Mitglied inaktiv
Hallo, unsere Tochter ist heute vor 10 Wochen auf die Welt gekommen. Ich stille voll und bisher hat hier auch alles sehr gut geklappt. Ich habe eine kleine Schnelltrinkerin (max. 10 Minuten), aber da sie ca. 250-300 g die Woche zunimmt, passt das lt. Hebamme und Kinderarzt. Ich habe insgesamt viel Milch, aber auch hier haben wir uns mittlerweile aneinander angepasst und wenn der Milcheinschuss kommt und meine Kleine diesen nicht mehr verarbeiten kann, setze ich immer wieder kurz ab, ich streiche etwas Milch heraus und dann gehts wieder weiter. Nun aber zu meinem Problem- ich denke, dass das evtl. mit den Einschlafproblemen von ihr zusammenhängen könnte. Sie weint immer, wenn ich sie in der Armbeuge halte- vermutlich aus "Angst", dass sie wieder schlafen soll. Beim Stillen hat das aber bisher ohne Protest geklappt. Vor ca. einer Woche aber hat sie angefangen, bei dieser Stillposition loszubrüllen. Seit zwei Tagen ist es richtig massiv geworden und sie braucht einige Minuten, bis sie sich wieder so beruhigt hat dass sie überhaupt ansaugt. Danach still ich sie ganz normal und ohne Probleme weiter. Es geht lediglich ums Anlegen. Beim Stillen im Liegen ist es dasselbe Problem. Da sie weder Schnuller noch Fläschen nimmt, nehm ich sie überall mit hin und stille sie auch in der Öffentlichkeit. Wenn sie jetzt allerdings jedesmal so bitterlich anfängt zu weinen- mit Tränen- bis sie anfängt zu trinken, dann trau ich mich bald nicht mehr aus dem Haus. Vor allem sind da die Anlegepositionen ja auch deutlich eingeschränkter als zuhause und wenn sie so brüllt, dann starrt mir wirklich jeder auf die Brust und ich würde gerne etwas diskreter stillen... . Die Problematik besteht bisher nur tagsüber- abends vorm ins Bett gehen und nachts bzw. frühmorgens ist das Anlegen im Liegen oder im Arm kein Thema. Komischerweise schläft sie morgens wenn ich sie zu uns ins Bett hole sogar total seelig und ruhig auf der Seite ein. Woran kann das liegen und vor allem- was kann ich tun um unserer kleinen Maus das Anlegen wieder schön zu gestalten? Gruß Spängle
Liebe Spängle, auf Anhieb gibt es mehrere mögliche Ursachen für das Verhalten deiner Tochter. Zum einen erlebt deine Tochter jetzt ihre Umwelt immer bewusster und muss daher die Ereignisse des Tages verarbeiten. Das bedeutet für manche der kleinen Menschlein, dass sie sehr unruhig sind, weinen und an der Brust ebenfalls unruhig sind. Hier hilft es, die Tage möglichst ruhig verlaufen zu lassen, den Abend sanft ausklingen zu lassen und dem Kind Nähe, Ruhe und Halt zu geben. Keine hektischen Versuche mit immer neuen Ideen das Kind zur Ruhe zu bringen, sondern so wenig "Action" wie möglich. Den Raum abdunkeln, beruhigend mit dem Baby sprechen oder ihm etwas leise vorsingen. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Ganz allgemein kann ich dir nur wärmstens empfehlen, dich an eine Stillberaterin vor Ort zu wenden und in einem direkten Gespräch mit einer Kollegin, die verschiedenen Möglichkeiten, warum dein Kind sich an der Brust so unruhig verhält durchzusprechen. Im direkten Kontakt lässt sich sehr viel einfacher eine Lösung finden. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi
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