Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Was tun in der Nacht

Frage: Was tun in der Nacht

JasperN

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Hallo liebe Biggi, Ich habe zwar Stillerfahrungen durch meine Tochter aber wie man weiß verhält sich jedes Kind anders. Jetzt habe ich einen 3 Monate alten Sohn. Anfangs hat er in der Nacht gut durch geschlafen, so 4 - 6 Stunden bis zur nächsten Stillmahlzeit. Ich stille ihn auch voll. Mein Problem ist es mittlerweile (wie heute Nacht) das er immer öfter an die Brust will weil er so wenig trinkt und natürlich schneller wieder hunger bekommt. Er schläft schnell wieder ein an der Brust und es ist fast unmöglich ihn wach zu machen damit er noch mehr trinkt. Heute Nacht war es fast jede Stunde und dazu kommt noch das er Blähungen bekommt und pupsen will aber nicht kann. Gut zum Glück weint oder schreit er nicht. Da ich ja morgens früh aufstehen muss um meine Tochter für den KiGa fertig zu machen bin ich oft sehr erschöpft und habe jeden Tag starke Kopfschmerzen durch den geringen Schlaf. Manchmal denke ich, ich gib ihm Abends mal die Flasche damit er zu mindest 3-4 Stunden durchschläft. Aber irgendwie traue ich mich das nicht, weil es mir wichtig ist das mein Sohnemann genauso gestillt werden sollte wie meine Tochter früher. Immer bin ich kurz davor es aufzugeben, aber ich muss durchhalten. Jetzt ist die email zu lang :)) Eigendlich ist meine Frage ob du einen Tipp für mich hättest wie ich es schaffe das mein Sohn mehr trinkt in der Nacht und länger schläft. Vielen Dank schonmal und LG. Nikki


Biggi Welter

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Liebe Nikki, zwei kleine Kinder sind eine ungeheuere Herausforderung. Doch das zweite Kind weiß nicht, dass es das zweite ist und dass seine Mutter noch ein Geschwisterkind zu versorgen hat und deshalb benimmt es sich wie alle Babys: es will durchschnittlich acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden und es wacht auch in der Nacht regelmäßig auf. Der Gedanke an die Flasche mag in dieser Stresssituation verlockend sein, aber künstliche Säuglingsnahrung ist absolut keine Gewähr dafür, dass die Abstände länger werden und Du mehr Schlaf bekommst. Vielleicht ist ja auch nicht eine Veränderung bei der Ernährung (deren Ausgang sehr ungewiss ist) der Weg, der dir weiter hilft. Gibt es die Möglichkeit, dass jemand dich bei der Hausarbeit entlastet? Kannst Du vielleicht einen zuverlässigen Teenager finden, der bereit ist sich stundenweise mit deinem älteren Kind zu beschäftigen, so dass Du etwas Luft zum Ausruhen und Entspannen finden kannst? Wenn es einen Weg gibt, dass Du wieder mehr Zeit für dich finden kannst und so zu etwas Erholung kommst, sind die häufigen Stillzeiten unter Umständen nicht mehr so ein großes Problem. Deine ältere Tochter kann mit Ihnen zusammen zumindest einen Teil der Stillzeiten zu „besonderen" Zeiten machen. Du kannst die Stillzeiten dazu nutzen mit dem älteren Kind ein Buch anzuschauen z.B. Astrid Lindgren „Ich will auch Geschwister haben" oder ein Fotoalbum mit Babybildern des größeren Kindes, damit es sieht wie es war, als es so klein war. Du kannst auch eine „Stillkiste" zusammenstellen. In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das große Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Hast Du ein Tragetuch? Für meine Begriffe gehört ein Tragetuch zu den wichtigsten Dingen der Babyausstattung. Es gibt dir mehr Mobilität und gleichzeitig kann dein Baby deine Nähe spüren und Du hast mindestens eine Hand für das Geschwisterkind oder andere Tätigkeiten frei. Wo schläft dein Baby denn? Falls es nicht in deiner unmittelbaren Nähe schläft, versuche einmal, es direkt neben dir (entweder auf einer Matratze oder in einem Korb neben deinem Bett oder gleich mit in deinem Bett) schlafen zu lassen. So bekommst Du nachts mehr Ruhe als wenn Du aufstehen musst. Bitte deinen Partner, dir am Morgen einen Teller mit Häppchen zurechtzumachen, die Du mit einer Hand essen kannst. So kannst Du immer wieder einmal etwas aus dem Kühlschrank nehmen und essen. Stelle dir an die Plätze, an denen Du stillst ein Flasche Mineralwasser, eine Flasche Saft und ein Glas. So kannst Du bei jedem Stillen immer etwas trinken. Fahre den Haushalt radikal zurück. Ungeputzte Fenster verursachen keine Seuchen und nächstes Jahr fragt niemand mehr danach, wie oft Du Fenster geputzt hast, aber eine ausgeruhte Mutter, fühlt sich besser. Tiefkühlgemüse ist nicht giftig und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss wirklich gebügelt werden. Denke immer nur einen Tag weit und nicht „o Gott wie lange wird das noch so weitergehen". Ich wünsche dir bald wieder ruhigere Zeiten und hoffe, es war ein Hinweis dabei, der dir weiterhilft. LLLiebe Grüße Biggi Welter


