Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

weiterstillen?

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Frage: weiterstillen?

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die kurzen trinkabstände meines sohnes paul (8 wochen) schaffen mich sehr. manchmal schafft er 2 - 3 stunden, in der regel weint er aber nach 1 stunde wieder und mit viel herumtragen etc. schaffe ich es gerade mal auf 2 stunden hinauszuzögern. ausserdem quälen ihn in letzter zeit immer mehr blähungen. dazu zwei fragen: was kann ich tun um die trinkabstände zu vergrössern? habe ich vielleicht zu wenig milch? (gewichtszunahme spricht eher dagegen) ich hab gelesen, dass fenchel-kümmel-anis teemischungen zu bauchweh beim baby führen. stimmt das? ich habe diese mischung nämlich als stilltee angeboten bekommen und trinke 1-2l davon täglich. danke! lg, uta


Biggi Welter

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? Liebe Uta, ich gehe nur aufgrund der kurzen Stillabstände nicht davon aus, dass Sie zu wenig Milch haben, denn wenn allein die Zeit zwischen zwei Stillzeiten (die übrigens immer von Beginn der letzten Stillzeit bis zum Beginn der nächsten Stillzeit berechnet wird) ein Kriterium für die Milchmenge und das Gedeihen des Kindes wäre, dann müsste man davon ausgehen, dass die Mehrzahl aller Mütter nicht genügend Milch hat, denn: ein so junges Baby will im Schnitt mindestens zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Sie sehen also, dass Ihr kleiner Sohn absolut im Normbereich ist. Es ist nicht sinnvoll, die Stillabstände hinauszuzögern. Wird das Stillen hinausgezögert, kann es im Extremfall sogar so weit kommen, dass das Kind nicht mehr richtig gedeiht, denn wenn ein hungriges Kind nicht an der Brust trinken darf, kann es schließlich wenn es dann angelegt wird schon so erschöpft sein, dass es nicht mehr effektiv trinkt. Dann erhält es nicht genügend Milch und gleichzeitig wird die Brust nicht ausreichend stimuliert, um genügend Milch zu bilden und schon ist das Stillpaar in einem Kreislauf, der zu einer zu geringen Gewichtszunahme und anschließendem Zufüttern führen kann. Versuchen Sie einmal, sich auf den Rhythmus Ihres Sohnes einzulassen. Vermutlich werden dann die Abstände von alleine sehr viel schneller größer als jetzt, wo Sie etwas erzwingen wollen. Nun noch zum Milchbildungstee oder Stilltee. Von keiner Teemischung, die unter diesen Bezeichnungen verkauft werden, konnte jemals nachgewiesen werden, dass sie tatsächlich die Milchmenge steigert. Was aber sehr wohl fest steht ist, dass diese Tees, vor allem wenn sie in größeren Mengen getrunken werden, zu Bauchproblemen beim gestillten Baby führen können. Es kann zu Blähungen und in Extremfällen sogar zu Durchfall kommen. Auch für die Mutter ist es nicht empfehlenswert, dass sie literweise bestimmte Teesorten in sich hineinschüttet. Alle Kräutertees sollten als Medikament angesehen werden, das nicht nur die erwünschte Wirkung, sondern auch Nebenwirkungen haben kann. Daher sollte - unabhängig davon, ob gestillt wird oder nicht - kein Tee über längere Zeit und in größeren Mengen getrunken werden. Sie müssen keine Flüssigkeit in sich hineinzwingen, um genügend Milch für Ihr Baby zu bilden. Eine stillende Mutter sollte entsprechend ihrem Durst trinken. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinken Sie zu wenig. Haben Sie ein Tragetuch? Das Tragetuch ist DIE Möglichkeit, ein unzufriedenes Baby zu beruhigen und ihm viel Körperkontakt zu geben. Das Tragen im Tragetuch, das dem Kind durch das Umhülltsein Halt gibt und ihm automatisch zu viel Körperkontakt mit Mutter (oder Vater) verhilft ist fast ein Zaubermittel. Ihr Baby kann die Nähe der Mutter spüren, es wird sich an ihrem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Sie haben mindestens eine Hand frei (und auch Ihren Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um sich um Ihr größeres Kind zu kümmern und andere Dinge zu tun. Versuchen Sie es einmal. Eine Autorin nennt dies so schön „Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit Ihnen die Perspektive zu teilen. Lassen Sie sich von einer tucherfahrenen Frau einmal zeigen, wie vielseitig einsetzbar ein Tragetuch sein kann. Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe und auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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