Elpet
Hallo! Ich habe vor weniger als 4 Wochen entbunden. Ich stille meinen Sohn voll und er hat soweit auch gut zugenommen. Er wird in etwa alle 2 bis 3h gestillt, manchmal möchte er auch etwas früher wieder trinken. Mein Problem ist aber nun, dass er sobald er satt ist immer noch ewig (etwa 1 bis 2h) an der Brust weiternuckeln möchte bis er richtig tief schläft. Ihn abzulegen funktioniert auch nicht immer, weil er am liebsten in meinen Armen an der Brust schläft. Dadurch bin ich nur am Sofa und komme gar nicht weg. Ich kann weder etwas im Haushalt machen, noch aufs WC gehen oder sonst etwas tun. Wir haben auch seit etwa 2 Wochen mit Bauchweh zutun. Meine Hebamme hat mir zu Bauchmassagen, Sab Simplex Tropfen, Bäuchlein Tropfen (mit Kamille, Fenchel & Kümmel) sowie Kümmezäpfchen geraten. Außer den Kümmelzäfpchen haben wir alles bisher versucht und zum Teil sind die Bauchweh besser geworden. Ich gebe ihm auch zusätzlich täglich Probiotika. Meine Hebamme meint, dass das ständige Nuckeln von den Bauchwrh kommt und man erkennt leider wirklich bei ihm, dass er immer wieder damit zu kämpfen hat. Nun hat sie mir empfohlen ihn nach dem Stillen abzudocken, ihn zu pucken und den Schnuller zu geben zur Beruhigung der Bauchweh bis er einschläft. Es klappt leider nicht immer und ich frage mich, was ich tun soll, wenn er z.B. gar nicht schlafen möchte. Ich möchte ihm auch nicht stundenlang den Schnuller geben, sondern nur so viel wie es wirklich nötig ist. Hätten Sie vielleicht einen Tipp, wie ich es schaffe ihn nach dem Stillen abzudocken, sodass er dir Zeit bis zur nächsten Mahlzeit auch ohne Brust/Schnuller verbringen kann? Vielen Dank!
Liebe Elpet, das„Marathonstillen“ ist in diesem Alter so weit verbreitet, dass es als „normal“ angesehen werden sollte. Der Fachausdruck dafür lautet „Cluster Feeding“. So kleine Babys wollen häufig, aber vor allem in unregelmäßigen Abständen gestillt werden und fast alle Babys haben eine Tageszeit, zu der sie fast ununterbrochen an der Brust trinken (oder auch nur nuckeln) wollen. Das Marathonstillen kann für dich sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Aus der Sicht der Stillberaterin, ist von einem Gebrauch des Schnullers in den ersten Wochen abzuraten, da er zu einer Saugverwirrung führen und einen negativen Einfluss auf die Milchproduktion der Mutter und die Gewichtszunahme beim Baby haben kann. Für dich ist diese erste Zeit mit dem Baby sehr anstrengend. Alles ist neu und die Umstellung groß. Aber nur Mut, dein Baby wird nicht immer so klein und anstrengend bleiben und du wirst lernen mit der neuen Situation umzugehen. Es gibt viele Möglichkeiten den Alltag leichter zu machen. Hast Du ein Tragetuch? Gerade bei unruhigen Kindern kann das Tragetuch lebensrettend sein. Lass dir zeigen, wie du dein Kind richtig in das Tuch binden kannst und dann hast du mindestens eine Hand frei für andere Tätigkeiten und dein Kind kann gleichzeitig deine Nähe spüren. Das Tragetuch hat sich auch und gerade beim Babys mit Blähungen und Bauchschmerzen bewährt, da die Körperwärme der Mutter und die eher aufrechte Haltung des Kindes im korrekt gebundenen Tuch sich günstig auf das kolikgeplagte Kind auswirken. Nimm jede Hilfe an, die dir angeboten wird, vorausgesetzt es ist wirklich eine Hilfe. Wenn dir jemand anbietet, das Kind zu übernehmen, damit du einmal etwas im Haushalt arbeiten kannst, ist das KEINE Hilfe. Sinnvoll ist es, wenn dir etwas im Haushalt abgenommen wird und du dich in dieser Zeit ausruhen oder mit deinem Kind beschäftigen kannst. Setze Prioritäten. Jetzt ist nicht die Zeit, in der blitzenden Fensterscheiben und des perfekten Haushaltes. Es reicht, wenn es einigermaßen sauber und aufgeräumt ist, aber wichtig ist, dass du genügend Ruhe und Erholung für dich bekommst. Gerade in den ersten Wochen, steht dein Wohlergehen und das des Kindes an allererster Stelle. Denke daran, Du bist noch Wöchnerin! Vielleicht hilft es dir, wenn du dich mit anderen stillenden Müttern austauschen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Kopf hoch, es WIRD besser!!! Liebe Grüße Biggi
_Halbmond
@Elpet ich habe dasselbe Problem, können ja drüber mal reden. Ich kann dir keine PN schreiben. Hast du Instagram?
