Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wachstumsschub /Mumi wird abends weniger

Frage: Wachstumsschub /Mumi wird abends weniger

Mitglied inaktiv

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Hallochen! Mein Sohn wird diese Woche 3 Monate alt und hat wohl zur Zeit einen Wachstumsschub, er trinkt teilweise pro Mahlzeit über 200g und das seit MEHR ALS einer Woche. Ist das normal oder kann es sein, daß meine Milch nicht richtig sättigt? Außerdem wird die Milch am Abend deutlich weniger (habe eine Waage). Ich trinke Stilltee, nehme Globulis, Malzbier etc. aber es wird nicht wieder mehr. Es sind nur ca. 100g nach dem Stillen und dann braucht er zusätzlich noch ca. 100g aufgetaute Mumi nach. Muß ich mich darauf einstellen, daß die Milchmenge so bleibt? Auch andere Mütter haben mir erzählt, daß die Milchmenge bei ihnen nach 3 Monaten weniger geworden ist... Danke im Voraus für Ihren Rat!


Biggi Welter

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? Liebe Tina, auch bei Ihnen komme ich aus Ihren Angaben nicht so ganz raus. Sie stillen Ihr Kind und wiegen es jeweils vorher und nachher. Außerdem pumpen Sie nach dem Stillen ab und geben zwischendurch abgepumpte Milch, die Sie zu einem anderen Zeitpunkt abgepumpt haben? Solange Sie Ihrem Kind immer wieder zu bestimmten Zeiten abgepumpte Milch geben, die sie zu einer anderen Zeit abgepumpt haben, gaukeln Sie Ihrem Körper etwas vor, was nicht dem Bedarf Ihres Kindes entspricht und dann „weiß" Ihre Brust nicht, dass Ihr Kind zum Beispiel am Abend einen höheren Bedarf hat. Auf diese Weise gerät das System von Angebot und Nachfrage aus dem Gleichgewicht und damit entsteht dann auch der Eindruck, dass die Milchmenge nicht mehr ausreichen würde. Ich kann Ihnen versichern, dass Ihre Milch mit Sicherheit „richtig sättigt", denn es gibt keine zu wenig sättigende Milch. Auch hängt das Gefühl des Sattseins bei einem Kind nicht immer von den exakt bestimmten Mengen ab, denn kein Kind trinkt bei jeder Mahlzeit immer das Gleiche. Um Wieder zurück zu einem Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu kommen, ist es sinnvoll, dass Sie sich viel Ruhe gönnen und Ihr Kind häufig anlegen. Dabei ist es wichtig, dass Sie darauf achten, dass Ihr Kind effektiv an der Brust trinkt, korrekt angelegt ist und korrekt saugt. Wenn möglich legen Sie ein paar Baby- und Stilltage ein. Es kann wahre Wunder wirken, wenn Sie sich für ein paar Tage mit Ihrem Kind ins Bett legen können (oder auf ein gemütliches Sofa) und sich um nichts anderes kümmern als um sich und Ihr Baby. Das Baby häufig anlegen, eventuell mit Wechselstillen und sich selbst so richtig verwöhnen (lassen). Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die Sie im direkten Kontakt unterstützen kann. Ich gebe Ihnen nun noch einige allgemeine Hinweise zur Förderung der Milchmenge, bis Sie eine Kollegin vor Ort erreichen können. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich nicht positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Auch hier ist es am besten, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Wenn Sie den oben genannten Tipps folgen, müssten Ihre Milchmenge und auch Ihr Kind nach ein paar Tagen deutlich zugenommen haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Mein Problem ist das gleiche. Meine Tochter ist sieben Wochen alt. Wenn sie mittags schläft pumpe ich eine Mahlzeit extra ab, bekomme allerdings nicht mehr als 60 ml. Ich habe mir heute Milchbildungstee geholt, weiß allerdings nicht ob es das Richtige ist. Außerdem lass ich alles ganz ruhig angehen, versuche also jeglichen Stress zu vermeiden. Mich würden natürlich auch die Globulis interessieren und ob sie wirken.


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