Enidanp78
Liebe Frau Welter, vielen Dank für Ihre Arbeit hier im Forum. Meine kleine Tochter ist vier Monate alt uns ich stille sie voll. Sie war noch nie eine besonders ausdauernde und entspannte Trinkerin. Nun ist es aber seit einigen Wochen so, dass sie beim oft weint und jammert und immer wieder die Brust loslässt. Ich nehme sie dann hoch, in der Hoffnung, dass sie aufstoßen muss - das ist allerdings recht selten der Fall. Was kann noch dahinter stecken, dass sie so unzufrieden ist beim Trinken? Nachts ist es übrigens besser, aber ich sorge auch tagsüber immer für sehr viel Ruhe beim Trinken. Außerdem hat sie sehr schnell genug, deshalb habe ich die Befürchtung, dass sie nur Vormilch bekommt und nicht die reichhaltigere, nahrhaftere Milch. Kann das sein? Schon jetzt vielen Dank für Ihre Antwort!
Liebe Enidanp78, der Milchspendereflex setzt beidseitig ein, so dass das Kind an der zweiten Brust dann eine „Mischmilch" erhält. Die Unterscheidung in „Vordermilch" und „Hintermilch" ist in aller Regel allerdings eine akademische Frage, die für den normalen Stillablauf keine Bedeutung hat. Solange das Kind gedeiht und sich wohl fühlt, muss keine Mutter über die Anteile an Vorder oder Hintermilch nachdenken. Solange Ihr Baby gedeiht, ist es vollkommen unwichtig, ob es an einer oder beiden Brüsten trinkt. Es gibt keine feste und unumstößliche Regel, dass ein Kinder immer an beiden Seiten trinken muss. Wichtig ist alleine das Gedeihen des Babys. Jedes Stillpaar muss herausfinden, was für die beiden am besten funktioniert. Für für das von Ihnen beschriebene Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf’s Raten angewiesen. Eine Möglichkeit ist die, dass die Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist. Bekommt die Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, „langweilige“, eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit ihr. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter
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