Elpet
Liebe Biggi, vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort! Deine Worte haben mich darin bestärkt das zu tun, was mir mein Gefühl gesagt hat - meinem Baby einfach das zu geben was es will und braucht. Wir befinden uns ab heute in der 6.Lebenswoche und die letzten Tage waren sehr anstrengend. Laut Lehrbuch soll er einen Entwicklungsschub gehabt haben und das kann ich anhand seines Verhaltens bestätigen. Er wollte viel öfters angelegt werden und war sehr weinerlich. Es ist aber nun wieder besser und die Stillabstände sind nun wieder etwas größer. Ich passe das Stillen einfach meinem Sohn an. Danke nochmal für deine Hilfe! Lg
Elpet
Hallo! Ich habe leider kein Instagram. Wieso du mir keine PN schreiben kannst, weiß ich nicht. Bin ganz neu in diesem Forum.
Ähnliche Fragen
Hallo! Wir haben derzeit wieder das Problem, dass mein Baby nur an einer Brust trinkt. Sie ist 12 Wochen alt, wir stillen voll und es gab schon länger keine Fremdsauger mehr. Die derzeit unbeliebte Brust wird nur 1x pro Tag, morgens nach den Aufwachen, akzeptiert. Da trinkt sie gut auch an der vollen Brust. Tagsüber wird die Brust nur an ...
Hallo mein Sohn ist 18 Monate alt, er war von Anfang an so verrückt nach der Brust das er nie was anderes wollte und sie immer auf die Brust gefreut hat, vor kurzem ist das aber anders, erst fing es an das er 3 Tage die Brust verweigertet danach ohne Probleme aber wieder angenommen hat wie das nichts gewesen wäre, also dachte ich mir war nur ein S ...
Schönen guten Tag Frau Welter, ich stille meinen Sohn (11 Monate) noch 3-4 mal täglich. Seit einigen Wochen habe ich jedoch starke Schmerzen da er während des Stillens zubeisst (teilweise blutet es oder die Brustwarze ist weiß) Mir ist nun aufgefallen das die Brust an der Unterseite Dellen aufweist. Nun mache ich mir Gedanken wegen Brustkrebs ...
Hallo Biggi, nachdem wir in den letzten Wochen gute Fortschritte gemacht haben, kämpfen wir seit einigen Tagen wieder mit Stillproblemen. Das Stillhütchen haben wir mittlerweile abgewöhnt. Leider saugt mein Baby seit einigen Tagen insbesondere an der linken Brust nicht richtig. Manchmal erfasst sie die Brustwarze erst gar nicht. Dann saugt s ...
Hallo Frau Welter, mein Sohn ist 20 Monate alt und wird noch gestillt, vor allem beim Einschlafen. Sowohl beim Mittagsschlaf als auch abends und nachts (er wacht noch mehrmals in der Nacht auf) einschlafstille ich ihn noch – sprich: Das Schlafen läuft vollkommen über mich. Um nach knapp zwei Jahren jedoch wieder etwas mehr Flexibilität zu er ...
Guten Abend, Unsere Tochter ist gerade 12 Monate alt. Sie schläft sehr wenig, manchmal nur 3mal 30min. Und diese Zeit fast in immer in dem Armen. Nicht weil sie nicht müde wäre, sondernd weil sie nicht schlafen kann, wenn Sie keinen Körper Kontakt hat, aber auch mit. Findet sie manchmal fast nicht in den Schlaf. Sie hat sehr Mühe damit sic ...
Liebe Frau Welter, unser Sohn ist 9,5 Monate alt. er ist ein absoluter Tragling und hat seine derzeit zwei Schläfchen von 1 - 1 1/2h immer in der Trage gemacht und abends beim Einschlafstillen im Bett. dezeit steht der Schlaf irgendwie Kopf. Ich vermute die Regression/Trennungsangstphase sind ein Part davon. seit einer Woche möchte er ...
Hallo Frau Welter, Ich hoffe ich bin hier richtig. Und zwar bin ich zur Zeit ein wenig verzweifelt. Ich stille meine kleine Maus, die jetzt 1 Jahr alt ist tags und nachts weiterhin. Nun wird es nachts aber immer schlimmer. Sie schläft an meiner Brust ein und ich lege sie dann ins Bett neben mir. Derzeit wacht sie rund alle 10-30Minuten suchend ...
Hallo Biggi, mein Kind ist 9 Wochen alt. Das Stillen klappt an sich bisher gut: er ist sehr groß und schwer für sein Alter, er trinkt gut, ich habe keine Schmerzen an den Brüsten. Allerdings gibt es seit bestimmt 4 Wochen ein Problem beim Einschlafstillen: er trinkt dann ca. 10 Minuten, schläft fast ein, doch dann dockt er ab und schreit. Dann geh ...
Hallo :) meine kleine Tochter trinkt seit gut 2 Wochen an der Brust nicht mehr. Dafür an der Flasche mittlerweile recht gut. Wurde voll gestillt. Wir hatten bisher immer das Problem, dass sie nicht genug zugenommen hat und wir dann über eine Sonde in den Mund beim Stillen zugefüttert haben. Eine gute Trinkerin war sie noch nie, hat immer ewig ge ...