Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wann ist sie hungrig?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wann ist sie hungrig?

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Danke für die Beantwortung der Frage nach "Stillen und Tee". Also wenn ich nach Bedarf stille ist alles ok, da stelle ich mir nun aber die Frage was heißt "nach Bedarf"? In den ersten Lebenswochen war das sehr einfach, sie schlief-trank-schlief-trank usw Da sie immer sehr lange geschlafen hat war sie nach dem Aufwachen immer hungrig. Jetzt mit 3 Monaten ist sie den Tag über fast gänzlich wach und nun bemerke ich nicht mehr wann sie wirklich hungrig ist. Denn sie läßt sich sehr gut ablenken mit Spielen, Wickeln, Herumtragen usw und es gibt keine wirklichen Anzeichen WANN sie nun wirklich hungrig ist. Würde ich sie nicht ablenken müßte ich wohl Dauerstillen, denn an mir nuckeln würd sie am liebsten ja immer aber das ist ja kein trinken. Wenn sie nun über Stunden wach ist, wie bemerke ich wann sie nun wirklich Hunger hat und ihr nicht nur faad ist, sie unpassend gelagert ist usw? Mit der Frage hängt eventuell noch etwas zusammen,und nämlich das Schlafproblem, denn ich glaube sie hat eines. Ich weiß dass der Schlaf sehr unterschiedlich sein kann und Babys nur so viel schlafen können wie sie brauchen, aber ich beobachte ihr Schlafverhalten seit der Geburt. Der Schlaf nahm von 20 auf 18, 16, 15 und 12 Stunden ab auf genau 24h gerechnet, mittlerweile kommen wir meist auf nur 10h (7 hatten wir auch schon ein paar mal)Schlafen tut sie nun zwischen 23.00 und 6.00 (das sind mit stillen 6 Stunden) und am Vormittag bis wir aufstehen, aber sehr unruhig (!) da spuckt sie sehr viel und erbricht meist einmal. Und über tags schläft sie manchmal gar nicht oder 2 mal 1/2 Stunde, nur ab und zu schläft sie im Kinderwagen 2-3 Stunden. Da ihr nach einer halben Stunde Schlaf noch oft etwas Milch hochkommt wacht sie auf und kann dann nicht mehr weiterschlafen, manchmal wirkt sie aber auch ausgeschlafen. Den Kinderarzt beunruhigt das Spucken und Erbrechen nicht, sie nimmt genügend zu. Ich nehme sie nach einer Seite hoch zum Aufstoßen, oft aber schon nach 3 min da sie sehr hastig trinkt und Luft schluckt. Kann ich da noch etwas anderes tun denn ich glaube schon dass dieses Problem ihr den Schlaf raubt und sie will oft schlafen, wacht dann aber sofort wieder auf, spuckt ein wenig usw Ich habe das Gefühl dass sie mehr schlafen möchte (und nicht deswegen weil mir das lieber wäre!)kann das Problem also am Stillen/Spucken/Erbrechen liegen denn sonst gibt es keine Probleme, also kein Schreibaby oder so, ganz im Gegenteil. Warum ist ihr Schlaf immer nach dem Stillen in der Früh so extrem unruhig? Und warum spuckt/erbricht sie da am Meisten? Das waren nun mehr als eine Frage, aber sie hängen für mich zusammen, ich hoffe das macht nichts! LG, Livia


Biggi Welter

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? Liebe Livia, es ist vollkommen normal, dass ein Baby mit zunehmendem Alter immer weniger schläft und es ist wirklich so, dass das Baby selbst am besten weiß, wieviel Schlaf es braucht. Ob ein Baby hungrig ist, erkennt man an den Hungerzeichen. Hungerzeichen sind: • saugende Bewegungen • Sauggeräusche • Lecken an den Lippen • die Zunge herausstrecken • Schnelle Bewegungen der Augen • Hin- und Herdrehen des Kopfes (Suchbewegungen) • Ruhelosigkeit Nach den ersten vier Wochen ist es kein verlässliches Hungerzeichen mehr, wenn das Kind seine Finger oder Hand in den Mund zu stecken. Es beginnt dann sich selbst und seine Umgebung wahrzunehmen und zu erforschen und der Mund ist ein ganz wichtiges Organ, wenn es um das Erforschen und Begreifen geht. Weinen ist ein sehr spätes, wenn nicht das letzte Hungerzeichen. Auch muss nicht jedes Weinen oder jede Unruhe Hunger bedeuten. Es klingt so, als ob Sie einen recht starken Milchspendereflex haben und Ihr Baby sich deshalb leicht verschluckt. Vor allem nach einer längeren Stillpause kann der Milchspendereflex dann noch stärker einsetzen und das könnte die Erklärung für das vermehrte Spucken am Morgen sein. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: - erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. - bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg-auf-Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) - lassen Sie das Baby oft aufstoßen. - vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Probieren Sie die Tipps einmal aus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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