Guten Morgen,
Mein Baby ist jetzt 16Wochen alt.
Bis auf Woche 4-6 war es immer unkompliziert.
Ganz zu Beginn musste ich Nachts alle 3 Std stillen, das weitete sich dann aus zu 4 Std.
Mit ca. 13-14 Wochen dauerte die Schlafphase dann 6-7 Stunden und ging dann im 4Std Rhythmus weiter.
Über Tag waren es dann manchmal sogar 5 Stunden.
Als er 15 Wochen alt war, war er einen Tag sehr sehr schläfrig, hat kaum getrunken.
Danach den Tag ging es dann los, da trank er alle 3 1/2 Std. Nun ist es mittlerweile so, dass er nachts manchmal schon nach 90Min kommt. Meist ist es jetzt nachts ein 2std Rhythmus, selten mal 3 std.
Auch knatscht er jetzt nachts, wenn er nicht schnell genug an der Brust ist. Das hat er vorher nie gemacht.
Ansonsten ist sein Verhalten wie immer. Er schläft tagsüber recht gut und ist auch gut gelaunt.
Ist das ein Wachstumsschub ?
Oder reicht meine Milch nicht mehr ?
(Pampersgewicht von 24Std ist über 650g, jede Windel ist nass)
Hört das auch wieder auf ?
Ich möchte, dass er wieder 7 Stunden am Stück schläft :(
Ich hab jetzt schon jeden Tag Kopfweh wegen den schlimmen Nächten.
von
KindlicheKaiserin
am 20.08.2019, 08:05
Antwort auf:
Wachstumsschub o Milchknappheit?
Liebe KindlicheKaiserin,
als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit zwei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit acht oder zehn Monaten.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht.
In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt!
Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich.
Wichtig ist auch, dass Du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby.
• Nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ...
• Vielleicht findest Du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun.
• Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss.
Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar.
Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist.
http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf
Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 20.08.2019
Antwort auf:
Wachstumsschub o Milchknappheit?
Ja danke.
Das hat mir sehr geholfen.
Dann freue ich mich, dass der kleine Mann sich weiterentwickelt.
Ich hab ihn dies Nacht mit in mein Bett genommen. Da ist er nur 2x aufgemacht.
Er scheint gerade wirklich meine Nähe ganz arg zu brauchen.
von
KindlicheKaiserin
am 21.08.2019, 12:12