Mitglied inaktiv
Hallo, Wir würden gerne wegkommen vom Zufüttern, möglicherweise habe ich auch einiges falsch gemacht, bzw. falsch verstanden: Unser Sohn (5 Wochen, bei Geburt 4160g, 53cm, zur Zeit ca. 4400g) bekommt nach jedem Stillen 110ml Flaschennahrung (z.T. 5-6mal pro Tag). Wir waren etwa 2 Wochen nach der Geburt beim Kinderarzt, weil er - bei nur Stillen - wieder massiv abgenommen hatte. In der Klinik hatte er nach der Geburt 10% abgenommen, am 5. Tag ging es dort auch erst bei Zufüttern wieder aufwärts. Der Milcheinschuss kam kontinuierlich und recht spät. Der Kinderarzt meinte, ich solle 5-10 Minuten stillen und dann so viel zufüttern, wie unser Sohn mag. Unsere Hebamme meinte, ich solle 15-20 Minuten stillen, dann 50ml zufüttern und ihn - wenn er noch mehr will - wieder an die Brust nehmen. Wir haben letzteres durchgezogen, bis er auch mit dieser Vorgehensweise nichts mehr zugenommen hat. Auch das Erhöhen der Anzahl der Stillmahlzeiten (mit Aufwecken,...) hat wenig gebracht. Dann haben wir die Menge auf 110ml erhöht -> gute Zunahme. Letzen Freitag bis Dienstag haben wir versucht, das Fläschchen wegzulassen und durch häufiges Anlegen die Milchmenge zu erhöhen. Ich habe also quasi 1 Stunde gestillt, danach 30 Minuten ein hungriges Kind beruhigt, das dann eine Viertelstunde geschlafen hat, danach nochmals beruhigt, bis wir ohne Bauchweh-Gefahr (1h nach dem letzten Stillen) wieder stillen konnten. Abends habe ich das Schreien nicht mehr ausgehalten und habe wieder zugefüttert -> ausser dass er wieder hektischer ist und abgenommen hat, kein Effekt. Bisher dachte ich, 20 Minuten wären das, was man einer Seite stillen sollte, alles was darüber geht, dient nicht mehr zur Nahrungsaufnahme und beantsprucht die Brustwarzen übermäßig. Erst eine Brust, dann die andere und die "dritte" nur in Ausnahmefällen. Ich hab trotzdem auch länger gestillt, aber es dennoch in den letzten 3 Wochen vielleicht zweimal geschafft, dass unser Sohn nicht sofort wieder geweint hat, weil er nicht genug bekommen hat (er hat abgenommen, z.T. recht massiv). Wann soll eine Stillmahlzeit zu Ende sein? Gibt es wirklich eine Maximaldauer? Gibt es noch eine Chance, das Zufüttern einzustellen, ohne dass unser Sohn vor Hunger hysterisch wird?
? Liebe Franzi, es ist keineswegs so, dass zwanzig Minuten die Obergrenze pro Seite für eine Stillmahlzeit sind, aber ich habe bei Ihnen den Verdacht, dass das Kind nicht korrekt und damit auch nicht effektiv saugt. Ein nicht effektiv saugendes Kind kann stundenlang an der Brust sein, ohne dass es satt wird und ohne dass die Milchbildung so in Gang kommt, wie das sein soll. Hat sich schon einmal eine Stillberaterin eine komplette Stillmahlzeit von Anfang bis Ende bei Ihnen angeschaut? Das sollte unbedingt gemacht werden und dann kann weiter überlegt werden, wie Sie vorgehen können, um vom Zufüttern wegzukommen. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Ich gebe Ihnen nun noch einige allgemeine Hinweise zur Förderung der Milchmenge, bis Sie eine Kollegin vor Ort erreichen können. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich nicht positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Möglicherweise ist der Einsatz eines Brusternährungssets sinnvoll. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Wenn Sie den oben genannten Tipps folgen, müssten Ihre Milchmenge und auch Ihr Kind nach ein paar Tagen deutlich zugenommen haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo und vielen Dank für die Antwort, 64291 Darmstadt - Danke für das Heraussuchen der LLL-Stillberaterin. es ist wohl wahr, dass er nicht richtig effektiv saugt. Ich versuche während des Stillens auch immer wieder ihn zu "motivieren", bzw. aufzuwecken, schlimmstenfalls auch mit einem kalten Waschlappen. Ich denke aber nicht, dass ich Fehler bei der Stillposition, etc. mache. Das wurde mir von der Stillberaterin an der Uniklinik Frankfurt gezeigt und hier mehrfach von meiner Hebamme kontrolliert, die sich übrigens gewundert hat, wann er überhaupt schluckt. Wir haben es zunächst darauf geschoben, dass er durch die starke Abnahme recht schwach war, danach durch das Zufüttern entsprechend konditioniert (wozu jetzt anstrengen, wenn es hinterher so leicht geht...). Es war auch besser, als wir kein Fläschchen gegeben haben, aber offensichtlich nicht gut genug. Kann ich etwas ändern/tun, damit er lernt besser zu saugen? Kein Fläschchen mehr ok, Schnuller nimmt er eh nicht, wir beruhigen ihn dadurch, den kleinen Finger zum Saugen zu geben. Meine Brustwarzen sind durch das lange Anlegen schon etwas gereizt. Ich hab da noch ein paar Fragen: Es heisst immer, "bis die Brust leer ist", aber auch, dass die Brust nicht leer wird, weil Milch nachgebildet wird. Was bedeutet "leer"? Wie merke ich das? Meine Brust war wohl noch nie "leer", sonst wüsste ich das? Es wird immer vor "Saugverwirrung" gewarnt. Wir füttern bisher mit dem Fläschchen zu (das Löffeln war ziemlich ineffektiv :-/). Wie äussert sich "Saugverwirrung"? Kann das ein Grund für das schlechte Saugen von Lorenz sein? Liebe Grüsse und frohe Weihnachten! Franzi
? Liebe Franzi, wenn die Hebamme kein Schlucken bei dem Kind festgestellt hat, dann soll sie sich nicht wundern, sondern nach der Ursache suchen und mit Ihnen gemeinsam nach Lösungen suchen, wie das Kind zum effektiven Saugen und Schlucken gebracht werden kann. Hier ist möglicherweise ein Saugtraining erforderlich und die Flasche ist in dieser Situation - wegen der Möglichkeit der Saugverwirrung bzw. weil sie das Saugverhalten an der Brust nicht positiv beeinflusst, sondern im Gegenteil ein falsches Saugverhalten „antrainiert" - sehr kritisch zu sehen. Das mit dem Leertrinken der Brust ist - wie Sie selbst schon sagen - nicht möglich. Wenden Sie sich wirklich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe. Die nächstgelegene LLL-Stillberaterin dürfte Frau Carol Hunter 06257-942869 sein. Nicht erschrecken, wenn dort jemand englischsprachiges abhebt, Carol ist Amerikanerin, spricht aber auch deutsch. Falls es noch jemanden näher gelegenen gibt, weiß Carol das besser als ich. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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