Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wachstumsschub

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wachstumsschub

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Hallo Biggi, seit einer Woche schläft mein Sohn (14,5 Wochen) sehr schlecht. Er wacht alle 2 Stunden auf und fängt an zu weinen, wenn ich ihn nach dem Stillen wieder hinlegen möchte. Kann es sich um einen Wachstumsschub handeln? Gibt es einen Unterschied zwischen Wachstums- und Entwicklungsschub?? Wann ist jeweils damit zu rechnen? Und noch ein zweites "Problem". Mein Kleiner hat noch immer mit Blähungen zu kämpfen. Verträgt er die Muttermilch nicht? Ich hoffe, du kannst mir weiter helfen Liebe Grüße Simone


Biggi Welter

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Liebe Simone, die klassischen Zeiten für einen Wachstumsschub sind: zwischen den siebten und 14. Lebenstag zwischen der vierten und sechsten Woche zwischen den dritten und vierten Monat Dabei ist die Schwankungsbreite sehr hoch. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von etwa vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder gar das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen "Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn Ihr Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Da ich nun weder dich noch dein Kind sehen kann, weiß ich nicht, wie das Kind angelegt ist und wie es saugt. Solche Probleme stoßen einfach an die Grenzen einer Fernberatung und deshalb kann ich dir nur dringend ans Herz legen, dich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die sich anschauen kann, wie dein Kind an der Brust trinkt und dir dann gezielte Tipps geben kann, was Du tun kannst, damit er weniger Luft schluckt. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Biggi, danke für deine Antwort. Meine Postleitzahl lautet 66869 (Kusel)


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Liebe Simone, die nächste Beraterin dürfte Frau HESS KÖTH Silke, Tel.: 06851 8060160 sein, sie kann dir sagen, wenn es eine nähere Beraterin gibt. LLLiebe Grüße, Biggi


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