Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Weniger Milch

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Weniger Milch

StellaTeese

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Hallo, erstmal vorweg: meine Tochter wurde im Januar per Not Kaiserschnitt geboren und lag danach 10 Tage, sowie Ich auch, getrennt von mir auf der Intensivstation. Da ich nicht zur ihr konnte, pumpte ich die Muttermilch ab. Danach hatte sie Schwierigkeiten an der Brust zu trinken , sie schrie diese nur an - die Hebammen und Pflegerinnen im KH waren bei der 'Unterstützung/Hilfe' so grob, dass auch Ich vor schmerzen nur geschrien und geweint habe. Zuhause in Ruhe hat es dann geklappt, leider hatte ich damals auf meine Hebamme gehört, welche zu mir meinte ich solle sofort aufhören zu stillen,da ich meinte Tochter nicht somit vernünftig satt und ernährt kriege. Danach hat es leider nie mehr geklappt. Somit habe ich meine Tochter die letzen 9½ Monaten ausschließlich von abgepumpter Muttermilch ernähren können (ab den 6. Monat zusätzlich noch Brei und Beikost) . meine Tochter verlangt heute noch mehr ihre Milch, das andere Essen findet sie zwar interessant und probiert es auch gerne, allerdings isst sie sich nicht davon satt . D.h. Ich bin noch auf meine Muttermilch angewiesen. Das Problem ist nun folgendes: meine Milch wird langsam immer weniger, obwohl ich nichts verändert habe - Ich pumpe 7/8x am Tag alle 2-3h ab, nachts mache ich eine Pause von 6-8h. So habe ich täglich 1.2-1.4l erhalten. Mittlerweile sind es ca 1-1.1l. Ich bin echt verzweifelt, was kann ich tun, dass die Milch wieder mehr wird? Ich hatte mal häufiger es Pumpen probiert, ohne Besserung .. Ich bedanke mich schonmal im Vorraus 


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Liebe StellaTeese, die benötigte Milchmenge auf Dauer nur durch Pumpen aufrechtzuerhalten ist nicht immer leicht und verlangt oft sehr viel Disziplin und vor allem regelmäßiges und ausreichendes Pumpen. Dabei ist es in der Regel sinnvoller häufiger etwas kürzer abzupumpen statt selten und dann länger.   Wenn du jetzt deine Pumpfrequenz kurzfristig erhöhst, dann müsste sich die Milchmenge auch wieder steigern. Gönne dir gleichzeitig auch möglichst viel Ruhe, das wirkt ebenfalls positiv.   Eventuell kann der Wechsel zu einer anderen Pumpe ebenfalls sinnvoll sein. Außerdem ist eine Pumpberatung durch eine Stillberaterin in vielen Fällen sehr hilfreich. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).   Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes, vielleicht kannst du da noch etwas verbessern? Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen, unterbrechen zum Massieren der Brust-5 Minuten pumpen   massieren der Brust-3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ardo erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, musst du wie oben schon erwähnt vor allem anfangs deinen Milchspendereflex anregen. Dazu kannst du einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der deine Arme in einer bequemen Haltung stützt und es dir ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann deinen Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch dir helfen: • Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber du duschst warm. • Da Wärme entspannend wirkt, solltest du dir eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder dich in die Nähe einer Heizquelle setzen. • Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn du angespannt bist. • Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. • Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem du das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrichst, deine Brust massierst und dann wieder pumpst. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger. Versuche bitte in den nächsten Tagen so viel Ruhe und Entspannung wie es in deiner stressbeladenen Situation möglich ist zu finden. Ich bin jederzeit für dich da, wenn du weitere Fragen hast. Liebe Grüße Biggi


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