt, dann müssen Lösungswege gefunden werden. Trotzdem muss dir klar sein, dass sich dein Leben nicht auf wundersame Weise verändern wird, wenn Du abstillst. Dein Baby wird genau so anhänglich sein, es wird genau so oft aufwachen und Du wirst in der Nacht nicht einfach anlegen können, um dein Kind zur Ruhe zu bringen. Ich werde dir jetzt ein paar Möglichkeiten aufzählen, ein älteres Stillkind von der Brust zu entwöhnen. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du Deinem Kind die Brust nicht von Dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die Deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du Dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt Dich hinzulegen, wenn Du Dein Kind zum Einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es Dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn Dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Wichtig ist, dass deine Kleine spürt, dass Du ihr zwar die Brust entziehst, nicht aber deine Liebe. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen. Ich hoffe, die Antwort hilft dir ein wenig weiter. LLLiebe Grüße, Biggi
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