Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Was zum Frühstück anbieten?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Was zum Frühstück anbieten?

--Maya--

Hallo liebes Stillteam! Mein Sohn ist vor einer Woche 10 Monate alt geworden. Seit ca. 3 Wochen zeigt er immer weniger Interesse an der Brust. Er nimmt sie zwar, aber er fordert sie nicht mehr ein, wie es früher der Fall war. Und da kam mir jetzt der Gedanke, die Gunst der Stunde quasi zu nutzen um ihn abzustillen ( auch da ich in ca 4 Wochen öfter mal über eine Nacht weg muss). In den letzten 3 Wochen ist auch immer öfter das nächtliche Stillen weggefallen und er trinkt morgens nur noch sehr kurz an der Brust. Meine erste Frage ist jetzt, was kann ich ihm zum Frühstück anbieten? Brot essen kann er noch nicht, er hat erst drei Zähne. Er nagt gerne an Lebensmitteln aber daran satt essen ist noch nicht drin. Einen Brei mit Premilch angerührt mag er nicht, ich habe es ihm schon öfter angeboten, aber ohne Erfolg. In manchen Essensachen ist er sehr mäkelig. Und eine Flasche möchte ich ihm nicht mehr angewöhnen. Hier eine kurze Auflistung über seine Mahlzeiten: Zw 7-8: gestillt Seit ca. 2 Wochen hat er gegen 9.30 Uhr richtigen Hunger bekommen, mittlerweile isst er da ein 160g Gläschen Guten Morgen von Hipp da konnte ich mit meinem selbstgemachten noch nicht Punkten... :( 11.30 Uhr GKF-Brei ca 210g + ca 80 g Obstmus als Nachtisch ( selbstgekocht) 15.00 Uhr GOB (selbstgekocht, vorwiegend Dinkelhaferflocken) 18.30 Uhr Vollmilchbrei (200ml Milch + ca 70ml Wasser, da er sonst nicht satt genug wurde+ 20 g Obstmus+ entsprechende Menge an Getreideflocken) Er isst tagsüber schon mehr als die "empfohlenen" Mengen pro Mahlzeit, ich denke wenn er noch Hunger hat, wird er es wohl noch brauchen. Oder ist es zuviel? Und ich habe noch eine Frage. Mein Sohn trinkt schlecht aus der Trinklernflasche. Angefangen zu üben haben wir vor ca. 3 Monaten mit dem Camocup, das klappt bis jetzt alleine gar nicht, mit Hilfe nur bedingt, er trinkt ab und zu ein Schluck, das war es dann auch. Becher und eine Flasche von Nuk klappen auch nicht. Mittlerweile haben wir eine von Avent mit einem Strohhalm, daraus trinkt er, aber tagsüber kommen wir auf eine Menge wenn es gut läuft auf 100ml. Das finde ich zuwenig. Ich verdünne schon seine Breis mit mehr Wasser, was aber nur begrenzt geht, da er sie nicht flüssig mag... Und verdünntem Saft möchte ich ehrlich gesagt nicht geben... Wenn er 1 Jahr wird, wieviel Kuhmilchprodukte darf er dann eigentlich pro Tag essen? Ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen. Oder soll ich meine Frage an jemand anderen aus dem Expertenforum stellen. Irgendwie weiss ich nicht genau wo sie "hingehört"... Liebe Grüße!


Biggi Welter

Biggi Welter

Liebe Maya, mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben. Notwendig ist die Milch auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird nicht. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden). Was essen Sie denn zum Frühstück? Ein zehn Monate altes Kind kann in der Regel schon fast alles vom Familientisch mitessen und kann genauso wie ein Erwachsener auch Brot zum Frühstück essen. Sie können das Brot in ganz kleine Schnittchen schneiden und die Rinde abschneiden, die meisten Kinder kommen gut damit zurecht. Auch ein Babymüsli könnte angeboten werden oder gedünstetes Obst. Nun noch zum Trinken, Geduld heißt hier das Zauberwort. Lassen Sie Ihr Kind mit dem (leeren) Becher spielen, setzen Sie auf seinen Nachahmungstrieb und versuchen Sie es nicht mit Druck. Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Haben Sie Geduld, Ihr Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie weiterhin aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. LLLiebe Grüße Biggi Welter


--Maya--

Liebe Biggi, vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Ihre Tipps für unser Trinkproblem wenden wir schon an, ich hatte (wahrscheinlich subjektiv) das Gefühl, dass er zuwenig trinkt, da ich öfter gelesen habe, dass es täglich schon ein Becher (ca 250ml) sein sollten. "Gemüsesuppe" wird es bei uns ja eher nicht, da er flüssigen Brei nicht mag. Aber letztendlich wird er wohl genug bekommen. :) Zum Thema stillen/Frühstück. Da bekommt er viel vom Familientisch mit, er knabbert allerdings nur daran, richtig satt essen klappt noch nicht. Mit klein geschnittenem Brot wird eher gespielt als gegessen. Meine Frage bezog sich darauf, was ich ihm alternativ zum Stillen morgens anbieten kann. Sie haben ja auch geschrieben, dass ein 10-12 Monate altes Baby noch wenigstens 2 Milchmahlzeiten braucht. Ich habe natürlich schon überlegt, dass es einfacher wäre die 8 Wochen bis er 1 Jahr alt wird weiter zustillen. Nur habe ich auch das Gefühl, dass es ihm morgens auch nicht mehr reicht, er trinkt sehr kurz ( 2 min/ Seite) und hat dann schnell wieder Hunger. Ich persönlich bin der Meinung, dass es für das Kind einfacher ist, abgestillt zu werden, wenn es von sich aus schon zeigt, dass kein großes Interesse mehr an der Brust hat, als wenn ich sie ihm verweigern muss. Dadurch kam erst mein Gedanke zum abstillen. Haben Sie eine Idee was ich ihm als Milchmahlzeit anbieten kann? Bis zum ersten LJ sollen die Kleinen ja nur 200ml Kuhmilch bekommen und Brei mit Premilch mag er wie schon gesagt nicht... Danke und liebe Grüße, Maya


Biggi Welter

Biggi Welter

Liebe Maya, Sie können einmal einen Joghurt anbieten oder aber Dickmilch mit Obst. Bin gespannt, ob es Ihrem Baby schmeckt. Biggi


Mitglied inaktiv

Mir fällt zum Trinken noch ein, dass wir damals mit einem kleinen Eierbecher Wasser angefangen haben. Daraus hat unsere Tochter früh gern getrunken, ist leicht, darum gut festzuhalten, und so wird gleich das "richtige" Trinken aus dem Glas/Becher geübt. Unsere Tochter fand das toll. Wurde immer nachgeschenkt, bis sie nicht mehr wollte, und auch immer wieder angeboten. Die Trinkmenge wird mit der Zeit mehr, wenns erst mal angewöhnt ist. VG Sileick


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