JasperN

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Liebe Biggi! Ich danke dir sehr für die schnelle Antwort! Es ist schon so das ich die meiste Zeit alleine bin mit den Kindern. Mein Mann arbeitet viel und hat einen harten Job. Er hilft mir und entlastet mich schon wo er kann. Z.B bringt er unsere Tochter jeden morgen in den KiGa obwohl er auch auf den Schlaf verzichten muss. Denn er arbeitet 5-6 Tage die woche 10 - 12 Stunden bis spät in die Nacht. Unser Sohnemann schläft in unserem Bett in einem Nestchen von Baby Delight den ich vor Jahren auch bei meiner Tochter benutzt habe. Ist sehr bequem auch zum nächtlichen Stillen. Doch da ich ja ständig unausgeschlafen bin bin ich meist sehr gereizt und mich nervt jedes Pipsgeräusch. Ok ich muss zugeben das ich nicht sofort frühstücke nach dem aufstehen, aber das habe ich auch nie, ausser in der SS gemacht. Habe keinen Appetit leider. Ansonsten esse ich am Tag öftere kleinere Mahlzeiten. Ich trinke auch min. 3 Liter Wasser jeden Tag, da das Stillen ja durstig macht. Also auch wenn ich oft mal den Gedanke habe zusätzlich die Flasche zu geben, denke ich das ich standhaft bleibe und das Stillen voll durchziehen werde. Mit meiner Tochter hatte ich es sehr sehr schwer, weil sie ein frühchen war und heute immernoch Probleme mit der Verdauung hat. Da ist mein Junge ein Engelchen dagegen. Meine Tochter ist sehr eigenständig und kann sich auch wunderbar alleine beschäftigen zumal sie auch 5 Jahre lang ein Einzelkind war, deshalb gibt es meist keine Probleme wenn ich stille. Den Haushalt muss ich ungewollt liegen lassen, auch wenn mich das sehr stört und fertig macht. Ich zwinge mich regelrecht wegzuschauen. Deshalb opfere ich mein Budget für eine Bekannte Putzhilfe die dann alle 2 Wochen kommt und den Großputz erledigt. Da meine Wohnung sehr groß ist ( 120 qm Alt-Bau ) ist es schwierig die Ordnung zu halten bei einem Kind und mein Mann ist auch nicht grade der Ordungsliebhaber :)) Ich hatte auch mal einen Tragetuch den ich einer Freundin geliehen hatte, aber jetzt keinen Kontakt mehr zu ihr habe. Ich habe aber eine Trage von Baby Böjrn, wenns hart auf hart kommt benutze ich ihn nur ungerne, weil mein Rücken so zu sagen total Schaden ist. Ab nächsten Monate werde ich mal sehen ob der Junge bereit ist für den ersten Brei denn dann ist er 4 Monate alt, vielleicht wird es dann besser mit dem Stillen. Stimmt schon das ich kaum noch raus komme, deshalb habe ich vor mich in einem Fitness Studio anzumelden. Ist gut für meine Figur und Seele :)) Also nochmal vielen vielen Dank liebe Biggi für die nette, schnelle und hilfreiche Antwort! Ich wünsche Dir einen schönen Tag und bis bald vielleicht! LG. Nikki


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Nikki, ich kann dich so gut verstehen, ich kann mich noch daran erinnern, als es wirklich mein größter Wunsch war, EINMAL ausgeschlafen zu sein :-). Heute ist mein mittlerer Sohn 16 und ich habe wieder die ersten ruhelosen Abende, weil die ersten Partys kommen und ich nicht schlafen kann, wenn er nicht daheim ist ;-))). Die Zeit jetzt ist für dich furchtbar anstrengend, aber sie geht vorbei und selbst wenn Du jetzt abstillen würdest, wären deine Nächte höchstwahrscheinlich nicht länger. Versuche, dir einen gewissen Gleichmut zu bewahren, mir hat es immer geholfen, wenn ich eine Situation akzeptieren konnte. Damals sagte mir eine Kollegin, dass ich in einem Jahr darüber lachen werde und obwohl ich das anfangs gar nicht witzig fand, konnte ich meine "innere Strichliste" führen und wusste, dass diese anstrengenden Nächte bald besser werden. Kopf hoch! LLLiebe Grüße, Biggi


JasperN

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Danke für deine ermutigende Worte liebe Biggi Ja ja Mutter sein ist wahrscheinlich das anstrengendste was es auf der Welt gibt. Egal wie alt die Kinder auch sind, in unseren Augen sind die immernoch kleine Kinder die beschützt werden müssen. :)) Ich bin schon einerseits froh das mein Junge pflegeleichter ist als mein Mädchen. Tochter war ein Schrei-Baby und hatte schlimme Koliken die 6 Monate dauerten! Also kannst du dir vielleicht vorstellen das ich 6 Monate lang garnicht geschlafen habe. Jede zweite Nacht mussten wir in die Klinik damit die Luft im Bauch rausgeholt werden konnte. Naja war ganz schön schlimm habe auch damals fast schon eine Null-Diät gemacht weil alles was ich aß bei der Tochter schlimme Blähungen auslöste. Heute hat sie eine Chronische Verstopfung die Psychosomatisch geworden ist seit 5 Jahren. Ich gebe mir auf jedenfall mühe um die sache hier so zu akzeptieren wie sie ist, denn ändern kann man ja eh nichts daran :)) Danke nochmals und hab einen schönen Abend! LG. Nikki


Biggi Welter

Biggi Welter

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....das wünsche ich dir auch, fühle dich umarmt Biggi


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