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Was beeinflusst die Milchmenge?

Biggi Welter

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Frage: Was beeinflusst die Milchmenge?

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Guten Abend, ich glaube in der letzten Zeit Probleme mit der Milchmenge zu haben; es ist immer sehr unterschiedlich. Hängt die Menge, die produziert wird, nur von der Häufigkeit des Anlegens ab oder auch davon, wie gut die Brust ausgetrunken wird? Gibt es eine Möglichkeit, dies zu beeinflussen? Da Moritz jetzt 6 Monate alt ist und Brei bekommt, stille ich nur noch zu zwei Mahlzeiten, also morgens und nachmittags, habe aber manchmal den Eindruck, dass es nicht mehr reicht, obwohl er vorher voll gestillt wurde. Außerdem würde ich gerne wissen, ob man einem Kind die Brust zum Einschlafen angewöhnen kann. Bisher ist Moritz immer beim letzten Stillen eingeschlafen, aber nun bekommt er abends auch Brei, und ich habe teilweise ein schlechtes Gewissen, ihm das Einschlafen dadurch zu erschweren, weil ja gerade am Abend die Nähe und Beruhigung guttat. Andererseits möchte ich selbst auch mit der Zeit etwas mehr Freiheit haben und das Einschlafen muss er ja früher oder später sowieso lernen, oder? Ist es daher nicht eher unratsam, dem abendlichen Suchen nach der Brust nachzugeben? Vielen Dank im voraus! Iris.


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? Liebe Iris, die Milchmenge hängt davon ab, wie effektiv und wie oft die Brust entleert wird. Das bedeutet, wenn ein Kind häufiger angelegt wird und dabei nicht effektiv saugt, dann hilft das häufige Anlegen nicht unbedingt weiter, um die Milchmenge zu erhöhen. Deshalb kann es im Einzelfall zum Beispiel bei einem saugschwachen Kind sinnvoll sein, die Brust durch zusätzliches Abpumpen zu stimulieren um die Milchmenge zu steigern. Es gib Frauen, die mit einmaligen Stillen innerhalb von 24 Stunden problemlos die Milchmenge weiter bilden, die sie für Ihr Kind benötigen, bei anderen Frauen reicht eine nur mehr ein oder zwei Mal tägliche Stimulation der Brust nicht mehr unbedingt aus, um die Milchproduktion weiterhin auf dem erforderlichen Niveau aufrecht zu erhalten. Wie dies im Speziellen bei Ihnen ist, kann ich nicht beurteilen. Wenn Sie nicht häufiger anlegen wollen, bleibt Ihnen zum einen die Möglichkeit, die Brust durch Abpumpen zu stimulieren oder aber die fehlende Menge (falls es tatsächlich zu wenig sein sollte) durch künstliche Säuglingsnahrung zu ergänzen. Die letztere Vorgehensweise zieht allerdings in aller Regel das baldige vollständige Abstillen nach sich. Stillen ist viel, viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Deshalb kann man nicht davon sprechen, dass einem Baby das Einschlafen an der Brust angewöhnt wurde, sondern es ist vielmehr so, dass dies dem natürlichen Verhalten entspricht. Wenn Sie am Abend zum Einschlafen nicht mehr stillen wollen und Ihr Kind damit gut zurecht kommt, dann ist es für Sie und Ihr Kind wohl auch ein gangbarer Weg, das Stillen am Abend wegzulassen. Letztlich muss jede Mutter selbst entscheiden, was sie für sich und ihr Kind für den richtigen Weg hält. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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